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Wirtschaft
23.04.2024

Ein Tag der Wertschätzung und des Dankes

Auch heuer ruft die Wirtschaftskammer Kärnten den 30. April zum „Tag der Arbeitgeber“ aus.

WK-Präsident Mandl über die Institutionalisierung einer guten Idee, die gesellschaftliche Rolle und Verantwortung der Unternehmer und die Hausaufgaben, die die Politik für ein unternehmensfreundlicheres Kärnten zu erledigen hat.

advantage: Die Wirtschaftskammer Kärnten ruft erneut den 30. April zum „Tag der Arbeitgeber“ aus. Welche Botschaft möchten Sie betonen?

Jürgen Mandl: In Kärnten gibt es Unternehmerinnen und Unternehmer, die mit ihren Ideen und ihrer Tatkraft die Wirtschaft am Laufen halten. Sie schaffen Arbeitsplätze, Wohlstand und sichern unsere Sozialsysteme. Der Tag der Arbeitgeber soll die Gesellschaft darauf aufmerksam machen, dass es ohne Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber keine Arbeit und keinen arbeitsfreien Tag gäbe. Die Ein-Personen-Unternehmen spielen dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, denn sie haben ihren eigenen Arbeitsplatz geschaffen.

Welche Maßnahmen sind dieses Jahr geplant?

Auch die zwölfte Auflage vom „Tag der Arbeitgeber“ geht mit öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen einher. Eine möchte ich hervorstreichen: Am 25. April findet der bereits vierte X-Trail Businessrun statt. Es gilt – ähnlich wie im Arbeitsalltag – Hürden im Team oder als Einzelkämpfer zu bewältigen.

Die Stimmung vieler Unternehmerinnen und Unternehmer ist schlecht, die Wirtschaftsdaten sind im Keller. Ist es wirklich so schlimm?

Bei weitem nicht. Nüchtern betrachtet leben wir in der besten aller bisherigen Welten. Noch nie sind so wenige Kinder an Hunger gestorben, noch nie gab es so wenige Arme oder Opfer von Naturkatastrophen. Noch nie waren Bildung, Lebenserwartung und Wohlstand weltweit so hoch wie heute.

Arbeit wird neu definiert, Arbeit wird neu gelebt. Wie sehen Sie das?

Für mich ist Arbeit als wichtiger Teil des Lebens zu sehen, der nicht nur die Grundlage für eine eigenständige Existenz ist, sondern sehr oft auch Sinn und Selbstbestätigung gibt. Aber in Österreich diskutieren gewisse politische Kreise seit Monaten lieber über die 32-Stunden-Woche, natürlich bei vollem Lohnausgleich. Wir brauchen gezielte soziale Unterstützung und Anreize für diejenigen, die mehr leisten wollen.

Wer mehr arbeitet, hat aber nicht mehr im Börserl.

Das ist richtig. Wer von 20 auf 40 Wochenstunden aufstockt, arbeitet um 100 Prozent mehr – und bekommt dafür in Österreich nur 72 Prozent mehr Netto. Statt Leistungsanreize zu setzen, hält unser Steuersystem die Menschen vom Arbeiten ab. Das muss sich ändern, Leistung muss sich wieder lohnen.

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