Peter Wedenig, AMS-Kärnten-Geschäftsführer
© AMS Kärnten / Knauder Fotografie
Robust trotz Konjunkturflaute präsentierte sich der Kärntner Arbeitsmarkt im Jahr 2023: 223.072 unselbstständig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt bedeuten einen neuen Rekordwert. Die Arbeitslosigkeit blieb mit jahresdurchschnittlich 16.922 vorgemerkten Personen stabil (-75/-0,4%). Ebenso hielt sich die Arbeitslosenquote mit 7,1% (-0,1 Prozentpunkte). „Diese Bilanz ist umso erfreulicher, da nicht nur wirtschaftlich gesehen die Rahmenbedingungen schwierig waren, sondern da wir mit 2022 ein Vergleichsjahr heranziehen, das ein absolutes Top-Jahr am Kärntner Arbeitsmarkt darstellt“, sagen AMS-Kärnten-Geschäftsführer Peter Wedenig und seine Stellvertreterin Melanie Jann.
Hohe Nachfrage nach Fachkräften und weniger Arbeitslose
Besonders positiv ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen (über 1 Jahr vorgemerkt), welche 2023 auf insgesamt 2.559 weiter reduziert werden konnte (-657/-20,4%), ebenso wie die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahre, welche sich auf 6.550 (-288/-4,2%) reduzierte. Eine Zunahme gab es hingegen bei den Jugendlichen unter 25 Jahren auf gesamt 1.444 (+116/+8,8%). Die Nachfrage nach Fach- und Arbeitskräften blieb 2023 hoch, auch wenn dem AMS insgesamt 7.446 weniger offene Stellen gemeldet wurden (-973/-11,6%). Im Bereich Metall/Elektro gab es weiterhin einen Überhang an offenen Stellen – 1.635 offene Stellen und 965 Arbeitsuchende. Im Bereich Technik kamen 688 offene Stellen auf 560 Arbeitsuchende. Auch gab es 2023 erneut deutlich mehr offene Stellen als vor der Corona-Pandemie: 2019 waren es 4.135.
Neue Herausforderungen am Arbeitsmarkt
„Angetrieben von äußeren Faktoren und Trends, wie Digitalisierung, KI, Dekarbonisierung, Nachhaltigkeit, etc. erleben wir einen sehr schnellen Wandel am Stellenmarkt: Berufe verändern sich, neue entstehen. Dadurch sind andere Qualifikationen gefragt, höhere Ausbildungen und Spezialisierungen. Mit den Qualifikationen unserer Vorgemerkten stimmt das immer seltener überein“, schildern Wedenig und Jann und betonen: „Die große Herausforderung ist es, diese beiden Seiten weiterhin zusammenzubringen und somit den Arbeitsmarkt auch in Zukunft synchron und in Balance zu halten.“ Der Blick auf das Arbeitskräftepotenzial zeigt: Aktuell haben 39% der Vorgemerkten maximal einen Pflichtschulabschluss, 34% haben gesundheitliche Einschränkungen, 39% sind über 50 Jahre alt und 44% sind Frauen. „Mit bewährten und neuen Maßnahmen für die einzelnen Zielgruppen soll es gelingen, die Chancen Arbeitsuchender auf diesem fordernden Stellenmarkt zu erhöhen, sodass sie mit der hohen Dynamik mithalten und nachhaltig zurück ins Berufsleben finden können“, so Wedenig und Jann.
Peter Wedenig, AMS-Kärnten-Geschäftsführer
© AMS Kärnten / Knauder Fotografie
Das AMS Kärnten setzt verstärkt auf folgende Maßnahmen:
Insgesamt stehen dem AMS Kärnten 2024 rund 74,8 Millionen Euro Budget zur Verfügung (Bewilligungssumme).
Prognose 2024