Günther Goach und sein Blick auf die Bewältigung der Corona-Krise – Foto: Jost & Bayer, AK
Wirtschaft
10.01.2021

Arbeiterkammer: Beschäftigung durch Aus- und Weiterbildung

Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach zur Bewältigung der Corona-Krise: Kurzarbeit als hilfreiches Mittel gegen Arbeitslosigkeit, AMS-Mittel vernünftig einsetzen, Bildungsangebote fördern…

Kärntens Arbeiterkammer-Präsident Günther Goach meldet sich zu Jahresbeginn mit einer Analyse der derzeitigen Corona-Situation zu Wort. Kurzarbeit sieht er als „Schutzschild gegen ausufernde Arbeitslosigkeit“. Für Kärnten bedeutet das: In 3.122 Betrieben sind momentan 20.140 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Gäbe es dieses Modell nicht, wäre die Arbeitslosigkeit wesentlich höher. 32.800 Arbeitssuchende werden derzeit registriert – plus 2,4 Prozentpunkte zum Vorjahr.

AMS-Mittel vernünftig verteilen

40 Millionen Euro gibt es für das Arbeitsmarktservice (AMS) Kärnten an zusätzlichen Mitteln. Für Goach ist es essenziell, diese nun vernünftig zu verteilen. Sein Vorschlag:

  • Aufstockung der AMS-Mitarbeiter
  • Förderung von älteren Arbeitnehmern durch Schaffung von gemeinnützigen und kommunalen Arbeitsplätzen
  • Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent

Bildung als Schlüsselwerkzeug

Aus- und Weiterbildung seien zentrale Elemente, wenn es um die Bewältigung der Krise geht. „Je mehr Menschen sich nach dem Jobverlust aus- und weiterbilden lassen, desto eher finden diese auch wieder eine Arbeit in einem neuen Berufsumfeld“, so Goach. Durch „Corona“ gibt es nun zahlreiche Bildungsangabote, die digital verfügbar sind und die mit dem Bildungsgutschein von 100 bzw. 150 Euro gefördert werden. Auch die Arbeiterkammer-Bildungspartner – Kärntner Volkshochschulen und Berufsförderungsinstitut – reagierten durch digitale Angebote auf die Pandemie. Goach: „Auch mit der neuen Fort- und Weiterbildungsplattform AKademie schaffen wir eine digitale Teilhabe an BIldung für Arbeitnehmer – und das kostenlos.“ Es gibt über ktn.ak.at/akademie derzeit über 140 Online- und Webinar-Kurstermine.

AK-Insolvenz-Soforthilfe aufgestockt

Goach rechnet nach Auslaufen der Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung mit einer Insolvenzwelle. Die Arbeiterkammer (AK) sei vorbereitet – u. a. wurde der AK-Insolvenz-Soforthilfefonds von 2.000 auf maximal 3.000 Euro erhöht. 36 Anträge gab es 2020, 226.900 Euro wurden zur Überbrückung an arbeitslos gewordene Arbeitnehmer überwiesen. Beantragen können die AK-Insolvenz-Soforthilfe AK-Kärnten-Mitglieder, volljährige Lehrlinge, freie Dienstnehmer und geringfügig Beschäftigte und auch andere Personengruppen. Mehr dazu: 050 477-4002 (Förderungen für Arbeitnehmer).

Günther Goach und sein Blick auf die Bewältigung der Corona-Krise – Foto: Jost & Bayer, AK
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