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Wirtschaft
13.02.2025

autArK: So funktioniert berufliche Inklusion!

Vor knapp 30 Jahren fand Manuel Gomernik über autArK eine Lehr­stelle als Tischler. Nun stattete der heute 46-Jährige der autArK-Zentrale einen Spontan­besuch ab.

Die Erfolgsgeschichte von Manuel Gomernik und autArK beginnt 1996. Der damals 17-Jährige aus aus Gablern bei Eberndorf wird im Sozialpädagogischen Zentrum des Landes Kärnten (bfz) begleitet. Sein großer Wunsch: Er möchte Tischler werden. Kein leichtes Unterfangen in einer Zeit, in der berufliche Inklusion noch ein Fremdwort ist – und es auch an Rahmenbedingungen dafür fehlt. autArK-Mitbegründer und Geschäftsführer Andreas Jesse, damals noch Mitarbeiter des bfz, unterstützte Gobernik und seine Familie bei der Suche nach einer Lehrstelle. Fündig wurde man bei der Tischlerei Schellander in Klagenfurt, die Gobernik seine Traumausbildung ermöglichte – die schlussendlich in einer erfolgreichen, nachhaltigen Integration am allgemeinen Arbeitsmarkt resultierte. Noch im gleichen Jahr wurde das bfz vom Land Kärnten beauftragt, ein Angebot im Bereich der beruflichen Integration am Übergang Schule und Beruf auszuarbeiten – die Geburtsstunde von autArK.

Anfang 1997 startete autArK schließlich als kleines EU-Projekt mit der Dienstleistung Arbeitsassistenz an oben genannter Schnittstelle. Ein Meilenstein für junge Menschen mit Behinderungen, für die es damals kaum Möglichkeiten gab, nach der Schule beruflich Fuß zu fassen. Manuel Gomernik wurde somit zu einem der Anlassfälle einer Erfolgsgeschichte, die mittlerweile fast drei Jahrzehnte andauert.

„Anfänglich begegnete man unseren Bemühungen mit Skepsis. Heute, knapp 30 Jahre später, zählt Arbeits­assistenz mit dem Konzept von Supported Employment zum welt­weiten Standard in der beruf­lichen Inklusion.“

Andreas Jesse, Geschäfts­führer autArK

Wiedersehen nach langer Zeit

Zur Freude von Andreas Jesse stattete die Familie Gomernik der autArK-Zentrale in Klagenfurt kürzlich einen Spontanbesuch ab. „Mit diesem Besuch habe ich wirklich nicht gerechnet. Umso schöner ist es, Manuel Gomernik und seine Familie nach so langer Zeit wieder zu sehen. Er war tatsächlich der Erste, den wir bei autArK mit Arbeitsassistenz während einer Tischlerausbildung begleiten durften,“ so der autArK-Geschäftsführer. „Anfänglich begegnete man unseren diesbezüglichen Bemühungen noch mit einiger Skepsis. Heute, knapp 30 Jahre später, zählt Arbeitsassistenz mit dem dahinter liegenden Konzept von Supported Employment zu einem weltweiten Standard im Bereich der beruflichen Inklusion. Das es damals geklappt hat, ist aber auch dem couragierten Engagement der Familie Gomernik zu verdanken. Sie haben immer daran geglaubt, dass Manuel seinen Weg erfolgreich gehen wird. Besonders bemerkenswert ist, dass Manuel seit mittlerweile seit fast drei Jahrzehnten beruflich in einem ganz normalen Arbeitsumfeld tätig ist und sein eigenes Geld verdient. Das zeigt uns, dass berufliche Inklusion von Menschen mit Behinderungen – wenn die Rahmenbedingungen passen – gut funktionieren kann.“

„Tischler zu sein ist meine Leidenschaft. Das wusste ich schon 1996, als ich meine Lehre begonnen habe.“

Manuel Gomernik, Tischler

Ein besonderer Karriere­moment

Seine berufliche Laufbahn führte Manuel Gomernik von der Tischlerlehre bei der Firma Schellander in Klagenfurt weiter zur Tischlerei Lobnig in Proboj und von dort schlussendlich zur Firma Sinnex in Griffen, wo er kürzlich seine 20-jährige Betriebszugehörigkeit feiern durfte. Ein besonderer Karrieremoment für den mittlerweile 46-Jährigen. Sichtlich stolz präsentierte er im Rahmen des autArK-Besuchs gemeinsam mit seinen Eltern die Urkunde, die er anlässlich des Jubiläums erhielt. Gomernik: „Tischler zu sein ist meine Leidenschaft. Das wusste ich schon 1996, als ich meine Lehre begonnen habe. Bei der Firma Sinnex, bei der ich jetzt schon das 21. Jahr arbeite, würde ich mich als Universalisten bezeichnen, der eine Vielzahl von Aufgaben wahrnimmt.“

1. Manuel Gomernik (Mi.) mit autArK-GF Andreas Jesse (re.) und seinen Eltern beim Überraschungsbesuch in der autArK-Zentrale.
2. Die Urkunde der Firma Sinnex zum 20-jährigen Jubiläum. © autArK

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