© Gernot Gleiss
Wirtschaft
05.04.2024

BKS Bank weiter auf Erfolgskurs

Getragen von der Zinswende hat die BKS Bank im Jahr 2023 einen sensationellen Jahresüberschuss von 179 Mio. Euro erzielt. Der Anteil an nachhaltigen Produkten nimmt stetig zu.

Eine starke operative Geschäftsentwicklung, eine erfolgreich durchgeführte Kapitalerhöhung sowie der Eintritt in einen neuen Auslandsmarkt prägten das vergangene Geschäftsjahr der BKS Bank. Der Jahresüberschuss nach Steuern betrug 179,1 Mio. EUR. Das ist ein Anstieg um 115,5 Mio. EUR im Vergleich zum Jahr 2022. „Wir freuen uns über dieses hervorragende Geschäftsergebnis. In einem Umfeld, das von geopolitischen Spannungen und wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt war, erwies sich unsere Fähigkeit, rasch auf Veränderungen zu reagieren, als wichtiger denn je“, so Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank. Die Ergebnissteigerung lasse sich insbesondere auf die Zinswende zurückführen, die eine Normalisierung des Zinsgeschäftes bewirkte, sowie auf das Ergebnis aus at Equity bilanzierten Unternehmen, das von 20,7 Mio. EUR auf 90,4 Mio. EUR wuchs.

Nachhaltige Produkte im Vormarsch

Der Fokus wurde im Vorjahr darauf gelegt, sich schnell an die veränderten Marktbedingungen anzupassen und das Produktportfolio mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit weiter auszubauen. So wurden unter anderem drei neue Green Bonds begeben und das Produktangebot beispielsweise um den „Energie- und Zukunft-Kredit“ erweitert. Mit ökologisch nachhaltigen Finanzierungen und Veranlagungsprodukten, dem Grünen Sparbuch und dem Natur & Zukunft-Konto wird den BKS Bank-Kunden mittlerweile ein umfangreiches „grünes“ Produktangebot angeboten, das diese auch zu schätzen wissen: Das Volumen nachhaltiger Produkte erhöhte sich auf 1,4 Mrd. EUR (+ 23,4%). Herta Stockbauer: „Der Anteil der nachhaltigen Produkte an der Bilanzsumme nahm im Vorjahr von 10,7% auf 13,1% zu. Das zeigt, dass Unternehmen zunehmend in eine nachhaltige Zukunft investieren und dass nachhaltige Produkte für Anleger attraktiv sind.“

Green Bonds fördern klima­freundliche Projekte

Im Vorjahr wurden ein Biomassewerk der Hasslacher Energie GmbH sowie die Errichtung von mehreren Photovoltaikanlagen durch die Kelag aus den Green Bonds finanziert. Mit diesen Emissionen erhöhte sich das Volumen der nachhaltigen Bonds der BKS Bank auf insgesamt 55,0 Mio. EUR. Seit 2017 hat die BKS Bank neun Green Bonds, zwei Social Bonds und eine Sustainability Bond aufgelegt, die alle maßgeblich zur Förderung nachhaltiger Projekte beitragen. „Damit tragen wir nicht nur zum Klimaschutz und zu gesellschaftlicher Entwicklung bei, sondern bieten unseren Anlegern auch eine zukunftsorientierte und nachhaltige Investitionsmöglichkeit“, so Stockbauer. Im Bereich der Finanzierung spielt Nachhaltigkeit eine besonders wichtige Rolle: Bei jeder Kreditvergabe wird geprüft, ob die Finanzierung einem nachhaltigen Zweck dient. 2023 ist das Volumen an grünen Krediten von 508 Mio. EUR auf 622 Mio. EUR gewachsen.

