„Der Koralmtunnel ist ein kleiner Teil für die große Welt.“
Bahn frei für eine neue Lebensader
Der letzte Schienenfluss ist geschlossen“ konnte eine prominente Besuchsdelegation von Klaus Schneider und Helmut Steiner – Projektleiter seit Baubeginn des Koralmtunnels vor 20 Jahren – voller Stolz vernehmen. Manfred Kainz, WKO-Regionalstellenobmann Deutschlandsberg, hatte seine ehemaligen politischen Weggefährten, denen Landeshauptfrau a. D. Waltraud Klasnic, Bürgermeister a. D. Siegfried Nagl, die ehemaligen Landtagsabgeordneten Josef Straßberger, Heinz Gach, Wolfgang Kasic und Peter Rieser angehörten, zu einer Exkursion des Koralmtunnels geladen. Bürgermeister Peter Neger konnte die Runde im Baubüro BTA KAT Ost Schönaich Anfang April herzlich in seiner Gemeinde willkommen heißen.
Prominente Exkursion
In einer Begehung konnte die ranghohe Delegation schließlich nicht nur den Infopark Weststeiermark mit dem zehn Meter hohen Bohrkopf der Tunnelbaumaschine des Bauloses KAT2 mit einer Weltrekordvortriebslänge von 17,1 km, sondern auch den IC-Halt Bahnhof Weststeiermark besichtigen. Der Bahnhof, der langsam Gestalt annimmt, ist eines der Herzstücke der Koralmbahn im Westen der Steiermark und passt sich bestens der Landschaft – mit Blick zur Koralm, der Burg Deutschlandsberg und dem Lassntitztal – an. Das „Portal Ost“ war für die Besucher:innen der Einstieg in den fast fertigen Tunnel. Hier konnte man das „Feeling“ der Bahn hautnah erleben und sich die gigantische Arbeit der Beschäftigten bis zu diesem Zeitpunkt vorstellen.
Kampf für die Koralmbahn
Im Gespräch mit der „Mutter der Koralmbahn“ – Landeshauptfrau a. D. Waltraud Klasnic – kam von ihr vor allem die Freude und Dankbarkeit über das Entstehen und die baldige Inbetriebnahme der Koralmbahn zu Tage. Begonnen vom damaligen Bundeskanzler Schüssel über Verkehrsminister Gorbach in enger Zusammenarbeit mit LH Haider konnte der Kampf für die Koralmbahn – und zusammenhängend in der Folge den Semmeringtunnel als Teil des Baltisch-Adriatischen Korridors, wichtig und zukunftsweisend für die aufstrebenden Wirtschaftsräume – gewonnen werden. „Der Koralmtunnel ist ein kleiner Teil für die große Welt“, so Klasnic. Sie vergaß aber nicht, auch den weststeirischen unentwegten „Vorkämpfern“ für die neue Südstrecke – allen voran Reinhold Purr, Christoph Klauser, Wolfgang Chibidziura sowie Manfred Kainz und Walter Kröpfl – zu danken, die mit ihrem vollen Engagement für die Sache bis zur Unterschrift am 7. Dezember 2004 „ruhelos“wirkten. Eine Analyse der Exkursion in Form eines gemeinsamen Mittagessens im Gasthof Schaller – TEZ Georgsberg – durfte nichtfehlen.
© Alois Rumpf
WISSENSWERT
- Mehr als 10.000 direkt Beschäftigte in der gesamten Bauzeit
- Koralmbahn 130 Kilometer, Koralmtunnel 33 Kilometer lang – sechstlängster Tunnel der Welt
- Vollinbetriebnahme Dezember 2025
- 160 bis 170 Güter- und Personenzüge täglich, bis zu 250 km/h Geschwindigkeit, „gezogen“ von Taurus bzw. Siemens Triebfahrzeugen, Fahrtzeit Graz-Klagenfurt rund 45 Minuten
- Kostenstabiles Gesamtvolumen von € 5,4 Mrd.
- Mehrwert durch 95 % österreichische Unternehmer bleibt im Land
- 160 Unternehmer dzt. noch im Tunnel beschäftigt