Das Thema Blackout ist aktuell überall in den Medien zu lesen, so wächst auch die Angst der Österreicher und viele fragen sich, wie sie sich am besten darauf vorbereiten können. Foto: pixabay/lrasonja
Leben
28.04.2022

Blackout - Wenn alles dunkel bleibt

Um das Thema Blackout geht es gerade in einer österreichischen Fernsehserie zur Primetime. Das Thema ist aktueller denn je und viele fragen sich deshalb, wie wahrscheinlich ein wirklicher Blackout in Österreich ist.

Nur knapp an einem Blackout vorbei

Experten sind sich sicher: „Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Blackout kommt“. Von einem Blackout spricht man, wenn die Stromversorgung über Tage nicht gegeben ist. Die Folgen sind katastrophal, denn ohne Strom steht alles still. Die Kommunikation funktioniert nur eingeschränkt, Lebensmittel können nicht gekühlt werden und verderben, die Infrastruktur steht still und Geld abheben am Bankomat funktioniert auch nicht mehr. Die Ursachen, die zu einem Blackout führen können, sind Extremwetterereignisse, Cyberangriffe, technisches Versagen, Komplexitätsüberlastung, Krieg, Sonnenstürme, Terroranschläge, Erdbeben und ähnliche Ereignisse. Dass so ein Blackout nicht nur Österreich betreffen würde, sondern ganz Europa lahmlegen kann, liegt daran, dass alle Länder in Europa im kontinentaleuropäische Netz angebunden sind. Die vielen Länder mit ihren unterschiedlichen Klimazonen und Naturgebieten erhöhen natürlich das Risiko eines Blackouts. 2021 war es fast schon einmal so weit. In Südosteuropa sackte die Frequenz von 50 Hertz auf etwas mehr als 49,7 Hertz ab. Dieser minimale Unterschied hat aber weitreichende Konsequenzen und ist meist der Beginn eines Blackouts. Nur durch das Trennen vom kontinentaleuropäischen Netz konnte man einen kompletten Blackout in Europa verhindern.

Vorsorge bei einem Blackout in Österreich

So schnell wie der Stromausfall stattgefunden hat, ist er aber nicht wieder behoben. Laut Experten gibt es drei Phasen eines Blackouts. In der ersten Phase tritt ein Ereignis ein, das zum Blackout führt. Phase zwei beginnt dann mit dem sukzessiven Beheben von Strom, Wasser, Telekommunikation, Gas und Fernwärme Versorgung. Erst in Phase drei läuft die Versorgung mit Lebensmittel und die Infrastruktur wieder an. Während dieser Phasen vergehen aber Tage, die man ohne Strom auskommen muss und nur auf das Nötigste angewiesen ist. Seit vielen Jahren gibt es aber einen gesamtösterreichischen Netzwiederaufbauplan, der eine koordinierte Vorgangsweise aller Netzbetreiber und Kraftwerksbetreiber in Österreich vorsieht. In Kärnten könnte zum Beispiel die "Kraftwerksgruppe Fragant" gestartet werden, und von diesen Kraftwerken ausgehend beginnt „Kärnten Netz“ gemeinsam mit den Kraftwerksbetreibern mit der schrittweisen Wiederinbetriebnahme der Stromversorgung in Kärnten. Die Kunden in Oberkärnten wären, die ersten, welche wieder versorgt werden können. Die Wiederherstellung der Stromversorgung in ganz Kärnten würde etwa einen Tag dauern. Auch die Kärntner Gemeinden bereiten sich mit dem „Leuchtturm“ Projekt, welches eine mobile Notstromversorgung garantiert, auf einen möglichen Blackout vor.

Was kann ich selbst bei einem Blackout machen?

Da das Thema Blackout aktuell überall in den Medien zu lesen ist, wächst auch die Angst der Österreicher und viele fragen sich, wie sie sich am besten darauf vorbereiten können. So wurden in letzter Zeit vermehrt Notstromaggregate gekauft, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Wichtig ist aber bei einem Blackout zuerst einmal Ruhe zu bewahren. Was man immer daheim haben sollte, ist ein Kurbelradio oder Batterieradio mit Ersatzbatterien, um die Nachrichten zu verfolgen und auf Empfehlungen reagieren zu können. Der Zivilschutzverband Österreich empfiehlt generell immer eine Notversorgung parat zu haben. Diese Notversorgung sollte folgende Sachen beinhalten:

Lebensmittel- und Getränkevorrat
Einen Getränkevorrat (Mineralwasser, Fruchtsäfte) für 7 Tage
Einen Lebensmittelvorrat für 7 Tage, der Inhalt der Tiefkühltruhe sollte nicht in erster Linie als Vorrat verwendet wenden

Ersatzbeleuchtung
Kerzen, Zünder, Feuerzeug, Taschenlampe mit Ersatzbatterien, Petroleum-Starkleuchte

Ersatzkochgelegenheit
Trockenspiritus oder Brennspiritus, Campingkocher, Fonduekocher

Empfangseinrichtungen
Kurbelradio oder Batterieradio mit Ersatzbatterien

Erste Hilfe - Zivilschutzapotheke
Verbandsmaterial, persönliche Medikamente, schmerzstillende Tabletten, etc.

Geld
Bewahren Sie immer etwas Bargeld zuhause auf

Hygieneartikel
Zahnbürste, Zahnpasta, Seife, Shampoo, Toilettenpapier, Binden oder Tampons, Vollwaschmittel, Müllbeutel, Putzmittel

Notstromversorgung
Notstromaggregate gibt es mit einer Leistung von unter 1 Kilowatt bis zu mehreren hundert Kilowatt. Bestimmte Betriebe (z.B. Landwirtschaft) sollten prüfen, ob die Versorgung der notwendigsten Anlagen mit Notstromaggregaten möglich ist.

Alternative Heizmöglichkeit
Heizgeräte, die mit Petroleum oder Flaschengas betrieben werden, Kachelöfen, Kaminöfen, usw.

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