AK-Goach verärgert über ÖVP-Antrag
In der gestrigen Sitzung des Kärntner Landtages brachte die ÖVP einen Antrag auf "degressives Arbeitslosengeld" ein. Günther Goach, Präsident der Arbeiterkammer (AK) Kärnten, ist empört: "Arbeitnehmer werden bereits dafür bestraft, dass sie ihren Job verloren haben und nun soll mit der Dauer der Arbeitslosigkeit auch noch die Höhe des Arbeitslosengeldes gesenkt werden. Nicht mit uns! Das Arbeitslosengeld ist eine Versicherungsleistung der Arbeitnehmer und muss dauerhaft auf 70 Prozent erhöht werden!"
Vier Arbeitslose auf eine Stelle
Derzeit erhalten Arbeitslose 55 Prozent ihres vorherigen Netto-Einkommens. Im EU-Vergleich ist das wenig, so Goach. An der Arbeitslosigkeit würde das "degressive Modell" nichts ändern, ist sich Goach sicher: In Kärnten kommen auf eine offene Arbeitsstelle über vier Arbeitslose. Das zeige, dass viele derzeit gar keine Möglichkeit haben, Arbeit zu finden. Ein dauerhaft erhöhtes Arbeitslosengeld würde außerdem die Kaufkraft ankurbeln.
Reaktion der ÖVP
ÖVP-Wirtschaftssprecher Christian Benger reagiert nun auf die Goach-Kritik: "Neben der sozialen Absicherung von Menschen geht es auch um die Absicherung des Wirtschaftsstandortes. Anders als von der AK dargestellt sieht unser Vorschlag eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes in der ersten Zeit nach dem Jobverlust vor. Bei länger Arbeitslosigkeit soll der Bezug sinken – und zwar so, dass Betroffene über einen definierten Zeitraum gleich viel Geld erhalten wie bisher. Wir sind überzeugt, dass wir damit die Sorgen nach dem Jobverlust mildern und gleichzeitig einen Anreiz zur Beschäftigung nach einigen Monaten schaffen."
