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Wirtschaft
27.10.2024

Den Risiken der KI begegnen

Künstliche Intelligenz (KI) bietet Unter­nehmen viele neue Chancen, bedarf aber einer speziellen Cyber­security.

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„Die Digitalisierung hat unser unternehmerisches Umfeld nachhaltig verändert – und mit ihr wachsen auch die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen“, bringt es Martin Zandonella, Obmann der WK-Fachgruppe UBIT auf den Punkt. KI hat sich in vielen Bereichen rasant verbreitet, aber auch zusätzliche Bedrohungen mit sich gebracht. „Immer mehr Unternehmen in Kärnten nutzen KI für alltägliche Aufgaben, wie etwa das Verfassen von Texten oder das Generieren von kreativen Impulsen“, erklärt Bernhard Winkler, Sprecher der Fokusgruppe Künstliche Intelligenz.

„Die Digitalisierung hat unser unternehme­risches Umfeld nachhaltig verändert.“

Martin Zandonella, Obmann der WK-Fach­gruppe UBIT

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So ergab beispielsweise eine spontane Umfrage unter den Teilnehmenden einer Diskussionsveranstaltung der Wirtschaftskammer zu diesem Thema, dass 60 Prozent von ihnen Tools wie ChatGPT oder Gemini einsetzen. Dieses Ergebnis zeigt, wie wichtig Information über Cybersecurity im Zusammenhang mit KI ist. Denn die neuen Tools vergrößern nicht nur die Angriffsfläche, sondern werden auch von Cyberkriminellen für die Vorbereitung und Durchführung von Attacken genutzt. Sie setzen KI ein, um Phishing-Mails zu erstellen oder MalwareCoding zu optimieren. Dafür gibt es im Darknet die passenden Programme. Expert:innen gehen davon aus, dass solche KI-Tools deutlich zunehmen und die Gefahren mit zunehmender Nutzung von KI steigen werden.

„Immer mehr Unter­nehmen in Kärnten nutzen KI für alltäg­liche Aufgaben.“

Bernhard Winkler, Sprecher der Fokus­gruppe Künstliche Intelligenz

© Gernot Gleiss

Sensible Daten schützen

Ein weiteres Cybercrime im Zusammenhang mit KI ist Data Poisoning – dabei werden bösartige Daten in den Trainingssatz des KI-Modells eingebracht. Die Ergebnisse werden durch diese Datenvergiftung beeinträchtigt, die KI arbeitet ungenauer oder liefert bei bestimmten Eingaben eine genau spezifizierte Aufgabe. Das Aufspüren und Entfernen solch fehlerhafter Datensätze ist äußerst aufwändig. „Um auf KI-gestützte Angriffe vorbereitet zu sein, sollten Unternehmen frühzeitig abklären, ob ihre Sicherheitsarchitekturen damit zurechtkommen und wie sie Organisation, Prozesse und Mitarbeiter:innen auf dieses Thema vorbereiten können“, sagt Zandonella.

„Der Einsatz von KI-basierten Tools in Unter­nehmen bietet neue Angriffs­punkte.“

Holger Schmitz, Sprecher der Experts­Group IT-Security

© Helge Bauer

„Viele Unternehmen glauben, sie müssten KI möglichst schnell einsetzen, um im Wettbewerb nicht zurückzufallen. Doch es geht auch darum, den Abfluss sensibler Daten zu verhindern“, spricht Winkler einen weiteren Sicherheitsaspekt an. Dabei handelt es sich um personenbezogene Daten, Finanzinformationen, geistiges Eigentum und andere sensible Daten. Sind sie mit externen KI-Tools geteilt, können die Unternehmen nicht mehr beeinflussen, was mit ihnen geschieht. „Es sollte ganz klar festgelegt werden, welche Mitarbeiter:innen welche KI-Tools einsetzen dürfen und vor allem, welche Daten mit den Tools geteilt werden können. Die Unternehmen müssen sich auf die neuen Angriffspunkte, die der Einsatz von KI mit sich bringt, rasch einstellen“, erklärt Holger Schmitz, Sprecher der ExpertsGroup IT-Security.

VERANSTALTUNGSTIPP

8. CYBER SECURITY NIGHT

Wer sich mit diesem Thema intensiver auseinandersetzen möchte, hat in der Cybersecurity Night am 12. November 2024 im MAKERSPACE Carinthia in Klagenfurt die Möglichkeit dazu.

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Initiative 24 Stunden Cybersecurity in Programmpartnerschaft zwischen der Wirtschaftskammer Kärnten – Fachgruppe UBIT, dem SIC und der Universität Klagenfurt sowie dem Lakeside Park statt und richtet sich an IT-Verantwortliche in kleinen und mittleren Unternehmen, an deren Mitarbeiter:innen, Behörden und alle, die sich für Fragen der IT-Sicherheit interessieren.

Anmeldungen unter wko.info/ktn-cybernight2024

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