Foto: LPD Kärnten/Peter Just
Wirtschaft
07.04.2023

Ein Regierungs­programm im Sinne der Nachhaltigkeit

Ein klares Bekenntnis zur nächsten Generation: Jeder künftige Regierungssitzungsakt muss den UN-Nachhaltigkeitszielen entsprechen.

Die neue – alte Koalition stellte am 5. April 2023 das neue Regierungsprogramm „Zukunft Kärnten 2023-2028“ vor. Als Basis des Regierungsprogramms dienen die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinigten Nationen. Wie der Name „Nachhaltigkeits-Koalition“ der neuen Regierungsvereinigung verrät, liegt der Fokus auf der Zukunft des Landes und der nächsten Generation. Landeshauptmann Peter Kaiser betonte, dass es sich um das bislang transparenteste Regierungsprogramm handle.   

„Wir wollen ein Land der klügsten Köpfe und der sozialsten Menschen werden. Dieses Regierungsprogramm wurde in weniger als einem Monat von sehr vielen Personen fertiggestellt und ist das wohl transparenteste in ganz Österreich. Wir stehen heute hier mit einem klaren Bekenntnis zur nächsten Generation, all unser Handeln ist dem unterstellt, jeder künftige Regierungssitzungsakt muss den Nachhaltigkeitszielen entsprechen. Damit wollen wir ein sichtbares Zeichen setzen für nächsten Generationen. Als Nachhaltigkeits-Koalition gehen wir diese große Verpflichtung den Menschen im Land gegenüber ein, uns den Herausforderungen zu stellen, Kärnten weiterzuentwickeln, Ökonomie, Ökologie und Soziales zu vereinbaren und das Regierungsprogramm bestimmt, dass wir an unseren Taten zu messen sind“, so Kaiser.  

Klar definierte Ziele

Die viersprachig verfasste Präambel des neuen Regierungsprogramms besteht aus sieben Kapiteln, welchen 300 Handlungsfelder untergeordnet sind. Kaiser beschreibt die Schwerpunkte wie folgt: dynamisch in Standort und Wirtschaft, Arbeit, Tourismus und Industrie, solidarisch in Pflege, Gesundheit und gesellschaftlicher Teilhabe, nachhaltig in Klimaschutz und Energie, Landwirtschaft und regionaler Entwicklung, zukunftsgerichtet in Digitalisierung und Infrastruktur, Gemeinden und Mobilität, visionär in Bildung, Forschung und Entwicklung, vielfältig in Kultur, Sport und Freizeit und weltgewandt in Positionierung, Europa und internationalen Beziehungen.  

Den Standort in den Fokus rücken

Landeshauptmann, Peter Kaiser, hebt hervor: „Die Schwerpunkte für die Zukunft sind klar, sie sind geknüpft an die Herausforderungen, welchen wir uns zu stellen haben. Dazu gehören die Standortentwicklung des Landes, die Digitalisierung in allen Lebensbereichen, auch in Pflege und Gesundheit, die verstärkte Verwendung erneuerbarer Energien auch unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit, der Arbeitsmarkt im Speziellen in Hinblick auf den Fachkräftemangel und die damit verbundene verstärkte Akquise von Fachkräften und eine Offensive im Pflege- und Gesundheitsbereich sowie einer neuen Klimastrategie. Wir müssen in Zukunft auch unseren Standort in den Fokus rücken, als Land im Schnittpunkt 3er Kulturen, im Herzen Europas, und daran arbeiten, in vielerlei Hinsicht auch als Vorbildregion angesehen zu werden“.

Wirtschaftsraum Süd

Der Wirtschaftsraum Süd bietet viele Chancen und Möglichkeiten, die mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sind. Um diese bestmöglich zu bewältigen, werden künftig alle wesentlichen Aufgaben in einem eigenen Standortreferat gebündelt. Landesrat Martin Gruber meint: „Unsere Vision von Kärnten ist die eines Landes, das nicht nur geographisch, sondern auch wirtschaftlich im Herzen Europas liegt. Daher gilt es das Standortmarketing zu intensivieren und in die Standortqualität zu investieren, um auf die kommenden Herausforderungen vorbereitet zu sein“.

Kärnten als Vorzeigeregion

Auch die Infrastruktur wird weiter ausgebaut. Unter anderem bestehen die Ziele in diesem Bereich daraus, ländliche Gebiete besser an den öffentlichen Nahverkehr anzubinden und Straßen-, Brücken- sowie Radwegbau-Projekte voranzutreiben. Außerdem werde der Energiemasterplan überarbeitet, so Gruber. „Unser Ziel ist es Kärnten zu einer Vorzeigeregion zu machen, in der es gelingt ökonomisch Sinnvolles und ökologisch Vertretbares miteinander zu vereinen. Wir bekennen uns ganz klar zu einer aktiven Energieraumplanung, um Transparenz und klare Möglichkeiten zu schaffen, anstatt zu verhindern“, erklärte Landesrat Gruber in Bezug auf die Energiewende, welche einen weiteren Schwerpunkt des neuen Regierungsprogramms darstellt. In diesem Bezug wurde auch explizit die Land- und Forstwirtschaft genannt. Diese bilde die Basis für den Erfolg von Bioökonomie und Ökoinnovationen am Standort Kärnten und verringert die Abhängigkeit von Importen maßgeblich, so Gruber.

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