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Leben
06.12.2023

16. Kärntner Lyrikpreis der STW Klagenfurt verliehen

Der wortgewandte, in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Philipp Hauser holte sich den ersten Platz.

Er gilt auch als Sprungbrett für schriftstellerische Karrieren: Der Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt wurde kürzlich zum 16. Mal mit neun Geld- und sechs Anerkennungspreise verliehen. Kulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser gratulierte den Preisträger:innen sowie der gebürtigen Kärntner Slowenin Verena Gotthardt, welche mit dem Preis des Landes Kärnten von 3.000 Euro geehrt wurde.

Ein Fest zu Ehren der Literatur

Bereits Ende November kürte eine handverlesene Jury die Gewinner:innen des 16. Kärntner Lyrikpreises der Stadtwerke Klagenfurt. Das langjährige engagierte Jury-Mitglied Richard Götz aus Villach schied heuer aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gremium aus. Ihm folgte Zdenka Hafner-Celan aus Feistritz im Rosental, Expertin für slowenische Literatur. Den Vorsitz behielt der Klagenfurter Günter Schmidauer. Ebenfalls in der Jury mit dabei waren Büchner-Preis-Träger Josef Winkler, Autorin und Journalistin Ilse Gerhardt, Katharina Herzmansky und Harald Raffer. Am 5. Dezember folgte die feierliche Verleihung der Preise im Stadthaus in Klagenfurt im Rahmen eines wunderbaren Festes der Literatur, bei welchem Poet:innen vor den Vorhang geholt wurden und aus ihren Werken vorlasen. Erstmals durch den Abend führte Jury-Vorsitzender Günter Schmidauer, da Lyrikpreis-Erfinder Harald Raffer wetterbedingt aus dem Ausland absagen musste. Musikalisch durch den Abend begleitet wurden die Kulturliebhaber:innen von Arthur Ottowitz.

Kunst und Kultur sind essenziell für die Gesellschaft

Landeshauptmann Peter Kaiser dankte den Stadtwerken für 15 erfolgreiche Verleihungen des Literaturpreises und dafür, dass dieser Preis mittlerweile auch die Literatur in beiden Landessprachen widerspiegelt. „Es freut mich, dass wir heute eine Tradition fortsetzen, die mit exzellenten Namen gekennzeichnet ist“, so der Kulturreferent. Von politischer Seite sei man um bestmögliche Unterstützung bemüht. „Durch sehr gute Zusammenarbeit mit der Kulturabteilung ist es uns gelungen, das Kulturbudget stabil zu halten. Damit stellen wir sicher, dass der kritische Spiegel unserer Gesellschaft auch weiterhin vorgehalten werden kann“, betonte Kaiser weiter. Kunst und Kultur seien gerade in den schwierigen Zeiten, in denen wir uns derzeit befinden, wichtiger denn je für die Menschen. „Ich würde mir wünschen, dass der Begriff Friede nicht ein abstrakter, sondern ein literarisch wieder gebrauchter wird“, so der Landeshauptmann abschließend.

Zahlreiche Auszeichnungen

Den Sieg mit 5.000 Euro konnte heuer der in Wien lebende und gebürtige Klagenfurter Lyriker Philipp Hauser für sich entscheiden. Auf dem zweiten Platz, dotiert mit 1.500 Euro, landete der Klagenfurter Tänzer und Künstler Erich Pacher. Der gebürtige Spittaler konnte in den letzten drei Jahren bei dem Wettbewerb der Zeilen und Worte bereits zwei Mal den beachtlichen fünften Platz erreichen. Auf dem dritten Platz wurde die Ferlacher AHS-Lehrerin Vera Wutti-Incko mit 800 Euro gekürt. Der in Graz lebende Bleiburger Michael Stöckl konnte bereits beachtliche sechs Mal punkten und besetzte heuer den vierten Rang mit dem Preis der PosterService GmbH PSG von 500 Euro. Über den fünften Platz der „Kraftwerkerrichtungs- und betriebsgesellschaft“ (KEG), dotiert mit 500 Euro, durfte sich die Lyrikerin Isabella Krainer freuen. Mit dem „Sternenpreis“ des Planetariums, dotiert mit 500 Euro am sechsten Rang, wurde die in Wien lebende und gebürtige Klagenfurter Juristin Verena Roelants ausgezeichnet. Anerkennungspreise erhielten zudem die Klagenfurterinnen Elisabeth Hafner und Barbara Pachler, der in Graz lebende und gebürtige Villacher Journalist Michael Tschida, die Klagenfurterin Katharina Godler, die Klagenfurter Lehrerin Silvia Velik und der Wernberger Autor Harald Schwinger.

Landespreis und Auszeichnungen der Kulturverbände

Den Preis des Landes von 3000 Euro erhielt die in Wien wohnende und in Klagenfurt geborene Kärntner Slowenin Verena Gotthardt. Die Autorin brachte soeben einen Lyrikband heraus und landete im Vorjahr beim Lyrikpreis bereits an zweiter Stelle. Zudem war sie für den Bachmannpreis nominiert und erhielt vor Jahren einen STW-Anerkennungspreis. Gotthardt nahm den Preis nach einer wunderbaren Laudatio von Josef Winkler von Landeshauptmann Peter Kaiser entgegen. Außerdem wurde der Preis der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt, dotiert mit 1500 Euro, nach Jurybeschluss an die gebürtige und in Salzburg lebende Klagenfurterin Elke Laznia für ihr bisheriges Schaffen vergeben. Der Preis der slowenischen Kulturverbände in der Höhe von 1000 Euro für einen slowenische:n Autor:in wurde heuer der in Wien lebenden Studentin Johanna „Jana“ Haab verliehen.

© STW / Helge Bauer

Über den Lyrikpreis:

  • Jury: Schriftsteller Josef Winkler, Journalistin Ilse Gerhardt, Kulturexpertin Katharina Herzmansky, Übersetzerin Zdenka Hafner- Celan und Autor Harald Raffer (ohne Stimmrecht).
  • Die Jury bewertet die Arbeiten nur nach Nummern anonym. Jährlich beteiligen sich zwischen 130 und 280 Autor:innen der deutschen oder slowenischen Sprache bei diesem spannenden Zeilen-Wettbewerb.
  • Insgesamt werden Geldpreise im Wert von über 15.000 Euro vergeben.
  • Im Vorjahr erschien bei „Hermagoras“ eine Anthologie mit dem Titel „Kärnten Poesie“, eine Übersicht über 15 Jahre Lyrikpreis mit allen Sieger:innen und Siegertexten.
  • Der Lyrikpreis wurde schon mehrmals mit dem „Maecenas“ gewürdigt.
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