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Wirtschaft
21.12.2023

Erfolgreiche Betriebs­übergaben mit "Follow me"-Award prämiert

Bis zum Jahr 2029 stehen 6.400 steirische Betriebe vor der Aufgabe der Betriebsnachfolge. Damit sind etwa 80.000 Arbeitsplätze in der Steiermark unmittelbar verbunden.

"Follow me" ist eine Gemeinschaftsinitiative der Wirtschaftskammer Steiermark, des Wirtschaftsressorts des Landes Steiermark und der Stadt Graz. Diese Initiative wird begleitet von namhaften Partner:innen wie der Steiermärkischen Sparkasse, der Kammer der Steuerberater:innen und Wirtschaftsprüfer:innen, der Fachgruppe der Ingenieurbüros sowie der Notariatskammer für Steiermark. Sie fungiert als Bindeglied zwischen ausscheidenden Unternehmern und aufstrebenden Nachfolger:innen und wird von einem starken Netzwerk von Partner:innen unterstützt, die umfangreiche Erfahrung in der Betriebsnachfolge mitbringen. Das Ziel besteht darin, den komplexen Prozess der Unternehmensübergabe zu erleichtern, sei es innerhalb der Familie oder durch externe Übernahme. „Jedes Jahr werden durchschnittlich 900 Betriebe in der Steiermark von engagierten Betriebsnachfolger:innen übernommen. Sie sorgen mit innovativen Produkten und Prozessen oder frischen Marketing-Kanälen dafür, dass zahlreiche Arbeitsplätze eine Zukunft haben. Stellvertretend für diese inspirierenden Geschichten des Unternehmertums holen wir mit dem Follow me Award wieder 12 erfolgreiche Nachfolgegeschichten aus jeder Region der Steiermark vor den Vorhang! Sie alle sind leuchtende Beispiele dafür, dass unternehmerische Erfolgsgeschichten unter neuer Flagge fortgesetzt werden können!“, WKO Steiermark Vizepräsidentin Mag. a Gabriele Lechner.

Gesamtsieger & Platz 1: familieninterne Nachfolge

Andreas und Stefan Halwachs sichern sich den Follow me Award. Die Erfolgsgeschichte der Grabner Stahl- und Maschinenbau erfährt eine weitere Auszeichnung: Die beiden Brüder Andreas und Stefan Halwachs haben beim Online-Voting von Follow me beeindruckende 8.610 Stimmen gesammelt und wurden somit am 14. Dezember zu den „Nachfolgern des Jahres 2023“ ernannt. Dieses eindrucksvolle Ergebnis ist ein deutlicher Beleg für die tiefe Verbindung und Verwurzelung des Unternehmens in der Region Hartberg-Fürstenfeld sowie für die breite Unterstützung im Umfeld eines vorbildlichen Betriebs. Nominiert wurden die beiden Brüder von Simone Pfeiffer, Leiterin der WKO Regionalstelle Hartberg-Fürstenfeld: „Dieser Betrieb verdient den Sieg in vielfacher Hinsicht. Besonders freut mich natürlich zum einen die erfolgreiche Weiterführung eines traditionellen Leitbetriebs, zum anderen finde ich die bemerkenswerte Innovationskraft bei der Ausbildung neuer Fachkräfte beeindruckend.“

Platz 2: familieninterne Nachfolge

Ein Tischler, der das Handwerk zum Erlebnis macht: Was vor 85 Jahren mit dem Bau von Särgen begann, hat sich durch vier Generationen hindurch bei der Tischlerei Schuster aus St. Anna am Aigen ständig neu erfunden. Heute sind 3D-Pläne mehr als nur Pixel auf einem Bildschirm: Sie entwickeln sich zu lebendigen Räumen bis zur letzten Steckdose. Nach einem umfassenden Umbau freut sich Gerhard Schuster auf eine Zukunft, in der Wohnträume jetzt auch passend präsentiert werden können. Nominiert wurde der Betrieb von Thomas Heuberger, Leiter der WKO Regionalstelle Südoststeiermark, dieser äußert sich dazu folgendermaßen: „Dieser Betrieb vereint das Beste aus zwei Welten: Die Familie Schuster ist innovativ genug, um mit der Zeit zu gehen, und doch so tief in unserer Region verwurzelt, dass sie die Wohn- und Lebensstile unserer Heimat kennt und versteht. Gerhard Schuster bietet nicht nur Handwerk, sondern er begleitet in eine neue Form von nachhaltigem Wohnstil.“

