AK-Präsident Günther Goach. Foto: AK_Jost Bayer
Wirtschaft
14.10.2022

AK: Betrug mit Fake-Websites im Vormarsch

Die Arbeiterkammer Kärnten rät Konsumenten, jegliche Dateneingabe oder Transaktion im Internet genauestens zu kontrollieren und bittet um Vorsicht.

Über Google suchte eine Kärntnerin die Website ihrer Bank und gab im guten Glauben ihre Zugangsdaten ein. Das böse Erwachen folgte: Von ihrem Konto wurden 4.700 Euro auf ein unbekanntes Konto im Ausland transferiert.

Orginalgetreu nachgebaute Websites im Umlauf

„Die Fake-Website war laut Konsumentin originalgetreu nachgebaut, wurde gar unter https:// geführt“, erklärt AK-Konsumentenschützerin Daniela Seiß den aktuellen Fall einer Kärntnerin, die sich an die AK wandte. „Die Frau hatte nicht nur einen aktuellen Virenscanner am Laptop installiert, der durch die Fake-Website umgangen wurde, auch die unabhängige Überprüfung durch eine IT-Firma ergab, dass weder Viren noch Trojaner am Laptop auffindbar waren.“ Die Bank weigerte ihrer Kundin die Refundierung des Betrages mit der Begründung, die Frau habe grob fahrlässig gehandelt. „Wir sind nicht der Ansicht, dass der Frau grobe Fahrlässigkeit vorwerfbar ist, da sie im guten Glauben auf der Bank-Website zu sein, ihre Zugangsdaten eingegeben hat“, erklärt Seiß.

Gesetzlicher Schutz für Konsumenten

Das Zahlungsdienstegesetz schützt Konsumenten vor missbräuchlicher Verwendung eines Zahlungsinstrumentes. Beruhen nicht autorisierte Zahlungen auf missbräuchlicher Verwendung, so haftet der Zahler seinem Zahlungsdienstleister für den Schaden nur dann, wenn er den Schaden in betrügerischer Absicht oder durch vorsätzliche oder grob fahrlässige Verletzung seiner Pflichten herbeigeführt hat. AK-Präsident Goach betont: „Die kriminelle Energie im Internet steigt massiv an. Wir sind täglich mit Anfragen konfrontiert und helfen, wo wir können. Der Konsumentenschutz der AK ist für alle Kärntner da – scheuen Sie nicht davor zurück, sich bei uns Hilfe zu holen!“

Konsumentenschützerin Daniela Seiß Foto: kK/AK_Jost&Bayer

Tipps der Arbeiterkammer

  • Halten Sie Ihren Antivirenschutz auf dem neuesten Stand!
  • Kleiner Unterschied – massive Auswirkung: Wäre z. B. www.testbank.at die richtige Adresse könnten Sie auf www.test-bank.at Betrügern aufsitzen! Am besten geben Sie die URL immer direkt im Browser ein. Nutzen Sie keine Links aus Ihren Suchergebnissen.
  • Das Schlosssymbol in der Adresszeile links oben zeigt eine sichere Verbindung an. Poppt eine „Sicherheitsmeldung“ auf, geben Sie keine vertraulichen Daten ein.
  • Fallen Ihnen kleinere Änderungen auf, wie z. B. falsche Rechtschreibung oder ein neuer Ablauf beim Log-in, auch dann sollten Sie keine Daten eingeben und sich direkt mit Ihrer Bank in Verbindung setzen.

 

Telefon AK-Konsumentenschutz:  050 477-2000

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