e5 Gemeinden sind wichtige Partner in der Klimawende
Kürzlich wurde der Auftakt des 2023 e5-Landesprogramms für energieeffiziente und klimafreundliche Gemeinden im Zuge einer Online-Veranstaltung gemacht. Im Zuge dessen wurden die Gewinner der „e5-Krone 2022“ für besonders innovative und nachahmungswürdige Projekte in den e5-Gemeinden gekürt. Villach konnte hierbei zum zweiten Mal den ersten Platz ergattern und bekam nun offiziell die „e5-Krone 2022“ von Energie- und Klimaschutz-Landesrätin Sara Schaar überreicht.
Schwammstadt-Prinzip
Aufgrund der Vorbildwirkung und der tatsächlichen „innerstädtischen Entsiegelung“ überzeugte das Sieger-Projekt „Begrünung in der Innenstadt im Schwammstadt-Prinzip“. Ziel ist die sukzessive Umsetzung der Begrünung vom Hauptbahnhof bis zum Stadtgarten. „Besonders spannend und innovativ ist dabei das angewandte ,Schwammstadt-Prinzip‘: Pro gepflanztem Baum werden größere Areale aufgegraben, um den perfekten Unterbau herzustellen – samt Drainagen, um Oberflächenwasser und Dach-Regenwasser in den Wurzelbereich zu leiten. Damit kann der Baum bis zu zehnmal mehr Wasser aufnehmen als üblicherweise im städtischen Bereich“, erklärt Schaar.
Effektiv-gemeinschaftlicher Klimaschutz
Indem das Projekt Resultate in Beschattung, effektivem Starkregen-Schutz und verbesserter Luftqualität verspricht, umfasst es vor allem die Klima-Wandel Anpassung. Bäume wandeln nämlich nicht nur CO2 in Sauerstoff um, sondern bewirken auch Staub- und Stickoxid- Filterung aus der Luft. Das steigert die Villacher Lebensqualität weiter. Für den ersten Platz der e5-Projektarbeit erhält Villach ein Preisgeld von 10.000 Euro.
Bessere Energiebilanz durch Vorteilscard
Die Gemeinde Weißensee konnte mit der „Weißensee MitarbeiterCARD – Sommer 2022“ zu einer besseren Energiebilanz beitragen und erhielt 5000 Euro für den silbernen Platz. Mitarbeiter in Betrieben um den See steht mit der Vorteilscard eine gratis Nutzung der regionalen, öffentlichen Verkehrsmittel zu. Schifffahrt, Bergbahn, Naturpark-Bus sowie ermäßigte Ausleihen von Mountainbikes und E-Bikes sind dabei inklusive.
Bewusstseinsbildung in Biodiversität
Ein Preisgeld von 2500 Euro erging für den dritten Platz nach Köttmansdorf für die Initiative „Biodiversitätsgemeinde Köttmannsdorf – Wir tun was“. Durch eine Vielfalt an Maßnahmen (z. B. Baumallee entlang der Landstraße, Bach-Wanderweg, Hochstamm-Obstpflanzungen, Bau von Nistkästen) soll die Artenvielfalt in der Gemeinde gestärkt werden. Ebenso ein wesentlicher Teil des Projekts ist, dass die Gemeindebevölkerung informiert wurde, wie sie selbst einen Beitrag zur Biodiversität leisten kann. Seit über 20 Jahren setzt sich Köttmannsdorf für verbesserte Lebensraum-Bedingungen für die Zwergohreule ein. Dies war auch der erfolgreiche Ausgangspunkt des Projekts: 2022 wurden 100 Jungvögel gezählt.
Vorbild-Charakter für Klimaneutralität
„Die ausgezeichneten Projekte besitzen vor allem eines: Vorbild-Charakter! Deshalb sind unsere e5-Gemeinden für das Land Kärnten auch so wichtige Partner auf unserem Weg zu Klimaneutralität 2040: Sie sind der direkte Draht zu den Bürgerinnen und Bürgern und gemeinsam wird es uns gelingen, unsere Klimaschutz-Ziele zu erreichen.“ so Schaar. Dieses Jahr feiert das e5-Programm auch ein Jubiläum: Mit St. Georgen im Lavanttal war dies bereits die 50. Aufnahme einer Kommune ins Programm und es gibt 16 weitere Anwärter. Schwerpunkte des diesjährigen e5-Programms wurden auf den Energieeffizienz- bzw. Energiespar-Bereich gesetzt. Es gibt ein neues Impulsprogramm, wobei Energiesparmaßnahmen bei öffentlichen Gebäuden in e5-Gemeinden stärker gefördert werden, um sie bei der Reduktion ihrer Energieverbräuche zu unterstützen.
Was ist neu?
- Wettbewerb „Stromfresser gesucht“, bei welchem die e5-Kommunen aufgefordert werden, alte Stromfresser in kommunalen Gebäuden auszutauschen. Für die zehn ältesten Geräte wird über das e5-Programm ein Zuschuss von bis zu 50 Prozent für die Anschaffung eines Neugerätes gewährt.
- Kooperation mit den Kärntner Gärtnern mit dem Projekt ,Die grüne Lunge‘, wobei Workshops in Volksschulen von e5-Kommunen gefördert werden. Die Kärntner Gärtner besuchen die teilnehmenden Schulen und bringen den Kindern die vielfältigen Wirkungsfelder von Pflanzen und ihre richtige Pflege näher.
Beim Online-e5-Auftakt wurden die neuen Schwerpunkte den e5-Verantwortlichen in Gemeinden präsentiert. Außerdem sorgte der Verkehrsforscher Hermann Knoflacher mit einem Impulsvortrag zum Thema „Verkehr ist ja nur ein Symptom für einen bedenklichen Zustand im System“ für Begeisterung.
Fotocredit: Stadt Villach/Kompan bzw. Karin Wernig bzw. Land Kärnten/Abt. 8