Gesellschaftliche Verantwortung

Die BKS Bank nimmt in Sachen Nachhaltigkeit schon lange eine Vorreiterrolle ein und hat 2023 ihre starke Position im Bereich Nachhaltigkeit weiter ausgebaut. Einen zusätzlichen Schwerpunkt bilden soziale und gesellschaftliche Projekte auch neue Zielgruppen angesprochen. Im Dezember 2023 wurde die „Du & Wir-Stiftung“ unter dem Dach der Caritas Stiftung Österreich ins Leben gerufen. Die BKS Bank ist die bisher einzige Bank, die eine solche Stiftung gegründet hat. Diese Stiftung verfolgt den Zweck der unmittelbaren Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen und von Menschen mit Betreuungs- und Pflegebedarf, unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Staats- und ethnischer Zugehörigkeit oder politischer Überzeugung sowie unabhängig vom Verschulden. Sie wurde von der BKS Bank mit einem Stiftungskapital von 500.000 EUR ausgestattet. Die Kunden sind dazu eingeladen, als Zustifter:innen zu agieren. Dies ist ab einem Beitrag von 5.000 Euro möglich und damit auch für Privatkunden geeignet. Zusätzlich wurde das „Du & Wir-Konto“ eingeführt, das mit jeder Neueröffnung ebenfalls einen Beitrag leistet. Ein Teil des Kontoführungsentgelts fließt automatisch an die Stiftung und so soll das Stiftungskapital nachhaltig wachsen.

Auszeichnungen für nachhaltiges Engagement

Auch 2023 wurde die BKS Bank für ihr nachhaltiges Engagement wieder mehrfach prämiert. Zu den Highlights zählte der Nachhaltigkeits-Preis der Wiener Börse im Segment „Financial Service“ und der ASRA in der Kategorie „Verpflichtende Berichterstattung (ausg. ATX-Prime)“ für den Nachhaltigkeitsbericht 2022. „Zum ersten Mal ausgezeichnet wurden wir mit dem Umweltmanagementpreis in der Kategorie „Beste Strategie für eine nachhaltige Unternehmensentwicklung“, der vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie gemeinsam mit Deutschlands Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vergeben wird. Stolz sind wir außerdem darauf, dass wir die europaweit anerkannte Zertifzierung „Recognised for Excellence 6 Star by EFQM“ erhalten haben und ein weiteres Mal in den Nachhaltigkeitsindex VÖNIX an der Wiener Börse aufgenommen wurden“, so Stockbauer.

Gestiegenes Kreditvolumen

Im Kreditgeschäft stiegen die Forderungen an Kunden um 3,3%. Konzernweit wurden im Vorjahr 1,5 Mrd. Euro an neuen Finanzierungen vergeben. 90,9% davon wurden Firmenkunden zur Verfügung gestellt. Im Privatkundenbereich waren lediglich 9% Neufinanzierungen zu vermelden. Verantwortlich für den Wert in dieser Zielgruppe war vor allem ein massiver Rückgang bei den Wohnbaufinanzierungen. Hohe Inflationsraten, restriktive Kriterien bei der Kreditvergabe durch die KIM-VO sowie hohe Energie- und Materialkosten: Eine Kombination aus verschiedenen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sorgte für Verunsicherung und Zurückhaltung.

Weg für neues Wachstum aufbereitet

Das Eigenkapital des Konzerns belief sich zum 31. Dezember 2023 auf 1,8 Mrd. EUR, was einem Zuwachs von 14,6% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Das gezeichnete Kapital erhöhte sich im zweiten Quartal 2023 auf 91,6 Mio. EUR, nachdem wir im Mai 2023 eine Kapitalerhöhung erfolgreich durchgeführt haben.

Zinswende bewirkt Normalisierung

Die Zinserträge erhöhten sich auf 322,3 Mio. EUR; die sonstigen Zinserträge wuchsen um 21,7 Mio. EUR auf 47,4 Mio. EUR, während sich die Zinsaufwendungen vervierfachten und auf 121,1 Mio. EUR anstiegen. Gleichzeitig stiegen die Risikovorsorgen, da das Wirtschaftswachstum sowohl in Österreich als auch auf unseren Auslandsmärkten gedämpft war. Vor dem Hintergrund gestiegener Insolvenzrisiken, vor allem im Immobiliensektor, aber auch im Handel, wurden die Vorsorgen für Kreditrisiken erhöht. 2023 beliefen sich diese auf 38,4 Mio. EUR, was einem Anstieg um 12,5 Mio. EUR entsprach. Das Zinsergebnis nach Risikovorsorge stieg demnach von 130,7 Mio. EUR auf 210,3 Mio. EUR an, eine Steigerung von 60,9%. „Diese Entwicklung spiegelt nicht nur unsere umsichtige Risikobewertung wider, sondern auch unsere Fähigkeit, in herausfordernden Zeiten sehr gute finanzielle Ergebnisse zu erzielen“, so Herta Stockbauer.

