© Marktgemeinde Paternion
Wirtschaft
06.12.2020

Die Bevölkerung redet mit

Manuel Müller, Bürgermeister der Marktgemeinde Paternion, setzt auf solides und kontrolliertes Wachstum mit Bürgerbeteiligung. (Anzeige)

„Wir wollen Regionalität leben“, sagt Bürgermeister Manuel Müller, der dieses Amt im März 2019 übernommen hat. Die Marktgemeinde Paternion ist mit der direkten Anbindung an Autobahn und Bundesstraße ein idealer Standort für Klein- und Mittelbetriebe. Er bietet durch seine Lage an der Drau mit einem reichhaltigen Freizeitangebot aber auch attraktiven Lebensraum für Familien. Und in beiden Bereichen hat die Gemeinde Entwicklungspotenzial. „Dieses möchten wir optimal nutzen, die hohe Lebensqualität sichern und weiter verbessern“, so der Bürgermeister. Für ihn heißt dies, Infrastruktur für Gewerbebetriebe und damit Arbeitsplätze zu schaffen und den Menschen entsprechenden Wohnraum zu bieten.“

All das soll künftig unter Beteiligung der Gemeindebürgerinnen und -bürger geschehen. „„Es geht nicht darum, etwas von oben zu verordnen, sondern die Bevölkerung soll bei der Gestaltung ihres Lebensraums mitreden können“, lautet Müllers Überzeugung. Er ist in der Gemeinde Paternion aufgewachsen, seit jeher im Vereinsleben stark verankert und war 17 Jahre lang Gemeinderatsabgeordneter. „Ich schätze unsere Region und lebe sehr gern hier, daher sehe ich es als meinen Auftrag, alles zu tun, damit Paternion eine lebenswerte Gemeinde bleibt“, erklärt er.

Vorschläge einbringen

Der erste Schritt in Sachen Bürgerbeteiligung wurde bei der Entwicklung des Ortes Feistritz/Drau gesetzt. Dieser Teil der Marktgemeinde verfügt über eine Vielzahl von Nahversorgern, Infrastruktur- und Bildungseinrichtungen und bietet somit die besten Voraussetzungen sowohl zum Wohnen als auch für die Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Für die Weiterentwicklung wurde mit dem Architektur- und Planungsbüro nonconform ein Prozess gestartet, um die Ideen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger zu sammeln. Sie konnten online oder in einer der Ideenboxen, die an verschiedenen Plätzen aufgestellt wurden, eingebracht werden. Das konnten sowohl kleine, einfache Maßnahmen sein, die jedoch einen großen Unterschied für einzelne Bevölkerungsgruppen ausmachen, als auch richtungsweisende Planungen für die Zukunft. Die über einen Zeitraum von zwei Wochen gesammelten Vorschläge wurden mit einer zufällig ausgewählten Gruppe weiter ausgearbeitet und die Ergebnisse in einem Live-Streaming präsentiert.

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„Es kamen zahlreiche gute Ideen aus der Bevölkerung. Ich freue mich darüber, dass so viele mitgemacht haben. Das zeigt auch, dass den Menschen ihre Gemeinde wichtig und der Wunsch zum Mitgestalten da ist“, sagt der Bürgermeister. Die ersten Vorschläge aus diesem Prozess sollen nun umgesetzt werden. Für Müller war Feistritz der Anfang, seine Idee der Bürgerbeteiligung möchte er auch in anderen Bereichen fortsetzen.

Begegnungszonen

Bei der Befragung inklusive Workshops ging es um viele verschiedene Themen. Begegnungszonen standen ganz oben auf der Wunschliste der Bürgerinnen und Bürger. Auch die Gestaltung des Ortes ist ihnen ein Anliegen. So wurde vorgeschlagen, den Schwerverkehr aus dem Ort zu leiten und das Thema Umfahrung Feistritz neuerlich zu behandeln. Barrierefreie Gehsteige im Zentrum, die gefahrlos mit Kinderwagen oder Rollstuhl benützt werden können, und Fahrradständer bei allen öffentlichen Gebäuden würden die Attraktivität des Ortskerns heben. Blumeninseln, Blumentröge am Brückengeländer und eine Fassadengestaltung der leerstehenden Häuser in der Bahnhofstraße sollen mehr Farbe und Stimmung ins Zentrum bringen.
Die Jugend wünscht sich einen Treffpunkt und Rückzugsort. Ein Park zum Skaten, Klettern und Ähnlichem steht ebenfalls auf der Wunschliste der Heranwachsenden.

Ein großer Komplex war das Thema Wohnraum. Wie und wo soll sich neuer Wohnraum entwickeln? Wer benötigt ihn? So lautete einer der Vorschläge, dass die Bahnhofstraße Schritt für Schritt zur Wohnstraße entwickelt werden soll. Generationenwohnen – zum Beispiel in einer Tiny-Houses-Siedlung“ mit kleinen Wohneinheiten und ebensolchen Gartenparzellen – könnte der Vereinsamung der älteren Generation entgegenwirken und jungen Erwachsenen leistbaren Wohnraum bieten.

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Bildungscampus

Ein weiteres Anliegen des Bürgermeisters ist die Modernisierung der Bildungseinrichtungen. Paternion verfügt über die größte Musikschule des ländlichen Raums. Sie ist derzeit auf drei unterschiedliche Standorte verteilt und könnte künftig in der Neuen Mittelschule (NMS), die saniert werden soll, untergebracht werden. Dadurch würde ein kleiner Bildungscampus entstehen. Auch das Thema Sport spielt eine Rolle in der Marktgemeinde Paternion. Sie ist Standort eines Landesausbildungszentrum im Fußball und einer Ski-NMS, die ebenfalls saniert werden soll.
Paternion ist eine Gemeinde, die wächst. Er bekomme mehrmals pro Woche Anfragen bezüglich Baugründe. Auch Gewerbebetriebe haben Interesse sich anzusiedeln.

Doch das alles soll geplant und strukturiert und in Übereinstimmung mit den ­Zielen der Raumordnung geschehen. „Dabei geht es nicht nur darum, Neues zu schaffen, sondern es soll auch Altes belebt und reak­tiviert werden, um die Grünraumversiegelung hintanzuhalten“, sagt Müller.
Paternion ist zwar keine klassische ­Tourismusgemeinde, doch mit einer Anbindung an den beliebten Drauradweg will man Radtouristen auf die Orte entlang der Drau neugierig machen und den Gastronomie­betrieben zusätzlich Gäste bringen. „Paternion hat die besten Voraussetzungen, in allen Bereichen kontinuierlich und solide zu wachsen. Und das soll geplant und zum Nutzen der Menschen in unserer Gemeinde geschehen“, fasst der Bürgermeister seine Ziele zusammen.

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