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Bildung
28.10.2024

20 Jahre NAWI Graz: Kooperation als Formel zum Erfolg

Seit 20 Jahren arbeiten die TU Graz und die Universität Graz höchst erfolgreich zusammen. Diese Kooperation wird durch innovative Projekte wie das Graz Center of Physics und das geplante NAWI Graz Geozentrum fortgeführt.

Kooperation statt Konkurrenz – gemäß diesem Motto gründeten die Universität Graz und die TU Graz vor 20 Jahren die „NAWI Graz“. Durch diese strategische Kooperation werden Forschung und Lehre in den naturwissenschaftlichen Disziplinen (Geowissenschaften, Physik, Chemie, Biowissenschaften und Mathematik) zusammengeführt. Dadurch hat NAWI Graz nicht nur Doppelstrukturen beseitigt und Synergieeffekte genutzt, sondern auch einzigartige Projekte wie den Bau des Graz Center of Physics ermöglicht.

Graz Center of Physics

Das Gebäude um rund 440 Millionen Euro vereint ab 2030 die Physik-Institute von Universität Graz und TU Graz. Das interuniversitäre Zentrum wird auf dem Areal der früheren Vorklinik errichtet und gehört zu den größten Universitätsbauprojekten in Österreich. 1.700 Physik-Studierende sowohl von der Universität Graz als auch der TU Graz werden ab 2030 dort studieren.

NAWI Graz Geo­zentrum

Neben dem Graz Center of Physics werden in Zukunft auch vier weitere Institute von TU Graz und Uni Graz im NAWI Graz Geozentrum (geplant am TU Graz-Campus Inffeldgasse) noch enger miteinander kooperieren. In diesem Zentrum sollen Synergien aus Geologie und Geotechnik bestmöglich genutzt werden.

Gemein­same Infra­struktur

Erfolgreiche Forschung erfordert den Zugang zu modernen Geräten und gut ausgestatteten Laboren. Daher fördert NAWI Graz kooperativ genutzte Forschungsinfrastrukturen. Derzeit wird in 28 Central Labs geforscht, die thematisch verwandte Geräte an einem Standort bündeln, sowie in Core Facilities, die spezialisierte Großgeräte bereitstellen, die von mehreren Forschungsgruppen genutzt werden. Insgesamt wurden rund 160 Geräte für die partnerschaftliche Nutzung angeschafft, die den internationalen Standards entsprechen.

Gemein­same Projekt­mittel

Das gemeinsame Engagement schlägt sich auch in erfolgreichen Projekteinwerbungen nieder: Die an der Kooperation NAWI Graz beteiligten 36 Institute warben im Jahr 2023 gemeinsam 34,6 Millionen Euro an Drittmitteln ein, das entspricht einem Plus von rund 120 Prozent seit 2006. Auch gemeinsame NAWI Graz-Berufungen sind Usus geworden. Bis heute sind 36 Professor:innen in einem gemeinsamen Verfahren berufen worden.

Synergien in der Lehre

Gemeinsame Studien bildeten die Erfolgsbasis: in den Kooperationsfächern bietet NAWI Graz mittlerweile 22 Studien in Biosciences, Chemistry, Earth, Space and Environmental Science, Mathematics und Physics in Union an, davon sechs Bachelor- und 16 Masterstudiengänge sowie eine gemeinsame Doktoratsausbildung. Rund 5.000 Studierende nutzen dieses breite Spektrum.

Mehr Studien­abschlüsse

Synergien in der Lehre verbessern nicht nur das Betreuungsverhältnis, sondern steigern auch die Ausbildungsqualität, was sich in der Zahl der Absolvent:innen widerspiegelt. In den letzten zehn Jahren konnte die Anzahl der Studienabschlüsse um fast 55 Prozent auf 664 im Jahr 2023/2024 erhöht werden. Seit der Einführung der Studienkooperation wurden insgesamt über 8.500 Studienabschlüsse verzeichnet.

Jubiläums­feier

Das 20-jährige Jubiläum der NAWI Graz feierten am vergangenen Freitag über 200 geladene Gäste an der TU Graz. Unter den Gästen waren, nebst Bundesminister Martin Polaschek und der steirischen Wissenschafts-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die beiden Gründerväter von NAWI Graz, Hans Sünkel und Alfred Gutschelhofer sowie Universitätsmitarbeitende aller Bereiche und Studierende der NAWI Graz-Kooperationsfächer.

