Der Steinadler als Vereinssymbol der WELTKÄRNTNER hat den scharfen Blick fürs Wesentliche. Foto: Adobe-Stock
Wirtschaft
29.11.2019

Auf Du und Du mit der Welt

Wenn Kärntner zu Weltbürgern werden, tritt der neugegründete Verein WELTKÄRNTNER in Aktion und spannt seine Flüge ähnlich einem Steinadler wie ein Netzwerk über die Welt aus.

„Paying forward“ ist ihr Leitsatz. Jemandem helfen und kooperieren, ohne zu fragen, was man dafür bekommt. Denn es werde im Leben immer wieder eine Situation geben, wo man selbst etwas davon haben wird, ist sich die Vereinsgeschäftsführerin Margit Heissenberger sicher. „Im Vordergrund steht das vertraute, freundliche und positive Miteinander. Unbürokratisch und schnell muss es gehen.“

Interessante Lebenswege

Die Vision der WELTKÄRNTNER unter dem Slogan „In der Welt zu Hause – in Kärnten daham“ ist so simpel wie clever: nämlich ein Netzwerk von Kärntnerinnen und Kärntnern in der ganzen Welt auf die Beine zu stellen. Aus diesem Pool will der Neo-Verein Knowhow-Transfer und Expertenwissen nach Kärnten holen und für global Tätige das Band zur Heimat pflegen und stärken. „Wir wollen die Plattform für jene Menschen sein, die aus Kärnten hinausgegangen sind, mit der Absicht, wenn sie nach einiger Zeit wieder heimkehren wollen, ihnen dabei hilfreich zur Seite zu stehen“, gibt sich Präsident Christoph Kulterer weltoffen, der selbst gerade zu Fortbildungszwecken in London verweilt. Bei ihren Treffen kommen die Weltkärntner zusammen. Menschen, die einen sehr interessanten Lebensweg hinter sich haben: sie alle verbindet eine schöne Jugend in Kärnten, ein Studium in Wien oder sonst wo in der Welt und berufliche Stationen von Asien über Irland nach Südamerika. Genau diese Menschen haben einen speziellen Blick auf Kärnten: aus der globalen Vogelperspektive. Sie lieben die Heimat und wissen, wo sie herkommen. Aus dieser Verbindung will das Netzwerk viel Kraft für Kärnten und seine Menschen holen.

Band zur Heimat

So haben die WELTKÄRNTNER nachgefragt, worauf internationale Kärntner stolz seien und was das emotionale Band ausmache. Ganz wichtig sei der Aspekt der Sicherheit in Kärnten. Gute Gesundheitsversorgung und Infrastruktur und eine geringe Kriminalität sprächen für die „alte Heimat“. Auch die intakte Umwelt Kärntens sei weltweit auffallend. Hier passe alles: Von den Wasserressourcen bis zur erneuerbaren Energie. Das alles mache Kärnten weltweit einzigartig. Das hohe soziale Engagement der Menschen sei großartig. Die interessante kulturelle Situation am Schnittpunkt dreier Länder mit seinem Brauchtum sowie die heimische Kulinarik mit ihren hochwertigen Produkten zumeist mit Bio-Hintergrund seien Gründe, die man nicht gut in einer Leistungsbilanz in Form von Zahlen lesen könne, aber beim emotionalen Heimkehrer zählen.

Fakten für das Land

Global tätige Kärntner sehen mit ihrem externen Blick, dass Kärnten mehr und mehr zu einem Spitzentechnologieland wird und man hier gute Arbeitsplätze mit exzellenter Lebensqualität vorfindet. So ist im EU-Vergleich die Anzahl der Beschäftigten in der Hochtechnologie in Kärnten doppelt so groß. Zudem ist das touristische Kärnten unter den Top 300 Top-Regionen mit dem stolzen 28. Platz vertreten. Mit 77.000 Menschen aus 172 Nationen herrscht tatsächlich Internationalität im Land. „Kärntens Weltenbummler machen uns diese positiven Entwicklungen mit ihrer Außensicht bewusst und bringen ganz schön viel positive Stimmung ins Land. Mit den Weltkärntnern wollen wir Kärnten pushen und jenen Stellenwert geben, den es verdient“, so Heissenberger. Zusammengefasst besitzt Kärnten ein hohes Maß an IQ und EQ.

