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Wirtschaft
30.01.2025

ALPSiX: Kärnten wird „Marseille der Alpen“

Mit einem Anschluss an internationale Daten-Highways agiert die AREA Süd künftig als digitale Dreh­scheibe der Alpen-Adria-Region.

Bedingt durch ihre geografische Lage, die Untersee-Kabelinfrastruktur sowie ihre wachsende Rolle als Daten-Hub zwischen Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien entwickelte sich Marseille in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten digitalen Knotenpunkte Europas. Bekannte Cloud- und Internetprovider – von Google über Microsoft, Amazon, Orange bis hin zu Interxion – haben im Zuge dessen ihre Rechenzentren in Marseille erweitert, die Usern in Europa und darüber hinaus schnelles Daten-Routing sowie niedrige Latenzzeiten bieten.

Quantensprung für Wirtschafts­standort Süd

Ganz nach Vorbild der südfranzösischen Metropole soll IT-Spartenobmann Martin Zandonella und Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig zufolge nun Kärnten zum „Marseille der Alpen“ werden. Mit Arelion und EXA Infra/TürkTelekom kreuzen sich nämlich auch in Fürnitz zwei internationale Datenhighways – bisher jedoch ohne Anschlussmöglichkeit. Sowohl der Kärntner Datenverkehr als auch der Klick auf den „Gefällt mir“-Button oder die E-Mails an die Bürokollegen laufen aktuell über den Internetknoten Wien (Vienna Exchange, VIX).

Das soll sich bereits 2026 ändern, wie Zandonella kürzlich bei der Präsentation des künftigen Alpen-Internet-Exchange ALPSiX verkündete: „Wir verbinden den Zentralraum mit Lichtgeschwindigkeit.“ Was mit einer – statt derzeit rund 20 – Millisekunden nicht nur deutlich kürzere Latenzzeiten für Anwendungen wie Telemedizin oder autonomes Fahren bedeutet, sondern auch einen Quantensprung für den Wirtschaftsstandort Süd. Denn: Rund um superschnelle Datenknoten siedeln sich gerne Rechenzentren an, um näher bei ihren Kunden zu sein. „Darüber hinaus stimulieren beste Verbindungen neue Geschäftsmodelle und damit weitere Betriebsansiedlungen“, betont Zandonella, der darüber hinaus auch mit digitaler Strahlkraft auf die Balkan-Region und Italien rechnet.

„Wir verbinden den Zentral­raum mit Licht­geschwin­digkeit.“

Martin Zandonella, WK-Sparten­obmann Information und Consulting

„Fiber Ring“ um den See

Wirtschaftslandesrat Schuschnig bringt den Meilenstein für die AREA Süd wie folgt auf den Punkt: „Wir errichten eine Auffahrt auf die Datenhighways dieser Welt.“ Neben modernster Infrastruktur für den Standort bedeute ein eigener Internet-Exchange auch internationale Sichtbarkeit, Sicherheit und Unabhängigkeit. Eine Anbindung, die auf den gesamten Zentralraum Kärntens ausstrahlen soll: So werden der Lakeside Park in Klagenfurt und der High Tech Campus Villach redundant durch einen „Fiber Ring“ – sprich, zwei Glasfaserleitungen sowohl im Norden als auch im Süden des Wörthersees – verbunden. Schuschnig: „Ein Gesamtpaket um sechs Millionen Euro, um den Wirtschaftsstandort international in die Auslage zu stellen.“

„Wir errichten eine Auffahrt auf die Daten­high­ways dieser Welt.“

Sebastian Schuschnig, Wirtschaftslandesrat Kärnten

Coworking zwischen Alpen und Adria

Geht es nach Christiane Holzinger, WK-Bezirksobfrau von Klagenfurt-Land, Aufsichtsratsvorsitzende der Breitbandinitiative Kärnten (BIK) und Unternehmerin, braucht es neben der Jahrhundertchance Koralmbahn auch eine digitale Infrastruktur für Menschen, die ein paar Monate in Kärnten leben und arbeiten möchten. Dabei denkt sie an einen „Coworking-Space between Alps and Sea“: „Der ALPSiX öffnet die Tür für eine grenzenlose Zukunft auch bei den neuen Arbeitswelten, wirkt dem Brain-drain entgegen und wird auch ein wichtiger Impuls für die Digitalisierung der Landesverwaltung, die für die Bürgerin und den Bürger spürbar sein muss.“ Schon Anfang 2026 soll Kärnten direkt an die internationalen Datenhighways angeschlossen sein – die Leitung des künftigen ALPSiX wird mittels Ausschreibung gesucht. BIK-Geschäftsführer Michael Schark ist überzeugt: „2026 werden die Lichter leuchten.“

1. Kärnten soll durch den Anschluss an die Datenautobahnen zu einer Datendrehscheibe im Bereich der Alpen werden. V. l.: Bernhard Frumlacher, WK-Fachvertretungsvorsitzender der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen, Wirtschafts-Landesrat Sebastian Schuschnig, Peter Schark, Geschäftsführer der Breitbandinitiative Kärnten, Christiane Holzinger, Aufsichtsratsvorsitzende der Breitbandinitiative Kärnten, Martin Zandonella, WK-Spartenobmann Information und Consulting sowie Marc Gferer, IT-Berufsgruppensprecher der UBIT. © WKK | Studiohorst

2. Bereits Anfang 2026 soll Kärnten direkt an die internationalen Datenhighways angeschlossen sein, wie im Rahmen der Pressekonferenz verkündet wurde. © WKK | Studiohorst

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