„Was einst als Vision begann, prägt heute nachhaltig unseren Wissenschafts- und Innovationsstandort.“

Horst Bischof, TU Graz-Rektor

„Seit 20 Jahren ist NAWI Graz eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Was einst als Vision begann, prägt heute nachhaltig unseren Wissenschafts- und Innovationsstandort. In diesen zwei Jahrzehnten hat sich Graz im Bereich der Naturwissenschaften eine internationale Strahlkraft und einen exzellenten Ruf erarbeitet. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der disziplinübergreifenden Forschung und Lehre sowie in der optimalen Nutzung der Stärken beider Universitäten“, betont TU Graz-Rektor Horst Bischof. „Diesen erfolgreichen Weg werden wir auch in Zukunft fortsetzen.“

„Dieser Schulterschluss beider Universitäten ermöglicht visionäre Projekte.“

Peter Riedler, Rektor der Universität Graz

„Heute beweist der Erfolg von NAWI Graz, dass es nicht nur richtig war, auf Kooperation statt Wettbewerb zu setzen, sondern vor allem eines war: sehr zukunftsorientiert und klug! Gemeinsam haben wir nicht nur die Betreuung von Studierenden verbessert, Forschungsinfrastruktur effizient genutzt oder gemeinsame Forschungsprojekte auf den Weg gebracht. Dieser Schulterschluss beider Universitäten ermöglicht vor allem auch visionäre Projekte wie das Graz Center of Physics, das gerade entsteht und ab 2030 ein Zentrum für interdisziplinäre Forschung und die Förderung junger Talente sein wird,“ sieht Peter Riedler, Rektor der Universität Graz, die langjährige Zusammenarbeit zwischen Uni Graz und TU Graz bestätigt.

„Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zweier erfolgreicher Universitäten kann unser Wissenschaftspotential auf ein völlig neues Niveau heben.“

Bundesminister Martin Polaschek

Bundesminister Martin Polaschek freut sich mit der NAWI Graz-Community: „Die zwanzigjährige Erfolgsgeschichte von NAWI Graz ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit zweier erfolgreicher österreichischer Universitäten unser Wissenschafts- und Innovationspotential auf ein völlig neues Niveau heben kann. Damit setzen die Universität Graz und die Technische Universität Graz durch gemeinsame Forschung, Lehre und Innovation sowohl national als auch international Maßstäbe. Diese wichtige Kooperation ist eine treibende Kraft für die Weiterentwicklung unserer Universitäten und ein bedeutender Beitrag zur Stärkung unseres Wissenschafts- und Innovationsstandorts. Ich gratuliere NAWI Graz sehr herzlich zum Jubiläum, bedanke mich bei all jenen, die das Projekt umgesetzt und vorangebracht haben und freue mich auf viele weitere Jahre des gemeinsamen Erfolgs.“

„Diese Kooperationskultur ist ein wesentlicher Schlüssel für unsere Rolle als europaweit führender Forschungs- und Innovationsstandort.“

Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl

"In der Steiermark herrscht seit vielen Jahren ein herausragendes Klima der Zusammenarbeit. Diese Kooperationskultur ist ein wesentlicher Schlüssel für unsere Rolle als europaweit führender Forschungs- und Innovationsstandort. NAWI Graz ist ein Leuchtturm im steirischen Miteinander auf universitärer Ebene und hat in den vergangenen 20 Jahren eindrucksvoll gezeigt, was durch ein Bündeln der Kräfte möglich ist“, so Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

WISSENSWERT:

NAWI Graz in Zahlen:

36 Institute an beiden Universitäten
1.101 Wissenschafter*innen
173 Professor*innen & Habilitierte, davon 36 gemeinsam berufene Professor*innen
337 Wissenschaftliche Assistent*innen:
448 Projektmitarbeiter*innen
450 Forschungsprojekte
34,6 Millionen Euro eingeworbene Drittmittel (2023)
28 NAWI Graz Central Labs bzw. Core Facilities
22 gemeinsame Studien
4.721 Studierende (2023)
624 Doktorand*innen (2023)
664 Studienabschlüsse (2023/2024)

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