Das Präsidium des Vereins: Daniel Brandstätter (Vize-Präsident), Margit Heissenberger (Geschäftsführung), Christoph Kulterer (Präsident). Foto: Studiohorst

Steinadler als Vorbild

Alles passiert ehrenamtlich aus Liebe zu Kärnten. Und dieser Spirit braucht viele Mitglieder, um Kärnten im Ausland sichtbar zu machen. Darum hat der Verein den heimischen Steinadler auch zum Vereinssymbol erkoren. Ein Tier, das im Flug eine Perspektive einnimmt, die es ihm ermöglich, von oben eine gute Sicht auf die Dinge zu erhalten. Auch die Kärntner, die auf der ganzen Welt verstreut sind, verfügen über diese einzigarte Sicht und haben genügend Abstand, um der Heimat wertvolle Tipps zu geben. Wie der Steinadler schauen sie zwischendurch mal vorbei und geben wertvollen Input. Und wenn der Steinadler um die Welt kreist, hinterlässt er in jedem Territorium eine Feder – so auch im Silicon Valley, dem allerersten Territorium der Plattform. Dort werden bereits in regelmäßigen Abständen internationale Weltkärntner-Abende abgehalten – wie erst kürzlich mit Emanuel Pirker von Stratodesk und dem Kärntner Videostreaming-Start-up bitmovin. Zu Gast sind Kärntner, die vorleben, wie erfolgreich man in den USA sein kann. Bei heimischem Bier und Reindling wird in heimatlicher Atmosphäre beruflich genetzwerkt und positiv über Kärnten gesprochen. Erste Erfolge zeichnen sich ab, wenn es bereits im kurzen Bestehen des Vereins gelungen ist, junge Menschen über ein Mentoring-Programm mit dem Silicon Valley vertraut zu machen.

„Kärntner Talent
gibt es auf der ganzenWelt
und die wollen
wir suchen und finden.“

Margit Heissenberger

„So ein Netzwerk ist von großer Bedeutung, wenn man Pläne in eine gewisse Richtung hat. Dann kann es schon sein, dass mit einer solchen Plattform die Türen viel leichter aufgehen. Und so sind die WELTKÄRNTNER auch als Botschaft an die Kärntner zu verstehen, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Welt mit offenen Armen zu empfangen“, so Kulterer. Am Anfang stand die Idee darin, zu beobachten, wie erfolgreich Kärntener im Ausland sind. Daraus ist viel mehr entstanden, denn die WELTKÄRNTNER wollen die Abwanderung nicht beklagen, sondern proaktiv an die Sache herangehen, um ein starkes Netzwerk anzubieten – auch den Rückkehrern. „Wir wollen das Netzwerk nutzen, um unser Land vorwärts zu bekommen“, ist Kulterer motiviert. So besteht ein großes Interesse bei Menschen, die Kärnten verlassen haben, das Band zur Heimat nicht abreißen zu lassen.

Benefit für Unternehmen

Nun sind Multiplikatoren gefragt, um die Vision in die Welt zu tragen. Auch Wien sei als „größte Stadt Kärntens“ als Drehscheibe von großer Bedeutung. Nicht nur im heimischen Export oder den jungen Kärnten-Botschaftern liegt da ein riesiges Potenzial – auch Pensionisten, die liebevoll als graue Panther bezeichnet werden, sind willkommen. Denn sie hatten Spitzenpositionen in der Industrie, in Ministerien oder Behörden inne und haben sich für ihre Pension möglicherweise bereits zurückangesiedelt. Sie bergen ein enormes Know-How für Kärnten und besitzen eine große Liebe zum Land, das Netzwerk eines gesamten beruflichen Lebens und Praxiserfahrung für Studenten. So bietet der Verein nicht nur eine wertvolle Einstellung, sich im Alter noch zu engagieren, sondern auch Mentoring-Chancen, ja sogar Job-Möglichkeiten. Und Betriebe können sich interessante Berater mit internationaler Expertise ins Haus holen. |

Emotion und Passion für Kärnten

… sind die Beweggründe des Kernteams der WELTKÄRNTNER – allen voran Präsident Christoph Kulterer, Vize-Präsident Daniel Brandstätter und die charismatisch sowie fachlich brillierende Geschäftsführerin Margit Heissenberger. Zu den Vorstandsmitgliedern zählen Ruth M. Büchlmann (PR & Marketing), Christian Tautschnig (Vereinsrecht & Datenschutz), Paul Tiefling (Buchhaltung, Finanzen, Sponsoring), Franz Palle (Sponsoring) und Günther Tschabuschnig (IT/ Web). www.weltkaerntner.at

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