AK-Wohnkostenstudie: „Mehr leistbarer Wohnraum muss geschaffen werden!“
Laut der Wohnkostenstudie der AK Kärnten für 2023 steigen die Wohnkosten, vor allem im privaten Wohnbereich. Die finanzielle Belastung für Haushalte nimmt weiter zu, insbesondere für untere Einkommensschichten. "Der Anteil der Wohnkosten am Haushaltseinkommen nimmt tendenziell zu, weshalb vor allem untere Einkommensschichten besonders stark von steigenden Ausgaben für das Wohnen betroffen sind – es steigen ja nicht nur die Mieten, sondern auch die Neben- und Betriebskosten“, betont AK-Präsident Günther Goach und fordert die Schaffung von mehr leistbarem Wohnraum.
Finanzielle Belastung für Privatmieter:innen
Die Studie zeigt eine wachsende Kluft zwischen gemeinnützigem und privatem Wohnbau. Gemeinnützige Bauvereinigungen verzeichnen ebenfalls Preisanstiege, jedoch fühlen sich Mieter:innen und Eigentümer:innen in diesem Sektor weniger finanziell belastet als Privatmieter:innen. "Verglichen mit 2021 ist die Belastung durch die Wohnkosten gestiegen. Mieter:innen von gemeinnützigen Wohnungen, sowie Eigentümer:innen fühlen sich jedoch spürbar weniger finanziell belastet als Privatmieter:innen“, erklärt Eric Kirschner, Studienautor des Joanneum Research. Im privaten Sektor sind höhere Preisanstiege zu verzeichnen, vor allem durch hohe Teuerung und befristete Mietverträge. Die Studie hebt hervor, dass befristete Mietverhältnisse im gemeinnützigen Wohnbau keine Rolle spielen. Bezirke wie Villach, Klagenfurt und Klagenfurt Land haben die höchsten Wohnkosten.
Mehr gemeinnützigen Wohnraum schaffen
Trotz steigender Kosten im privaten Wohnbau ist die Zufriedenheit der Mieter:innen im gemeinnützigen Sektor hoch. Der Bedarf an leistbarem Wohnraum außerhalb des Zentralraums soll durch verstärkte Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus gedeckt werden, insbesondere in Regionen wie Unterkärnten und entlang der Koralmbahn. "Wichtig ist, dass der gemeinnützige Wohnbau auch außerhalb des Zentralraums weiter forciert wird. Mit der strategischen Sicherung von benötigten Flächen soll der Bedarf künftig gedeckt werden“, fordert Goach.
Die Arbeiterkammer Kärnten fordert:
Finanziellen Spielraum für gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften: Die AK fordert die Sicherstellung finanzieller Mittel für gemeinnützige Wohnbaugenossenschaften, um den Bedarf an leistbarem Wohnraum zu decken und vorhandene Flächen zu sichern bzw. zu erweitern.
Ausbau von Wohnraum außerhalb des Zentralraums: Die AK befürwortet den Ausbau von Wohnraum durch gemeinnützige Bauvereinigungen außerhalb des Zentralraums. Dies soll durch kosteneffizienten Bestandsausbau, Verdichtung, Erhöhungen und gut angebundene Randlagen geschehen, wobei eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr sowie die Erreichbarkeit von Daseinsvorsorge, Bildungs- und Freizeiteinrichtungen eine Rolle spielen.
Abbau administrativer Hürden: Die AK fordert einen einfacheren Zugang und eine schnelle Abwicklung beim Ansuchen der Wohnbeihilfe und anderer finanzieller Unterstützungen, um die bürokratischen Hürden zu minimieren.
Einschränkung befristeter Mietverträge bei gewerblicher Vermietung: Die Arbeiterkammer setzt sich dafür ein, befristete Mietverträge bei gewerblicher Vermietung abzuschaffen oder zumindest die Mindestbefristung von aktuell drei auf fünf Jahre anzuheben.