Platz 1: familienexterne Nachfolge

Sportliche Begeisterung prägt den neuen Inhaber des renommierten Radgeschäfts. Die Leidenschaft für den Radsport veranlasste Gregor Wöhry dazu, das bekannte Radgeschäft, Radhaus Murtal, von Helmut Haimlinger zu übernehmen – jetzt hat er selbst das Lenkrad fest in der Hand. Nach einer zehnjährigen Tätigkeit im Baustoffhandel in Wien zog es ihn und seine Frau zurück in die Heimat. Im Herzen der Stadt Knittelfeld, an einem Standort, der bei Rad-Enthusiasten als Institution gilt, fand er den perfekten Ort, um in die Pedale der Unternehmensführung zu treten. Nominiert wurde der Betrieb von Michael Gassner, Leiter der WKO Regionalstelle Murtal: „Ich freue mich sehr über diesen tollen Erfolg beim Follow me Award. Bei dieser Betriebsnachfolge haben sich drei gefunden: Ein Übergeber, der rechtzeitig begonnen hat, seinen Ausstieg vorzubereiten; ein Betrieb, der immer mit der Zeit ging und sich dem Branchenwandel angepasst hat und ein Nachfolger, der eine klare Vorstellung davon hat, wohin der Markt in Zukunft gehen kann.“

Platz 2: familienexterne Nachfolge

Vom Fachmann zum Unternehmensinhaber. Markus Greipl hat die Gelegenheit ergriffen: Seit Februar leitet er erfolgreich einen Installationsbetrieb namens Greipl Installationstechnik mit fünf Mitarbeitern und einem Lehrling. Er hat die Verantwortung für den Betrieb übernommen, in dem er zuvor bereits tätig war. Vom ersten Gedanken, die Firma zu übernehmen, über den zügigen Abschluss des Kaufvertrags bis hin zu den Anpassungen im Arbeitsalltag – Markus Greipl meistert sämtliche Herausforderungen einer Betriebsübernahme. Dabei bringt er seinen ganz eigenen Stil ein und tritt dennoch würdevoll in die Fußstapfen seines Vorgängers. Nominiert wurde der Betrieb von Andreas Schlemmer, Leiter der WKO Regionalstelle Weiz: „Ich freue mich sehr für diesen Betrieb und über die Auszeichnung dieser Betriebsnachfolge außerhalb der Familie: Die Mannschaft in diesem Betrieb weiß, was es heißt, gute Arbeit abzuliefern. Und für den Nachfolger ist es schon ein großer Schritt, nicht nur handwerklich seinen Mann zu stehen, sondern in allen Belangen des Unternehmertums: Und das schafft Markus Greipl vorbildlich!“

Betriebsnachfolge als Zukunftsfaktor

Einige Wirtschaftsvertreter:innen äußern sich positiv zur zukünftigen Generation und begrüßen enthusiastisch neue innovative Ideen sowie frische Impulse:

„Nachfolger:innen schauen voraus und stellen sich den umfangreichen und vielfältigen Herausforderungen. Das stabile Fundament eines Betriebes hat dabei mehrere Säulen: ein gutes Verhältnis zum Kunden- und Lieferantenstamm, Partner:innen, die in einer Krise gemeinsam an der Lösung arbeiten und anpacken, ein Geschäftsmodell, das mittelfristig nicht nur den Umsatz, sondern auch den Unternehmenswert steigen lässt. Die zwölf nominierten Betriebe zeigen in ihrer ganzen Vielfalt, wie Generationen gemeinsam an einer nachhaltigen Stabilität arbeiten können!“, Dr. Oliver Kröpfl, Mitglied des Vorstands Steiermärkische Sparkasse.

„Betriebsnachfolger:innen leisten einen bedeutenden Beitrag für die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Steiermark. Mit dem Follow me Award wollen ihren unternehmerischen Mut und ihr Engagement auszeichnen und gleichzeitig auf die Bedeutung erfolgreicher Betriebsübernahmen für die heimische Wirtschaft hinweisen!“, MMag.a Barbara Eibinger-Miedl, Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Regionen, Wissenschaft und Forschung.

GESAMTSIEGER & Platz 1 Kategorie familieninterne Nachfolge

Grabner Stahl & Maschinenbau (8.610 Votes)

Platz 2 in der Kategorie familieninterne Nachfolge

Tischlerei Schuster (3.455 Votes)  

Platz 1 in der Kategorie familienexterne Nachfolge

Radhaus Murtal (1.383 Votes)

Platz 2 in der Kategorie familienexterne Nachfolge

Greipl Installationstechnik (1.245 Votes)

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