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Umwelt
09.08.2024

Ein Leuchtturm der Klima­neutralität

St. Veit an der Glan wurde als einzige Kärntner Stadt in das Förder­programm „Leuchttürme für resiliente Städte des Klima- und Energie­fonds aufgenommen.

,,Wir sind sehr stolz darauf, ein ,Leuchtturm für klimaresiliente Städte‘ zu sein. Es ist ein Meilenstein für unsere Stadt und würdigt die erfolgreich umgesetzten Projekte der vergangenen Jahre“, freut sich Bürgermeister Martin Kulmer. Mit diesem Programm wird die Stadt St. Veit an der Glan bis Herbst auf ihrem Weg zur Klimaneutralität unterstützt. „Mit unseren Maßnahmen möchten wir auch Vorbild für andere österreichische Städte werden“, so Kulmer. Das soll gemeinsam mit der RM Regionalmanagement Mittelkärnten GmbH, der Klima- und Energie-Modellregion Sonnenland Mittelkärnten (KEM), der Ressourcen Management Agentur (RMA) und der BABEG (Kärntner Betriebsansiedlungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH) erfolgen. Die Maßnahmen werden schwerpunktmäßig in den Bereichen Energie, Gebäude und Mobilität umgesetzt.

Energiegemeinschaft

Eine „Erneuerbare Energiegemeinschaft“ (EEG), die von der Raiffeisenbank Mittelkärnten gegründet wird und zu der sich Privatpersonen, Vereine und Unternehmen zusammenschließen, soll nicht nur Impulse zur Energiewende setzen und die Wertschöpfung vor Ort fördern, sondern auch den Strombezug für alle Endverbraucher:innen spürbar günstiger machen. Stromerzeuger:innen, zum Beispiel Besitzer:innen von Photovoltaik-Anlagen, erhalten deutlich bessere Einspeisetarife. Die Photovoltaik soll weiter ausgebaut werden. „Unser Ziel ist, dass Gebäude zu Kraftwerken werden“, so der Bürgermeister. Darüber hinaus sollen Fern- und Nahwärmenetze ausgebaut werden. Bei der Gebäudesanierung will die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen und die stadteigenen Gebäude wo möglich klimaaktiv umbauen. Bei Wohn- und Gewerbebauten ist das Ziel die Erhöhung der Sanierungsrate sowie der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen.

„Wir sind sehr glücklich darüber, dass das Thema Klimaschutz in der Bevölkerung, aber auch in den Betrieben so positiv angenommen wird.“

Martin Kulmer, Bürgermeister

Nachhaltige Mobilität

In Sachen Mobilität ist St. Veit an der Glan bereits sehr gut unterwegs und hat in Zusammenarbeit mit der KEM Sonnenland Mittelkärnten den Österreichischen Mobilitätswochenpreis 2023 in der Kategorie „Städte und Gemeinden über 10.000 Einwohner:innen“ gewonnen. Die Stadtgemeinde überzeugte die Fachjury mit dem umfangreichen Programm ihres Klimaneutralitätsfahrplanes.

„Dieser Preis ist eine Anerkennung unserer Arbeit für ein lebenswertes St. Veit“, freut sich Stadtrat Walter Brunner. Der Preis, eine Fahrradservicestation, steht seit April 2024 vor dem Rathaus. Großes Augenmerk wird auch weiterhin auf den Ausbau des Radwegenetzes, aber auch auf sichere Zonen für Fußgänger gelegt. So wurde unter anderem der Lückenschluss der insgesamt 30 Kilometer umfassenden Radwege in St. Veit durch die Asphaltierung des Bahndammwegs und der Flussgasse hergestellt.

Die Gefahrenstelle für Spaziergänger:innen und Radfahrer:innen entlang der Hörzendorfer Straße ist ebenfalls bald Geschichte. Mit der Mobilitäts-App des österreichischen Startups „ummadum“ können die Bürger:innen seit dem Frühjahr Gutpunkte sammeln, wenn sie im Stadtgebiet mit dem Rad fahren, zu Fuß gehen oder sich für eine Fahrgemeinschaft entscheiden. Die gesammelten Punkte lassen sich in Form von „City Cards“ bei St. Veiter Betrieben einlösen. „So schaffen wir Anreize, Fahrten zu reduzieren oder zu vermeiden“, sagt Kulmer.

Grüne Oasen

In verschiedenen Teilen der Stadt sollen insgesamt 100 Bäume gepflanzt werden. „Das ist eine effektive Maßnahme, den CO2-Ausstoß zu kompensieren, die Luftqualität zu verbessern und die städtische Umgebung lebenswerter zu gestalten“, erklärt der Bürgermeister. Die so entstandenen grünen Oasen beeinflussen das städtische Mikroklima positiv und bieten Rückzugsorte für Menschen und Tiere. Darüber hinaus sollen alte, heimische Obstsorten erhalten werden. Dafür bekommen die Landwirt:innen dank der Förderung der Landes-Naturschutzabteilung kostenlos Hochstamm-Bäume. 325 Gewächse verschiedener Sorten – Apfel, Zwetschke, Kirsche und Birne – werden ausgegeben. Diese Obstsorten können zu hochwertigen Produkten wie Most, Säften und Edelbränden veredelt werden.

„Der Österreichische Mobilitätswochenpreis 2023 ist eine Anerkennung unserer Arbeit für ein lebenswertes St. Veit.“

Walter Brunner, Stadtrat

Klimabündnis Kärnten

St. Veit gehört zu den e5-Gemeinden und ist dem Klimabündnis Kärnten, das die Gemeinden bei ihrer lokalen Klimaschutz-Arbeit unterstützt, beigetreten. „Wir profitieren vom Know-how dieser Netzwerke“, erklärt Kulmer. Regionale Klimaschutz-Projekte erhöhen die Wertschöpfung, sind ein Standort-Vorteil und verbessern die Lebensqualität in Gemeinden, sichern aber auch die Energieversorgung und entlasten gleichzeitig durch Energiesparmaßnahmen das Budget, ist der Bürgermeister überzeugt.

Klimaneutralitäts­fahrplan

Als „Leuchtturm für resiliente Städte“ arbeitet St. Veit weiter am Klimaneutralitätsfahrplan. Dafür wird eine Energiebilanz erstellt und ein Energieplan mit Einbindung der örtlichen Raumplanung entwickelt. Mit der Einrichtung eines Klimarats und verschiedener Arbeitsgruppen sollen in Zukunft weitere Maßnahmen umgesetzt werden. Die Bevölkerung wird aktiv in alle Programme eingebunden. „Ohne die engagierte Teilnahme, die Ideen und den tatkräftigen Einsatz unserer Bürger: innen können auch die besten Vorhaben nicht in die Praxis umgesetzt werden“, sagt Bürgermeister Kulmer. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass das Thema Klimaschutz in der Bevölkerung, aber auch in den Betrieben so positiv angenommen wird.“

Die Herzogstadt gilt seit Jahren als Vorreiterin in Sachen Reduktion von CO2-Emissionen und hat bereits vielfältige Initiativen in den Bereichen Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz umgesetzt. © Stadt St. Veit

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