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Gesundheit
28.06.2024

Der Schlüssel zu gelebter Prävention

Immer mehr Unternehmen setzen auf psychosoziale Beratung und Supervision, um ihre Mitarbeiter:innen weiter zu entwickeln und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.

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Stress und Konflikte im Berufs- als auch im Privatleben können das Wohlbefinden stark beeinträchtigen und auf Dauer sogar krank machen. Hier setzt psychosoziale Beratung auch im Unternehmen an. Ob Stressmanagement, Burnout-Prävention oder Supervision: Psychosoziale Berater:innen bieten professionelle Unterstützung bei persönlichen und beruflichen Herausforderungen und sind der Schlüssel zu gelebter Prävention. Aufgrund einer mehrjährigen, gesetzlich geregelten Ausbildung mit hoher Praxisorientierung sind psychosoziale Berater:innen qualifiziert, Menschen persönlich durch alle Bereiche des Lebens zu begleiten. Der Berufsstand erfährt zudem aufgrund der neuen Verordnung, die 2022 in Kraft trat, eine wesentliche Aufwertung im Sinne der hohen Qualität.

Frühzeitig beginnen

„Psychosoziale Beratung zählt zu den Säulen der Gesundheitsvorsorge in Österreich und trägt mittlerweile immer mehr zum Erfolg von Unternehmen bei“, erzählt Irene Mitterbacher, Obfrau der Fachgruppe Personenberatung und Personenbetreuung in der Wirtschaftskammer Kärnten. Psychosoziale Berater:innen helfen Menschen dabei, schwierige Situationen in Alltag und Beruf zu meistern. Wobei der Fokus eindeutig auf die Prävention und ein ganzheitliches Gesundheitsverständnis zu richten sei: „Im Rahmen der psychosozialen Beratung werden Menschen dabei unterstützt, Probleme anzusprechen und gar nicht erst in eine Krankheit zu kommen. Es ist empfehlenswert, professionelle Angebote frühzeitig in Anspruch zu nehmen und zu beginnen, bevor es zu spät ist.“ Eine Interventionsmöglichkeit, noch bevor weitergehende Krankenstände oder teure Behandlungen notwendig werden, ist somit eines der Kernelemente psychosozialer Beratung. Gleichzeitig können aber auch bereits bestehende psychische bzw. psychosomatische Belastungen mittels gezielter Gesprächsführung und vielfältigen Interventionsmethoden gelindert werden.

Mentales Wohlbefinden

„In einer Zeit, in der Unternehmer:innen, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen geforderter denn je sind, wird mentales Wohlbefinden am Arbeitsplatz zum entscheidenden Faktor“, betont Mitterbacher. Psychosoziale Beratung kann in verschiedenen Formen – von Einzelgesprächen bis hin zu Gruppensitzungen – zu einer aktiven, positiven Lebens- und Berufsbewältigung beitragen. Meist stehen Themen wie Stressmanagement, Konfliktlösung, Umgang mit Krisen und persönliche Entwicklung im Vordergrund. Gleichermaßen Platz finden aber auch private Themenstellungen.

Supervision am Arbeitsplatz

Eine Methode, die immer häufiger im beruflichen Kontext zur Anwendung kommt, ist die Supervision. „Der Bedarf ist steigend. Zahlreiche Unternehmen greifen auf das Angebot bereits zurück und nutzen die Supervision als Möglichkeit, um mehr Klarheit und Transparenz in betriebliche Prozesse zu bringen“, erklärt die Fachgruppenobfrau. „Aus unserer Sicht ist die Supervision zudem ein wirksames Konzept, um Qualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowohl für Mitarbeiter:innen als auch für Führungskräfte nachhaltig zu fördern. Sie ermöglicht den Beteiligten eine Reflexion ihres beruflichen Handelns und ihrer beruflichen Identität. Dabei wird ein Blick auf das berufliche Geschehen aus einer ‚Metaperspektive‘ geworfen.“ Einhergehend damit steht das Ziel, mehr Selbstbestimmung im Umgang mit Belastungen, Veränderungen und Krisen zu erreichen, was zu mehr Resilienz führt.

„Die Supervision ist ein wirksames Konzept, um Qualität und Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowohl für Mitarbeiter:innen als auch für Führungskräfte nachhaltig zu fördern.“

Irene Mitterbacher

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Neue Verordnung

Mit der neuen Verordnung, die 2022 in Kraft trat, wurde der Berufsstand der psychosozialen Beratung zudem auf ein neues Level gestellt, auch was die Gleichstellung mit anderen beratenden Berufen, die sich mit psychischer Gesundheit beschäftigen, betrifft. „Mittels akademisch-universitärer Ansprüche und einer staatlichen, einem Bachelor-Grad gleichwertigen Befähigungsprüfung erfährt die psychosoziale Beratung eine enorme Aufwertung“, erklärt Mitterbacher. Zudem wurde das Gütesiegel „staatlich geprüft“ implementiert: Psychosoziale Berater:innen haben ab sofort die Möglichkeit, die für den Beruf erforderliche Qualifikation gegenüber Ihren Klient:innen durch die Ablegung der staatlichen Befähigungsprüfung sichtbar zu machen.

ZUR PERSON

KR IRENE MITTERBACHER

ist diplomierte Lebens­ und Sozialberaterin in eigener Praxis, Fachgruppenobfrau Personenberatung und Personenbetreuung in Kärnten, Vorstandsmitglied des Fachverbandes Personenberatung und Personenbetreuung in der WKÖ, Spartenobfrau­Stellvertreterin in Kärnten.

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