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Umwelt
20.11.2024

Chancen der Energiewende nutzen

Die Kärntner Sozialpartner sprechen sich für eine nachhaltige und gerechte Energieversorgung aus, damit Arbeitsplätze gesichert und Unternehmen unterstützt werden können.

Der Strombedarf steigt nicht nur in der Wirtschaft, sondern in allen Bereichen kontinuierlich an. Bis zum Jahr 2040 wird sogar mit einer Verdoppelung des Energieverbrauchs gerechnet. Angestrebt wird eine zuverlässige Energieversorgung, die das ganze Jahr über gewährleistet ist und bei der fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle durch erneuerbare Alternativen ersetzt werden.

Vorteil für Kärnten

Kärnten hat den höchsten Anteil an erneuerbarer Energie unter allen Bundesländern und damit eine sehr gute Ausgangsposition. Arbeiterkammer, ÖGB, Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung appellieren dafür, diesen Startvorteil zu nutzen. Die Energiewende bietet Chancen für alle und sollte als gemeinsames Ziel gesehen werden: für sichere Arbeitsplätze, wettbewerbsfähige Unternehmen und bezahlbare, klimafreundliche Energie für alle.

Energiewende nutzen

Erneuerbarer Strom soll dezentraler erzeugt und gespeichert werden, etwa von Haushalten, Unternehmen oder Energiegemeinschaften. Das macht Kärnten sauberer, effizienter, günstiger und unabhängiger. Weitere Aspekte einer Wende wären etwa die thermische Sanierung von Gebäuden oder der Ausbau der Stromnetze.

 

„Arbeitskräfte in ‚Green Jobs‘ werden künftig viel gefragter sein. Eine Herausforderung und zugleich Chance für Kärnten.“

AK-Präsident Günther Goach

Neue Jobchancen

Für AK-Präsident Günther Goach steht die Sicherung und die Schaffung von Arbeitsplätzen im Vordergrund. „Die Kosten für die Energiewende müssen fair aufgeteilt und sozial verträglich sein. Niemand darf zurückgelassen werden. Je effizienter und umfassender der Energiemix in Zukunft gestaltet wird, desto geringer können auch die Kosten für Haushalte gehalten werden. Arbeitskräfte in ‚Green Jobs‘ werden künftig viel gefragter sein. Eine Herausforderung und zugleich Chance für Kärnten, sich als Standort für Aus- und Weiterbildung in diesen Bereichen verstärkt zu positionieren“, erklärt Goach und schlägt – zur (teilweisen) Finanzierung des Ausbaus – einen Infrastrukturfonds mit öffentlichen Geldern vor.

"Die Windkraft droht in Kärnten zum Spielball parteipolitischer Interessen zu werden."

Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten

Windkraft

Die Wirtschaftskammer setzt sich für einen Energiemix aus allen erneuerbaren Energieformen ein. „Um den stark steigenden Strombedarf bei gleichzeitigem Ausstieg aus fossilen Brennstoffen abdecken, die Zukunftsfähigkeit des Lebens- und Wirtschaftsstandortes aufrechterhalten und gleichzeitig das Klima schützen zu können, ist ein Zusammenwirken aller erneuerbaren Energiequellen unverzichtbar. Dazu gehört auch die Windkraft, die in Kärnten zum Spielball parteipolitischer Interessen zu werden droht. Die Wirtschaftskammer stellt sich hinter die Energiewende, weil populistische Verbote den Energiemix aus Wasser, Wind, Sonne und Biomasse und damit Kärntens Energiezukunft gefährden“, stellt Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, klar.

„Die Energiewende ist keine rein technische Frage, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung.“

ÖGB-Landesvorsitzender René Willegger

Soziale Frage

ÖGB-Landesvorsitzender René Willegger betont, dass sich der ÖGB in der Klimapolitik für ein sauberes und gerechtes Energiesystem einsetzt: „Um Österreich lebenswert zu erhalten, muss die Energiebereitstellung klimaneutraler werden. Dazu benötigt es einen gesunden Energiemix aus allen Formen der erneuerbaren Energie. Die Energiewende ist keine rein technische Frage, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, deren soziale Dimension im Mittelpunkt stehen und mit ökologischen Anforderungen verbunden werden muss. Davon profitieren letztendlich sowohl die Nutzer:innen als auch die Beschäftigten und das Klima. Transformation bedeutet für den Wirtschaftsstandort auch neue Technologien und neue Green Jobs.“

 

„Ohne leistbare Versorgung wandern Investitionen und Arbeitsplätze ab.“

IV-Präsident Timo Springer

Betriebe behalten

Für IV-Präsident Timo Springer ist die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich wesentlich. „Die Verfügbarkeit von Energie und die Kosten hierfür sind in dem Zusammenhang entscheidende Faktoren. Um eine florierende Zukunft mit sicheren Arbeitsplätzen und Wertschöpfung zu gewährleisten, ist eine leistbare und sichere Versorgung durch erneuerbare Energien von zentraler Bedeutung. Gibt es diese nicht, wandern Investitionen, Betriebe und damit auch Arbeitsplätze ab.“

Strombedarf ver­doppelt sich

Eine aktuelle Studie habe gezeigt, dass sich der Strombedarf der Industrie, die der mit Abstand wichtigste Wirtschaftszweig in Kärnten ist, bis 2040 verdoppeln werde. „Zur Abdeckung dieser Energiebedarfe braucht es einen nachhaltigen, intelligenten Energiemix und insbesondere auch Technologieoffenheit. Das erfordert aber auch mehr Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Erzeugung sowie eine Entbürokratisierung und Verwaltungsvereinfachung“, so Springer

Initiative „Unsere Energie für unser Kärnten“

Die WK verweist auf die Initiative „Unsere Energie für unser Kärnten“, die vom Verein „Forum Naturschutz und Wirtschaft Kärnten“ ins Leben gerufen wurde. Christoph Aste, Vereinsobmann: „Ziel der Initiative ist es, die Bevölkerung sachlich und transparent über die Bedeutung eines ausgewogenen Mixes erneuerbarer Energien zu informieren.“

www.energiefuerkaernten.at

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