Peter Wedenig, Geschäftsführer AMS Kärnten
© AMS Kärnten/Knauder Fotografie
Für den Arbeitsmarkt brachte das Jahr 2024 eine Vielzahl herausfordernder Situationen mit sich – einerseits die schwächelnde Konjunktur und fehlende Wachstumsimpulse, zugleich jedoch eine enorme Dynamik. Innerhalb der Branchen zeigte sich die Lage differenziert: So wurde zum einen nach Fachkräften gesucht, während auf der anderen Seite von Personalanpassungen und -abbau die Rede war. Nicht zu vergessen die demographische Entwicklung und das damit verbundene sinkende Erwerbspotenzial. „In diesem Umfeld stand das AMS Kärnten vor der Herausforderung, Unternehmen in ihren unterschiedlichen Problemlagen zu unterstützen, offene Stellen zu besetzen und Chancen für Arbeitsuchende zu schaffen“, so AMS-Kärnten-Chef Peter Wedenig. „Dafür haben wir auf Strategility gesetzt: Fokus auf einige zentrale Strategien mit Agilität in der Umsetzung.“
Zu den zentralen Strategien des AMS zählten folgende:
• Gleichstellung forcieren: Fokus auf FiT – Frauen in Handwerk und Technik
• AMS on Tour: direkter Kontakt zu den Unternehmer:innen
• Kompetenz-Anforderungs-Profil: Schlüssel für ein passgenaues Matching
• Betriebsnahe Aus-/Weiterbildung: nachhaltig Integrationschancen schaffen
• Langzeitarbeitslose integrieren: intensive Betreuung, um Potenzial zu erhöhen
Peter Wedenig, Geschäftsführer AMS Kärnten
© AMS Kärnten/Knauder Fotografie
Der AMS-Chef über die Strategility: „Mit diesen Lösungsansätzen ist es gelungen, den Arbeitsmarkt in Kärnten 2024 trotz Rezession stabil zu halten.“ Im Jahresdurchschnitt waren 17.620 Arbeitslose beim AMS Kärnten vorgemerkt, was einem Plus von 4,1 % (+ 699 Personen) gegenüber dem starken Arbeitsmarktjahr 2023 entspricht und die geringste Zunahme im Bundesländervergleich darstellt. Betrachtet man die einzelnen Zielgruppen, stieg die Jugendarbeitslosigkeit um 16,7 % (+ 241) an, während die Langzeitarbeitslosigkeit um 4,3 % abgebaut werden konnte (- 111; Personen über ein Jahr vorgemerkt). Bei den über 50-Jährigen blieb die Lage konstant (+ 33/+ 0,5 %). Die Zahl der offenen Stellen sank im Jahresdurchschnitt um 23,8 % bzw. 5.673 gemeldete Stellen merklich ab. Mit 222.306 unselbstständig Beschäftigten (- 767/- 0,3 %) blieb der Beschäftigtenstand in Kärnten währenddessen auf hohem Niveau.
Wie sich der Arbeitsmarkt dieses Jahr entwicklelt, wird sich erst zeigen: „Von der wirtschaftlichen Entwicklung bis zu internationalen Rahmenbedingungen – für 2025 gibt es viele Unsicherheitsfaktoren. Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt lassen sich nur schwer einschätzen“, betont Wedenig. „Umso wichtiger ist es, dass wir im AMS Kärnten weiter agil in unserem Handeln bleiben, um auf Veränderungen rasch reagieren zu können im Sinne unserer Zielgruppen – Arbeitsuchende wie Unternehmen.“ Aktuelle Prognosen deuten 2025 auf eine Zunahme der Arbeitslosigkeit um 400 Personen bei überwiegend gleichbleibendem Beschäftigtenstand hin.