© Martin Steiner
Bildung
16.05.2024

Bestattung Kärnten setzt innovative Schritte zur Fachkräfte­sicherung

Mit einem neuen zertifizierten Ausbildungsprogramm wird das Berufsbild des Bestattungswesens aufgewertet.

Neue Wege in der Bestattungsbranche: Mit einem speziellen Ausbildungsprogramm für bestehende und zukünftige Mitarbeiter:innen wertet die Bestattung Kärnten das Berufsbild auf. Als kompetenten Partner mit an Bord geholt wurde das bfi-Kärnten, das den Rahmen für die neue Qualifikation vorgegeben hat sowie in der Umsetzung begleitet. Startschuss für die rund zwei Jahre dauernde Modul-Ausbildung war am 1. Mai.

Mehrstufiges Ausbildungs­modell vor Berufseinstieg

Um die Befähigung für das Bestattungsgewerbe zu erlangen, müssen die Anwärter:innen in Österreich eine Befähigungsprüfung ablegen. Als Voraussetzung dazu sind ein mehrwöchiger Kurs und drei Jahre Berufserfahrung in einem Bestattungsunternehmen notwendig. Da nicht allen Mitarbeiter:innen die Möglichkeit zur Gewerbeprüfung geboten werden kann, hat die Bestattung Kärnten nun einen neuen, eigenen Weg in der Ausbildung für den Berufsstart als Bestatter:in eigeschlagen. Gemeinsam mit dem bfi-Kärnten wurde ein mehrstufiges Modell – schon vom Einstieg weg – entwickelt, in deren Verlauf sich die angehenden Bestattungsfachkräfte all jene Kompetenzen und Fähigkeiten aneignen können, die für diesen überaus sensiblen Berufszweig notwendig sind. Immer vor dem Hintergrund steht dabei, dass eine Bestattung ein einmaliges Ereignis ist und somit auch nicht wiederholbar. Die neue Ausbildung legt ihren Fokus daher auf Qualität, die sowohl theoretische als auch praktische und soziale Aspekte umfassend abdeckt. Die Initiative der Bestattung Kärnten zeigt beispielhaft, wie Unternehmen aktiv zur Nachwuchsförderung und Fachkräftesicherung in ihrer Branche beitragen können.

Kooperation mit bfi-Kärnten

„Wir möchten die bereits stattfindende Aufwertung unseres Berufes hin zum modernen Dienstleister weiter vorantreiben und setzen mit dieser Maßnahme neue Standards und einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Auch mit dem Ziel, dass wir als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden und zeigen möchten, welche vielfältigen und sinnstiftenden beruflichen Möglichkeiten unseren Mitarbeiter:innen offenstehen“, so die beiden Geschäftsführer der Bestattung Kärnten Roman Macher und Walter Egger. Mit dem bfi-Kärnten konnte die Bestattung Kärnten auch einen kompetenten Partner gewinnen, der über eine mehr als 60-jährige Erfahrung im Aus- und Weiterbildungssektor verfügt. „Nach Vorgaben der Bestattung Kärnten haben wir gemeinsam eine neue Berufsausbildung entwickelt und aus der Taufe gehoben. Wir haben Struktur und Rahmen des Projektes erarbeitet, bringen uns als Auditoren ein und stellen zukünftig hochkarätige Referent:innen für die Schulungs- und Weiterbildungsmaßnahmen zur Verfügung“, so Oliver Kritzler, der am bfi-Kärnten für strategische Unternehmensentwicklung zuständig ist.

Zweijährige Basisaus­bildung

Die Basisausbildung umfasst folgende vier Bereiche: Fachkompetenz, Persönlichkeitsentwicklung, Sicherheit und Gesundheit. Das Spektrum reicht daher von Versorgen, Versargen und Hygiene über Ethik, Etikette und grundlegende Gesetze bis zur Bedienung von multimedialen Systemen, IT-Security, Fahrsicherheitstraining und Supervision. Nach erfolgreichem Abschluss des umfassenden 20 Punkte Schulungsplans erhalten die Mitarbeiter:innen als Bestätigung ihrer Ausbildung ein Zertifikat sowie eine Anstecknadel als sichtbares Zeichen.

Vielfältige berufliche Möglichkeiten

Die im Rahmen der Basisausbildung erworbenen Kompetenzen können anschließend weiter gefördert und ausgebaut werden. Es gibt verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten, wie etwa die Übernahme von Spezialfunktionen sowie die Weiterbildung zum/zur Fachberater:in, zum/zur Kremationsfachmann/frau bis hin zur Betriebsleitung der Feuerhalle oder auch für Schlüsselpositionen im Unternehmensmanagement. Die vielfältigen Weiterbildungsmaßnahmen decken alle Bereiche des Berufsbildes ab und bieten individuelle Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten.

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