Martin Deutschmann ist verantwortlich für Big Data & Cyber Security, Unify Collaboration & Communication bei addIT. © Julian Pirker
Wirtschaft
28.10.2021

Cyber Security und Künstliche Intelligenz

Konnte man sich vor einigen Jahren die Möglichkeiten von selbst lernenden Maschinen nur in der Theorie vorstellen, ist es heute aufgrund der stetig wachsenden Rechenleistung und der exponentiell wachsenden Menge von verwertbaren Daten, praktische Realität geworden.

Egal ob Spotify passende Playlists vorschlägt, die Gesichtserkennung am Handy die PIN-Eingabe ersetzt oder Chatbots einem immer menschenähnlicher begegnen – Künstliche Intelligenz (KI) ist unser täglicher Begleiter. Für Martin Deutschmann verantwortlich für Big Data & Cyber Security, Unify Collaboration & Communication bei addIT, ist künstliche Intelligenz höchst vertraut und tägliche Leidenschaft.

Verdächtiges Verhalten erkennen

In den Cyber Security ist der Einsatz von KI, insbesondere Maschinellem Lernen (ML), ebenfalls schon seit vielen Jahren gängige Praxis. Die einfachsten Anwendungen sind SPAM Filter. ML basierte Algorithmen lernen über die Zeit die DNA von Spam E-Mails und können diese so in Echtzeit erkennen und blockieren. „Aber auch die Angreifer nutzen diese Technologien: KI-basierte Attacken wie gezielte Kompromittierung von Daten Deepfakes – realistisch wirkende Medieninhalte sind am Vormarsch. Entsprechend finden sich heute in vielen Lösungen zum Schutz gegen Cyber Attacken KI-Algorithmen, welche lernen verdächtiges Verhalten zu erkennen und darauf zu reagieren“, erklärt Martin Deutschmann.

System speichert unser Verhalten

Der addIT-Experte führt weiter aus: „Ein einfaches Beispiel: Nehmen wir an, ein Mitarbeiter greift aus Österreich regelmäßig in der Zeit von 8 bis 17 Uhr von seinem Laptop auf eine Datenbank zu. Das System lernt das Verhalten und speichert dieses als „normal“ ab. Erfolgt ein Zugriff des Nutzers mit derselben Identität um 3 Uhr morgens von einer geographischen Lokation in Südamerika, so ist dies verdächtig.“ Die Anomalie wird erkannt und Maßnahmen unmittelbar automatisiert eingeleitet, um Schäden zu verhindern oder zu minimieren. KI-basierte Managed Detection und Response (MDR) Systeme arbeiten genau nach diesem Prinzip. Sie ermöglichen das Auffinden von Bedrohungen mittels maschinellen Lernens, welche über klassische Wege nicht erkannt werden könnten.

Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz

„Aus aktuellen Daten konnten wir feststellen, dass wir als addIT mittels unserer KI basierten Cyber Security Lösung zehnmal mehr Bedrohungen erkennen und blockieren konnten als durch klassische signaturbasierte Systeme der Vergangenheit. Diese Unterstützung im Kampf gegen Cyber Attacken sind auch schon ideal für mittelständische Unternehmen“, so Deutschmann. KI wird auch im Bereich der Cyber Security den Menschen in keinem Fall ersetzen können . Die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz verändern aber die Tätigkeiten des Menschen. „So ist jede KI-basierte Lösung nur effektiv, wenn auch Analysten im Hintergrund die Ergebnisse interpretieren, Handlungsempfehlungen abgeben und die IT Teams in den Unternehmen begleiten und schulen.“

Martin Deutschmann ist verantwortlich für Big Data & Cyber Security, Unify Collaboration & Communication bei addIT. © Julian Pirker
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