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Bildung
16.10.2024

Chemie Akademie Graz eröffnet an neuem Standort

Durch den Umzug in den WKO-Bildungs­campus ist die Zukunft der Akademie gesichert. Neben einem Kolleg werden auch berufs­begleitende Aus­bildungen angeboten.

Die Chemie Akademie Graz hat ihren Standort von Puntigam in den Bildungscampus der steirischen Wirtschaftskammer in Geidorf verlegt. Zehn Millionen Euro wurden dort in die Revitalisierung des "Rosenhofs" investiert, um moderne Ausbildungsstätten zu schaffen. Neben der Chemie Akademie wird das Gebäude auch vom WIFI Graz und von der Fachhochschule CAMPUS02 genutzt. Um den Fortbestand der Akademie am neuen Standort langfristig abzusichern, haben die Stadt Graz, das Land Steiermark, der Bund sowie Unternehmen und Interessenvertretungen aus der Wirtschaft 2,8 Millionen Euro an Zuschüssen bereitgestellt.

Hohe Nachfrage nach Absolvent:innen

„Wir freuen uns sehr, dass wir hier eine neue Heimat gefunden haben“, so Andrea Hickel, Leiterin der Chemie Akademie, die am neuen Standort viele Synergieeffekte sieht. Auch WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk und Direktor Karl-Heinz Dernoscheg begrüßen die erfolgreiche Rettung der Ausbildungsstätte: „Die steirischen Unternehmen sind mehr denn je auf gut ausgebildete Arbeitnehmer:innen angewiesen. Die Absolvent:innen der Chemie Akademie werden von den unterschiedlichsten Branchen der Wirtschaft dringend gebraucht. Umso mehr freuen wir uns, dass wir die Chemie Akademie an den Standort am Gelände der WKO Steiermark holen konnten – nicht nur, weil am selben Standort mit dem Center of Excellence gerade neue Ausbildungsmaßstäbe gesetzt werden, sondern auch, weil am Standort zahlreiche Know-How-Träger wie CAMPUS02, WIFI, Talentcenter und Lehrlingsstelle vorhanden sind.“

„Durch die erfolgreiche Über­siedlung auf den neuen Standort kann die Chemie Akademie als einzige schwerpunkt­mäßige Chemie-Intensiv­ausbildung im Süden Österreichs auch in Zukunft praxisnah Fach­kräfte für Industrie und Wirtschaft ausbilden.“

Christoph Robinson, Geschäftsführer IV Steiermark

Praxisnahe Ausbildung durch Kooperationen

Dass der Fortbestand der Chemie Akademie gewährleistet ist, freut auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl: „Die Chemie Akademie trägt mit ihrer praxisorientierten Ausbildung maßgeblich dazu bei, den Bedarf an qualifizierten und motivierten Fachkräften an unserem Standort zu decken. Dank der engen Zusammenarbeit mit führenden heimischen Unternehmen können die Studierenden wertvolle Praxiserfahrungen sammeln und ihr Wissen vertiefen.

Von dieser gut funktionierenden Kooperation profitieren sowohl unsere Betriebe als auch die Absolvent:innen.“ Christoph Robinson, Geschäftsführer der steirischen Industriellenvereinigung, ergänzt: „Durch die erfolgreiche Übersiedlung auf den neuen Standort kann die Chemie Akademie als einzige schwerpunktmäßige Chemie-Intensivausbildung im Süden Österreichs auch in Zukunft praxisnah Fachkräfte für Industrie und Wirtschaft ausbilden.“

„Die Chemie Akademie trägt mit ihrer praxis­orientierten Ausbildung maß­geblich dazu bei, den Bedarf an quali­fizierten und motivierten Fach­kräften an unserem Standort zu decken.“

Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts­landesrätin Steiermark

Lücke zwischen Lehre und Studium schließen

Am neuen Standort bietet die Akademie ein Chemie-Kolleg, eine Werkmeisterschule für Technische Chemie und Umwelttechnik sowie diverse Fort- und Weiterbildungen im Chemiebereich. Absolvent:innen beider Ausbildungsschienen können in den verschiedensten Bereichen tätig werden – von öffentlichen Institutionen (etwa in der Forschung und Entwicklung an Universitäten, in Forschungslabors, in klinischen Labors, in öffentlichen Ämtern und Umweltlabors) bis hin zu Industrie und Wirtschaft (u. a. Pharmabereich, in der Umwelttechnologie sowie in der Auto-, Papier- und Zellstoffindustrie).

Fachkräfte aus dem chemischen Bereich sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt: Neben Unternehmen warten auch Universitäten und öffentliche Ämter auf Absolvent:innen. Martin Thaler, Fachvertretungsvorsitzender der Chemischen Industrie in der Steiermark, bestätigt: „In der chemischen Industrie herrscht ein Mangel an qualifizierten Mitarbeiter:innen, insbesondere für die Arbeit im Labor oder in der Fertigungsüberleitung.“ Der Ausbildungsbedarf ist entsprechend groß – vor allem, weil es im Süden Österreichs keine weiteren Institutionen gibt, die die Lücke zwischen Lehre und Universitätsausbildung schließen können. „Mit ihren vielfältigen Möglichkeiten liefert die Chemie Akademie ein unverzichtbares Ausbildungsangebot“, betont Thaler.

DIE CHEMIE AKADEMIE GRAZ

Die Chemie Akademie beschäftigt insgesamt 28 Lehrende (aus Industrie, öffentlichen Ämtern und Universitäten). Finanziert wird die bereits 1961 gegründete Privatschule aus Schulgeld, Projektgeldern und Förderungen.

Das Ausbildungsprogramm umfasst zweijährige, sehr praxisorientierte Chemieausbildungen für Maturant:innen, Studienabbrecher:innen, Teilnehmer:innen von Umschulungen oder beruflicher Reha sowie für Chemielabortechniker:innen im Weiterbildungsbereich.

  • Das zweijährige Kolleg für Chemie ermöglicht nach erfolgreichem Abschluss einen direkten Einstieg in die Arbeitswelt.
  • Zusätzlich werden berufsbegleitend die Werkmeisterschule für Technische Chemie und Umwelttechnik sowie verschiedene Fort- und Weiterbildungen angeboten.

WISSENSWERT

Über 60 Prozent der Absolvent:innen der Chemie Akademie arbeiten danach in der steirischen Industrie und Wirtschaft sowie an den steirischen Universitäten. Rund 20 Prozent gehen in andere Bundesländer, rund sechs Prozent hängen noch ein Studium an. Der Frauenanteil in dieser technisch-naturwissenschaftlichen Ausbildung beträgt 60 Prozent.

Gemeinsam konnte die Zukunft der Chemie Akademie gesichert werden: Stadtrat Günter Riegler, WKO Steiermark Direktor Karl-Heinz Dernoscheg, IV-Geschäftsführer Christoph Robinson, Wolfgang Kern aus dem Bildungsministerium, WKO Steiermark Präsident Josef Herk, Chemie Akademie Leiterin Andrea Hickel, Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und Stadtrat Manfred Eber (v.l.) © Fischer
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