Provisions­geschäft: Zahlungs­verkehr mit sehr gutem Ergebnis

Verhaltener entwickelte sich die zweite große Ertragssäule: das Provisionsgeschäft. Mit 64,9 Mio. EUR lag das Ergebnis unter dem Vorjahresniveau (-4,8%), was vor allem auf Rückgänge bei den Kreditprovisionen und im Wertpapiergeschäft zurückzuführen war. Signifikant gesteigert werden konnte jedoch das Ergebnis aus dem Zahlungsverkehr. Mit einem Anstieg von 11,4% und einem Überschuss von 27,7 Mio. EUR erwies sich der Zahlungsverkehr damit einmal mehr als die profitabelste Sparte unseres Provisionsgeschäfts. „Dieses hervorragende Ergebnis im Bereich Zahlungsverkehr zeigt unsere Fähigkeit, die Wünsche der Kunden zu erkennen und ihnen maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Der Trend geht deutlich in Richtung ‚bargeldloses Zahlen‘: In den vergangenen Jahren nahm die Nutzung von Bargeld ab, während das bequeme und kontaktlose Bezahlen mit Karte, Smart-Watch oder Smartphone deutlich an Popularität gewannen“, berichtet Vorstandsmitglied Nikolaus Juhász. Wir haben aber auch unser Bankomatnetz ausgebaut: In den vergangenen fünf Jahren wurden 25 neue Standorte mit 29 neuen Bankomaten erschlossen.

Erhöhter Verwaltungs­aufwand

Aufgrund der anspruchsvollen Marktlage wurde besonderer Wert auf Kostendisziplin gelegt. Trotzdem erhöhte sich der Verwaltungsaufwand um 12,7%, was einem Anstieg um 17,3 Mio. EUR entsprach. Der Gesamtverwaltungsaufwand belief sich im Jahr 2023 auf 153,3 Mio. EUR. Der Anstieg ist unter anderem auf die Auswirkungen der Teuerungswelle, die deutliche Erhöhung der kollektivvertraglichen Gehälter und bedeutende Investitionen in die digitale Transformation zurückzuführen. Mit BKS Bank Connect steht den Kunden eine digitale Bank in der Bank zur Verfügung. Die Weichen für die Zukunft, insbesondere im Privatkundengeschäft, sind daher gestellt. 2023 wurden etliche weitere Digitalisierungsprojekte erfolgreich abgeschlossen. So wurde unter anderem der Finanzplaner in der BKS App eingeführt, mit dem Kunden einen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben haben, wobei sie selbst die Kategorisierung festlegen können. Weiters können nun Zahlungsverkehrskonten anderer Banken im Kundenportal eingebunden werden und mit Hilfe von Datenanalysen gelingt uns eine individualisierte Kundenansprache auch im digitalen Raum. Etliche Projekte wie die Digitalisierung des hochkomplexen Firmenkreditprozesses befinden sich derzeit in Umsetzung. 2024 noch weiter beschäftigen wird uns die Vereinheitlichung unserer IT-Landschaft und die Harmonisierung unserer Strukturen auf den In- und Auslandsmärkten.

Wechsel im Vorstand steht bevor

2023 wurden auch die Weichen für die Zukunft gestellt, indem das Vorstandsteam verstärkt wurde. Mag. Dietmar Böckmann bringt als IT- und Digitalisierungsexperte umfassende Erfahrung und ein tiefgreifendes Verständnis für technologische Entwicklungen und digitale Innovationen mit, während Claudia Höller als Risikovorständin sicherstellen wird, dass wir uns gut an die sich ständig ändernde Risikolandschaft anpassen und unsere Risikotragfähigkeit nicht aus dem Auge verlieren werden. Im Juli 2024 steht schließlich ein Führungswechsel an: Nach mehr als 30 Jahren, die Dr. Herta Stockbauer für die BKS Bank tätig war – davon 20 Jahre als Teil des Vorstands und zehn Jahre als Vorstandsvorsitzende –, wird sie die Verantwortung in neue Hände legen: Mag. Nikolaus Juhász, der bereits seit 25 Jahren für die BKS Bank tätig ist, wird die Agenden des Vorstandsvorsitzenden übernehmen. „Er steht für Kontinuität und den besonderen Geist, der unser Haus auszeichnet und welcher uns in den letzten Jahren so erfolgreich gemacht hat“, so Herta Stockbauer.

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