Drava/Wieser-Verlagsbuchhandlung feierlich eröffnet
„Im Herzen der Landeshauptstadt kann man jetzt im Vorbeigehen einen Blick auf die aktuelle Literatur, auf interessante Neuerscheinungen und spannende Dokumentationen werfen“, so Kärntens Landeskulturreferent Landeshauptmann Peter Kaiser im Rahmen der offiziellen Eröffnung der Drava/Wieser-Verlagsbuchhandlung in der 8.-Mai-Straße. Der Landeskulturreferent hob die Bedeutung von Drava und Wieser für das heimische Verlagswesen hervor und dankte Gründer Lojze Wieser für die Herausgabe zahlreicher Bücher aus unterschiedlichsten Kulturen.
Brückenschlag zwischen Kulturen
„Verlags-Pionier“ Wieser erinnerte an Übersetzungen vorerst unbekannter Autoren aus Slowenien sowie aus anderen Ländern Ost- und Mitteleuropas und an Hunderte Erstveröffentlichungen. Der Klagenfurter Kulturstadtrat Franz Petritz freute sich über die enge Zusammenarbeit mit den beiden renommierten „Wortfabriken“. Die neue Drava/Wieser-Verlagschefin und Geschäftsführerin Erika Hornbogner erklärte: „Menschen, die sich für Literatur interessieren, sind in unserer Verlagsbuchhandlung stets willkommen. Wir laden Leute ein, die gerne ins unendliche Reich der Fantasie und in fesselnde Abenteuer eintauchen wollen.“ Drava und Wieser sind auch in diesem Jahr, so Hornbogner, auf der Frankfurter Buchmesser vertreten. Die beiden unabhängigen Verlage würden für hochwertige und internationale Literatur stehen, so die Leiterin. Man wolle Brücken zwischen den Kulturen schlagen. Drava wurde 1986, Wieser 1987 gegründet.
Lesung im Rahmen der Eröffnung
Im Rahmen der Neueröffnung las der Klagenfurter Medienexperte und Autor Harald Raffer aus seinem heuer bei Drava erschienenen Werk „Schlagzeilen-Gewitter“. Dieses handelt von Fake News, Des-Informationen, Vorverurteilungen, „alternative Fakten“, Kampagnen und den oft schmalen Grat zwischen Informationspflicht und Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Raffer zeigte einmal mehr „Sünden“ der Medien auf, das Überschreiten „roter Linien“ bei der Informationsbeschaffung und der Berichterstattung, wie etwa durch „gekaufte“ redaktionelle Beiträge. Raffer nannte auch Beispiele von klaren Grenzüberschreitungen im In- und Ausland. Er brach für „seriösen“ Journalismus und für möglichst objektive Meldungen eine Lanze. Der Autor weist in dem Werk nach, dass Medienethik oft auf dem Altar der Leser-, Hörer-, Seher- und Userzahlen geopfert wird. Wer in unserer schnelllebigen Zeit und den unzähligen Meldungen in „sozialen Medien“ an den Pranger der Öffentlichkeit gestellt wird, gilt oft auch nach einem Freispruch keinesfalls als „unschuldig“. Der langjährige ehemalige KTZ-Journalist, Aufdecker und Ex-Stadtwerke-Pressesprecher schilderte zudem außergewöhnliche Erlebnisse während seiner Zeit als Chefreporter – mit ungewöhnlichen Interviews (z.B. Papst Johannes Paul II., Gaddafi, Jack Unterweger) und hautnahen Reportagen als „Kärntner Wallraff“ (verkleidet u. a. als „Gastarbeiter“, „Sandler“ im Obdachlosenasyl, „Bettler“, „Waffenhändler“ bei Priestern, „Fernfahrer“, „Häftling“ im Villacher Polizeianhalte-Zentrum). Vom Autor sind bei Drava auch „Die Blechviper – 25 ungewöhnliche Geschichten“ und das prämierte Kinder/Jugendbuch „Der kleine Ronny – Botschafter der Erde“ erschienen. Derzeit arbeitet Raffer an einer Fortsetzung der „Blechviper“.
Hochrangige Gästeliste
Die Veranstaltung wurde vom Bleiburger Landeskulturpreisträger und „Kulturarbeiter“ Arthur Ottowitz musikalisch umrahmt. Unter den Gästen u. a.: der erste Landtagspräsident Reinhart Rohr, LH Peter Kaiser, Bundesrätin Claudia Arpa, Stadtrat Franz Petritz, der Klagenfurter Kulturamtsleiter Alexander Gerdanovits, Klubdirektor Peter Pegam, ORF-Manager Michael Götzhaber, der Klagenfurter FP-Clubchef Andreas Skorianz, WK-Funktionär Franz Ahm, Bestattungs-Manager Ingo Sternig, Karikaturist Petar Pismestrovic, GF i. R. Andy Waldher, Verlagslayouter Peter Hornbogner, Aufdecker Franz Miklautz, Szene-Fotograf Dietmar Wajand, Pressefotografen-Legende Gert Eggenberger, STW-Vertreter Heinz Koch, Ex-Kelag-Profi Manfred Weidinger, Austria-Klagenfurt-Urgestein Helmut König, Anwalt Farhad Paya und Maler „Aristos“ Gerhard Plaschke.