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Wirtschaft
29.03.2022

„Die Welt von morgen liegt in unseren Händen“

25 Jahre advantage – ein Vierteljahrhundert, in dem wir bereits über unsere Kernwerte Achtsamkeit, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung berichten und mit besonderen Initiativen und Projekten vor den Vorhang holen.

Um den Start in unser Jubiläumsjahr zu begehen, möchten wir einen Blick in die Zukunft werfen und uns ansehen, warum die Themen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit so wichtige Themen für die gesamte Menschheit sind. Diesbezüglich haben wir Meinungsbildner und Partner um ein Statement zu folgender Frage gebeten: „Das advantage-Magazin widmet sich den Themen Nachhaltigkeit und Achtsamkeit. Warum ist es wichtig, genau diese Themen heutzutage in den Fokus des unternehmerischen Handelns zu stellen?“

Claudia Mischensky, Geschäftsführerin der Industriellenvereinigung Kärnten

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine macht uns gerade überdeutlich bewusst, wie wichtig eine in jeder Hinsicht nachhaltige Wirtschaft ist – und wie sehr uns die nun schon zweite massive Krise in zwei Jahren am linken Fuß erwischt hat. Während wir die Klimawende am besten Weg wähnten, manifestiert sich aktuell, wie stark die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern immer noch ist. Der Ausbau der Erneuerbaren ist Stückwerk und wird durch untaugliche gesetzliche Rahmenbedingungen behindert. Egal ob bei Wind- oder Wasserkraft, Photo­voltaik (PV) oder Netzinfrastruktur, nirgends erreichen wir auch nur annähernd das Ausbau-Tempo, das wir vorlegen müssten, um die Klimaziele zu stemmen. Die Kärntner Industrie ist vorne mit dabei, stellt PV-Anlagen auf Dächer, erhöht die Energieeffizienz, baut Rohstoff­versorgung, Produktionsprozesse und Logistik umweltfreundlich um. Aber sie muss dabei auch wettbewerbs­fähig bleiben. Schließlich hängen 45 Prozent der Kärntner Jobs direkt oder indirekt an der Industrie.

© Industriellenvereinigung Kärnten

Ralph Schwaiger, Geschäftsführer Wiegele Trucks

Wir haben eine 200kwp Photovoltaikanlage auf dem Firmendach und betreiben eine der modernsten und leistungsfähigsten, öffentlichen E-Ladestationen im Kärntner Raum mit bis zu 225kW Ladeleistung. Der erste rein elektrisch betriebene LKW von Scania in Österreich wird noch im März von uns an den Kunden ausgeliefert. Dieser hat rund 300kwh Batteriekapazität und eine Reichweite von 250km. Wir haben zwei Elektro-PKW im Firmenfuhrpark. Diese werden sowohl für Kundenbesuche als auch für Besorgungsfahrten genutzt und mit selbst produziertem Strom geladen. Wir haben eine 48 Quadratmeter große „Bienentankstelle“ baulich angelegt um einerseits ein bisschen Farbe in die Stadt zu bringen, und andererseits die Erhaltung der Biene aktiv zu unterstützen. Weiters ist unserer Vertragspartner Scania ebenso Vorreiter in Sachen CO2-Reduzierung und in der Herstellung von sparsamen Motoren, die jetzt schon für eFuels und HVO gerüstet sind.

© Wiegele Trucks

Evelyn Bauer, Leiterin Generalsekretariat der Steiermärkischen Sparkasse

Die Welt von morgen liegt in unseren Händen und deshalb darf unternehme­rische Verantwortung kein Lippenbekenntnis sein. Der Klimawandel und
seine weitreichenden und immer stärker werdenden Auswirkungen führen uns eindeutig vor Augen, dass nicht nur ein Umdenken, sondern auch ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt werden muss, um eine lebenswerte Zukunft für die nächsten Generationen sicherzustellen. Wir, die Steiermärkische Sparkasse, nehmen unsere Rolle ernst und leisten einen proaktiven Beitrag zur nachhaltigen Finanzwirtschaft. Der Finanzsektor besitzt eine enorme Hebelwirkung im Kampf gegen die Klimakrise. Mit unserem Kerngeschäft, den Kredit- und Investitionsentscheidungen sowie nachhaltigen Veranlagungsmöglichkeiten können wir eine lebenswerte Zukunft fördern. Das advantage-Magazin hat sich seit 25 Jahren der Nachhaltigkeit verschrieben und leistet seinen Beitrag, indem es durch professionelle Berichterstattung aufklärt und aufzeigt was unternehmerische Verantwortung ausmacht. Nur gemeinsam gelingt uns das erklärte Ziel: ein lebenswertes, gerechtes und nachhaltiges Dasein für alle Menschen.

