© Lukas Lorenz
Wirtschaft
13.11.2023

„Digital und per­sönlich sind kein Wider­spruch“

Wolfgang Gratzer, Regionaldirektor der Generali Versicherung, erklärt im Interview, warum persönlicher Kundenkontakt gerade in Zeiten der Digitalisierung so wichtig ist.

advantage: Welche Rolle spielt Digitalisierung in Ihrem Unternehmen?

Wolfgang Gratzer: Beim Thema Digitalisierung ist die Generali seit vielen Jahren Vorreiterin in der Branche. So erfolgen im Breitengeschäft bereits mehr als 98 Prozent der Anträge papierlos. Mit dem Generali Kundenportal und die Meine Generali App erhalten unsere Kund:innen die Möglichkeit, Versicherungsangelegenheiten wie Schadensmeldungen zu erledigen, Rechnungen in der Krankenversicherung online einzureichen, Polizzen einzusehen oder die eigenen Daten zu ändern – und zwar rund um die Uhr. Wir bieten aber weiterhin alle Möglichkeiten: von komplett papierlos über Hybridformen bis hin zum direkten Kontakt für alle, die keine Affinität zu neuen Technologien haben. Am Mix aus physischer und digitaler Kundennähe hält die Generali auch in Zukunft fest.

Also sind digital und persönlich kein Widerspruch?

Keineswegs. Auch wenn sich die Art der Interaktion verändert, so bleibt der menschliche Faktor in unserer digitalen Welt essenziell. Unsere Mitarbeiter:innen sind durch Maschinen nicht ersetzbar. Durch die Digitalisierung und Automatisierung bleibt mehr Zeit für persönlichen Kontakt und Beratung. Und dafür suchen wir nach wie vor Verstärkung in unseren Teams.

Ein weiteres Thema dieser Zeit ist Nachhaltigkeit. Wie steht Ihr Unternehmen dazu?

Die Generali Group hat sich zur Nachhaltigkeit verpflichtet und diese fest in der Unternehmensstrategie verankert. In Österreich stellen wir zudem unsere gesamte Flotte auf E-Autos um. Mit der Teilnahme am Climate Action Day zeigen wir unseren Mitarbeiter:innen, wie auch kleine Veränderungen große Wirkung schaffen. An diesem Tag wird in unseren Betriebsrestaurants nur vegetarisches und veganes Essen angeboten. Und beim Thema Nachhaltigkeit schließt sich auch der Kreis zur Digitalisierung.

Wie ist das zu verstehen?

Dank unserer Mobility App können alle Menschen in Österreich über das Handy ihren Fahrstil beobachten. Für umweltfreundliches und sicheres Fahren gibt es dann Belohnungspunkte in Form von Verlosungen und kleinen Aufmerksamkeiten wie Getränken oder Snacks an den Autobahnstationen. Davon abgesehen ist auch soziale Verantwortung ein wesentlicher Eckpfeiler der Unternehmenskultur.

Können Sie Beispiele nennen?

Wir ziehen in Graz in ein komplett ESG-konformes Gebäude. Außerdem engagieren sich Mitarbeiter:innen in ihrer Freizeit im Rahmen von The Human Safety Net bei „younus“, einem Mentoringprogramm für Familien mit Kindern im Vorschulalter. Ich selbst habe daran auch teilgenommen.

Lehrlingsausbildung und Weiterbildung waren für die Genereali immer ein wichtiges Thema.

Das ist es nach wie vor. Wir bilden derzeit zehn Lehrlinge in der Steiermark, Kärnten und Osttirol aus, die bei uns sämtliche Abteilungen durchlaufen. Lehrlingscoaches und Lehrlingsbeauftragte kümmern sich um unseren Nachwuchs. Daneben gibt es verschiedene Entwicklungsprogramme in der Fort- und Weiterbildung. Im Bereich des lebenslangen Lernens sind wir breit aufgestellt und sehr stolz darauf. Die Top-Bewertungen unserer Mitarbeiter:innen und die Auszeichnungen als Top-Lehrbetrieb sind ein Beweis dafür.

Aber auch bei den Makler:innen stand die Generali immer hoch im Kurs. Wie sind hier die aktuellen Bewertungen?

Die Generali hat 2023 zum siebten Mal in Folge den Sieg bei den AssCompact Awards in der Kategorie „Bester Service für Vermittler“ erreicht und in der Sparte „Eigenheim/Haushalt“ ebenfalls ihre Führungsposition bestätigt. Podestplätze gab es auch in den Bereichen „Unfall“ und „Kranken“. Darüber freuen wir uns sehr, bestätigt es doch den Weg, den wir mit unseren Teams gehen.

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