Im vergangenen Jahr erfuhr ein Ehepaar aus Kärnten während des Urlaubs in Spanien am 15. März 2020, dass Reisende aufgrund von Corona die Heimreise antreten sollten. Sie erkundigten den Reiseveranstalter und kurz darauf informierte das österreichische Außenministerium, dass die beiden bereits für einen Rückflug durch den Reiseveranstalter registriert seien. Zwei Tage vor Ende des Urlaubs verließen sie das Hotel. Auch das vom Hotel bestellte Taxi zum Flughafen wurde bezahlt – eigentlich wäre der Transport zum Airport in der Pauschalreise inkludiert gewesen.

Fall landete vor Gericht

Nach der Landung in Wien flatterte eine Rechnung über 600 Euro Repatriierungskosten für die Rückholaktion herein. Das Paar zahlte, obwohl die Irritation groß war. Daraufhin versuchten die Kärntner, die zusätzlichen Kosten des Transports zum Flughafen, des Rückflugs sowie das Geld für zwei Tage entgangenen Urlaub vom Reiseveranstalter zurückzubekommen. Sie konsultierten den AK-Konsumentenschutz, der mehrmals intervenieren musste bis der Fall vor Gericht landete.   

AK-Experte Herwig Höfferer zum Ausgang des Falls: "Der Rückforderungsanspruch des Ehepaares war begründet, da am Urlaubsort unvermeidbare und außergewöhnliche Umstände, in diesem Falle laut WHO eine weltweite Infektionskrankheit, auftraten." 1.120 Euro an Kosten inklusive Zinsen wurden ersetzt.

Laut AK-Präsident Günther Goach ist das einer von vielen Fällen dieser Art: "Die Expertise der Konsumentenschutzexperten wurde im Pandemiejahr 2020 besonders in Anspruch genommen. Rund 14.300 Anfragen zu Reisethemen wurden beantwortet."