© Margit Kundigraben

Klaus Koban, geschäftsführender Gesellschafter der Koban Südvers Group GmbH

Ethisch zu handeln und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen ist Teil der sozialen Verantwortung, die wir als Unternehmer tragen müssen. Nachhaltigkeit und Achtsamkeit im Unternehmen zu leben, halte ich für grundlegende Elemente, damit Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein können. Achtsamkeit und Wertschätzung sind zwei Werte, die sehr nahe beieinander liegen. Auch für die Mitarbeiter eines Unternehmen sind diese Werte wichtig, daran können sie sich orientieren. Das advantage-Magazin sieht diese wichtigen Werte von verschiedenen Aspekten aus und trägt mit den Berichten über Unternehmen und Menschen, die diese Werte tagtäglich leben, auch zu einem größeren Verständnis auf diesem Gebiet bei. Verschiedene Sichtweisen und Herangehensweisen bringen uns allen dieses wichtige Thema noch ein Stück näher.

© KOBAN SÜDVERS

Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende der BKS Bank

Eine Google-Suche nach „Nachhaltigkeit“ führt zu 44 Millionen Treffern. Dies zeigt, dass Nachhaltigkeit ein absoluter Megatrend ist. Immer mehr Produzenten und Konsumenten ist bewusst, dass der Klimawandel oder der Verlust an Biodiversität Herausforderungen sind, die nur gemeinsam bewältigt werden können. Privatpersonen können durch einen nachhaltigen Lebensstil zum Wandel beitragen, jedoch sind diese nur für ein Fünftel des CO2-Ausstosses in Österreich verantwortlich. Allerdings können die Aktivitäten von Unternehmen einen sehr großen Hebel haben. Überlegungen, wie Produkte umweltfreund­licher werden, bieten enormes Potenzial für Innovationen, die stark steigende Nachfrage von Konsumenten nach nachhaltigen Produkten öffnet neue Absatzmärkte. Eine ressourceneffiziente Produktion spart Kosten. Achtsamkeit und Nachhaltigkeit gehen für mich Hand in Hand. Denn, in unserer schnelllebigen, hochdigitalisierten Welt ist Mindfulness eine wichtige Denkhaltung, um die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Themen des Lebens zu lenken. Und zu letzteren zählt eindeutig Nachhaltigkeit.

© Gernot Gleiss

Heinz Paar, Geschäfts- führer fischer Edelstahlrohre

Die Frage nach Nachhaltigkeit und Achtsamkeit und warum unternehmerisches Handeln in den Fokus gehört, ist wohl die zentrale Frage in der heutigen Zeit und wird von jeder Organisation unterschiedlich beantwortet. Die derzeitig angespannte Situation bietet die perfekte Bühne verschiedene Ängste zu durchleben und essentielle Lehren daraus zu ziehen. Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg betrifft uns alle und nur gemeinsam können wir eine erstrebenswerte Verbesserung vollziehen. Wir verharren nicht im Status quo von heute, denn durch ständige Entwicklungsprozesse, in denen wir unsere Stärken wahrnehmen, um die Chancen am Markt zu nutzen, streben wir einer nachhaltigen und generationenfreundlichen Zukunft entgegen. Im Kern der Unternehmensphilosophie steht nicht nur kurzfristige Gewinnmaximierung, sondern eine kontinuierliche Verbesserung der Unternehmenskultur um der Region, durch ein zukunftssicherndes Unternehmen, eine verlässliche Wertschöpfung zu gewährleisten. Achtsamkeit führt zu mehr Nachhaltigkeit!

© fischer Edelstahlrohre

Meinrad Höfferer, Direktor der Wirtschaftskammer Kärnten

Unser Bundesland ist jetzt schon in vielen Nachhaltigkeitsbereichen auf dem richtigen Weg. Wir exportieren Unwelttechnik in die ganze Welt und erzeugen viel Energie aus erneuerbaren Quellen und Rohstoffen. Allerdings zeigt uns die aktuelle und dramatische Kriegssituation in der Ukraine, wie wichtig es ist diesen Weg weiter und konsequent zu gehen. Wir haben Dank unserer natürlichen Ressourcen die einmalige Möglichkeit, den Ausbau der erneuerbaren Energie entscheidend voran zu treiben um weiter Schritt für Schritt energieunabhängig zu werden. Dafür müssen aber speziell in den Flächen- und Raumordnungsgesetzen endlich die rechtlichen Möglichkeiten geschaffen werden. Hier hinkt Kärnten leider deutlich hinterher.

© WK Kärnten

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