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Leben
28.03.2022

Das nachhaltige Osterfest

Die Fleischweihe am Karsamstag, das Eierpecken- und Färben, Osterhaufen und Glocken, die nach Rom fliegen. Mit der Osterzeit beginnt für viele Österreicher bald die bunteste Zeit im Jahr, was sich in Kulinarik, Brauch und Tradition widerspiegelt. Doch wie lässt sich das Osterfest mit Nachhaltigkeit und Achtsamkeit vereinbaren?

Ähnlich wie an Weihnachten, konsumieren und verschenken die Österreicher ebenso gerne an Ostern. Leider ist es keine Seltenheit, dass zu viel eingekauft wird, einige Lebensmittel in der Mülltonne landen und viele Kindergeschenke in Plastik verpackt werden. Auch die Legehennen laufen auf Hochtouren, um die Supermärkte mit Eiern zu beliefern, die am Weg dorthin auch oft eingefärbt werden. Einiges davon kann jedoch umweltschonender und bedachter gestaltet werden.

Das umweltfreundliche Bio-Ei

Besonders zur Osterzeit – jene Zeit, wo der Eierkonsum jedes Jahr stark ansteigt - muss besonders darauf geachtet werden, wo die Hühnereier herkommen und unter welchen Umständen die Hennen leben und legen.  Auf jedem Ei ist ein Aufdruck zu finden, wobei die erste Ziffer ausschlaggebend ist: 0 = Biohaltung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung (in Österreich verboten). Danach folgen die Buchstaben „AT“, für Österreich, woraufhin die Nummer des Landwirtschaftlichen Betriebes anzuführen ist. Biobauern müssen jedes Ei, das frisch aus dem Stall kommt, mit dieser Nummer kennzeichnen.

Eier selbst färben

Bei bunten Eiern, die man im Supermarkt finden kann, handelt es sich meistens nicht um Bio-Eier, zudem werden sie mit synthetischen Farben gefärbt, die wiederum umweltschädlich sind und Allergien auslösen können. Bereiten Sie sich und Ihren Kindern eine Freude und stellen Sie die Farbe selbst her. Besonders gut gelingt das mit Hilfe von Wasser, einem Esslöffel Essig und färbenden Pflanzenteilen wie roten Zwiebeln, Blaubeeren, Spinat, Brennnesseln oder Kurkumapulver.

Die Kinderaugen zum Leuchten bringen

Viele Kinder freuen sich an den Osterfeiertagen über Süßigkeiten und Spielwaren. Gerade beim Beschenken, sollte plastikfrei und natürlich eingepackt werden. Ersetzen Sie beispielsweise künstliches Gras durch Heu oder Schafwolle und verzichten Sie auf Geschenkpapier. Oft enthält es nicht nur Palmöl oder umweltschädliche, chemikalische Inhaltsstoffe, es wird nach einmaliger Anwendung meistens einfach weggeworfen.

Ostersüßigkeiten herstellen

Auf Schokoladen-Osterhasen müssen Sie und Ihre Kinder aber nicht verzichten, denn auch in Sachen Süßigkeiten kann nachhaltig gedacht werden. Hier gilt es, besonders ein Auge darauf zu werfen, ob in der Schokolade Palmöl vorhanden ist und ob Kinderarbeit ausgeschlossen werden kann. Die Verpackung spielt hierbei auch eine Rolle, doch oft ist es schwierig, plastik- oder alufreie Osterschokolade in herkömmlichen Supermärkten zu finden. Wer das ganz umgehen möchte, kann auch selbst den Kochlöffel schwingen und die Ostersüßigkeiten selbst herstellen. Ein typischer Klassiker ist zum Beispiel der Kärntner Reindling oder das Osterlamm.

Auf zur Fleischweihe

Ob Osterkrainer, Osterschinken oder Selchfleisch – all das findet man am Karsamstag in vielen Weihkörben. Auf Grund des hohen Fleischkonsums an diesem Tag, ist es besonders wichtig darauf zu achten, wo dieses Fleisch herkommt. Wer Wert auf gute Qualität und regionales Fleisch legt, wird in verschiedenen Hofläden fündig. Die Webseite www.slowfood-kaernten.at bietet einen guten Überblick der Hofläden und Genuss-Shops in Kärnten an.

Lebensmittelverschwendung vermeiden

Um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden, sollte schon im Vorhinein abgeschätzt werden, wie viel gegessen wird und wie lange die Waren haltbar sind. Vor allem Selchfleisch ist sehr lange haltbar. Lagern Sie den roh-geräucherten Schinken trocken und unter 12 Grad, dann bleibt er zwei bis drei Monate lang frisch. Kochschinken sollte jedoch binnen zwei Wochen verspeist werden. Viele Lebensmittel lassen sich auch zu anderen Speisen weiterverarbeiten, wie etwa verschiedene Nudelpfannen oder Eintöpfe.

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