© WKK / Peter Just
Wirtschaft
26.06.2024

Ein Tag im Zeichen der Export­wirtschaft

Im Rahmen des 21. Exporttages wurden auch heuer wieder herausragende Exportleistungen von Kärntner Unternehmen prämiert.

Die Wirtschaftskammer Kärnten lud gemeinsam mit der Raiffeisen Landesbank Kärnten und den Kärntner Raiffeisenbanken zum Exporttag, der erneut eine ideale Plattform für international tätige Unternehmen bot. Mehr als 350 Interessierte nutzten die Möglichkeit sich über neue Absatzmärkte zu informieren. 24 Wirtschaftsdelegierte aus Amerika, Afrika, Asien und Europa standen für sie Rede und Antwort und konnten exportspezifische Fragen klären. Highlight war die Exportgala, bei der heimische Unternehmen für ihre außerordentlichen Leistungen im Außenhandel ausgezeichnet wurden.

Rückgrat der Wirtschaft

Mit einer Exportquote von knapp 40 Prozent nimmt der Außenhandel eine entscheidende Rolle in Kärnten ein. „Der Export ist das Rückgrat unserer Wirtschaft, bringt Wertschöpfung ins Land, sichert Arbeitsplätze und sorgt für stabile Einkommen", bekräftigte WK-Präsident Jürgen Mandl. „In dieser komplexen Zeit ist es unerlässlich, optimale Rahmenbedingungen für unsere Exportwirtschaft zu schaffen. Die international tätigen Betriebe stehen vor großen Herausforderungen. Hohe Standortkosten, insbesondere die Energiepreise und Lohnkosten, gefährden die weltweite Wettbewerbsfähigkeit. Zusätzlich zu den Sanktionen gegen Russland sehen sich die Unternehmen mit weiteren Erschwernissen durch EU-Regularien wie das Lieferkettengesetz und den CO2-Ausgleichsmechanismus (CBAM) konfrontiert, was zu einem Anstieg der Bürokratie führt.“ Das Know-how der Kärntner Unternehmen ist auf internationaler Ebene – besonders in den Bereichen Umwelttechnologien, Kreislaufwirtschaft, Recycling, sowie Maschinen- und Anlagenbau genießen sie hohes Ansehen und Vertrauen – nach wie vor sehr gefragt.

Importe und Exporte rückläufig

Kärnten ist eines von vier Bundesländern, das 2023 eine positive Außenhandelsbilanz aufweisen konnte. Die Trends für 2024 sind dennoch besorgniserregend, wie die österreichweiten Zahlen für das laufende Jahr prognostizieren: Im März exportierte und importierte Österreich erheblich weniger als im Vorjahr. Ein- und Ausfuhren von Maschinen und Geräten sowie der Handel mit Deutschland sind besonders betroffen. Diese Entwicklungen werden sich voraussichtlich auch in Kärnten zeigen.

Banken als Brückenbauer

Ein zentraler Partner im Exportgeschäft fungieren die Banken. „Die Unterstützung des Exportgeschäftes ist für uns von großer Bedeutung. Internationale Märkte eröffnen für Unternehmen neue Chancen, die natürlich auch mit Risiken verbunden sind.  Als verlässlicher Bankpartner unterstützen wir bei der Finanzierung und Absicherung der Exporte und bieten ein weltweites Netzwerk, von dem unsere Kunden profitieren“, erklärte Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank und betont ebenfalls, dass die Herausforderungen für exportorientierte Unternehmen fordernd sind. On schwierigen Zeiten sei es wichtig, auf das Miteinander und den gemeinsamen Erfolg zu setzen. Ganz nach dem Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was einer nicht schafft, das vermögen viele“.

Zukunfts­märkte entdecken

Hemma Kircher-Schneider, Leiterin der Außenwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten, zeigte sich vom großen Interesse am 21. Exporttag zufrieden, der wieder mit einem vielfältigen Programm überzeugen konnte. Auch heuer gab es wieder die beliebten World Cafes – im Fokus diesmal Afrika und die beiden asiatischen Giganten Indien und China. Mandl: „Viele Länder Afrikas gelten als Zukunftsmärkte. Unser Ziel ist es, heimische Betriebe künftig noch stärker bei der Internationalisierung ihrer Geschäftstätigkeit und der Erschließung neuer Märkte zu unterstützen.“ Mit sechs Standorten in Kairo, Algier, Casablanca, Lagos, Johannesburg und Nairobi baut die AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA eine Brücke in alle afrikanischen Regionen – sowohl für Exportneulinge als auch für Exportprofis. Wer sich mit Zukunft, Trends und Chancen von morgen beschäftigt, kommt an Asien nicht vorbei. Kircher-Schneider: „Das Thema Klimaschutz hat in Asien massiv an Bedeutung gewonnen und Österreichs Unternehmen verfügen über große Erfahrung und technologische Lösungen, die in dieser Region gefragt sind.“

Exportgala als Highlight

Bei der Exportgala wurden die besten Exporteure Kärntens mit dem Exportpreis 2024 in den Kategorien Klein-, Mittel- und Großbetriebe sowie Dienstleistungsexporteure prämiert (Ergebnisse siehe Infobox). In einer spannenden Keynote sprach Extrembergsteigerin Gerlinde Kaltenbrunner unter dem Titel „Die hohen Berge – meine Lehrmeister“ über ihre Erfahrungen am K2 und wie sie sich trotz vieler Rückschläge immer wieder aufs Neue motiviert – mit Willensstärke und Disziplin, Vertrauen und Geduld, Intuition und Begeisterungsfähigkeit.

WISSENSWERT

Das sind Kärntens beste Exportunternehmen 2024:

  • cms electronics gmbh (Kategorie Großbetriebe)
  • mechatronic systemtechnik gmbh (Kategorie Mittelbetriebe)
  • Carpet Cleaner Industries CCI GmbH (Kategorie Kleinbetriebe)
  • MEISTERDRUCKE (Kategorie Dienstleistungsexporteure)

Nominierte in der Kategorie „Großbetriebe“:

  • Europlast Kunststoffbehälterindustrie GmbH
  • Flowserve Control Valves GmbH

Nominierte in der Kategorie „Mittelbetriebe“:

  • Starmann GmbH
  • Sinnex Innenausbau GmbH

Nominierte in der Kategorie „Kleinbetriebe“:

  • on point medicals GmbH
  • ELIAS Heiztechnik GmbH

Nominierte in der Kategorie „Dienstleistungsexporteure“:

  • Augmensys GmbH
  • innobir e.U.

Exportgala 2024 mit der Verleihung des begehrten Exportpreises an die herausragendsten heimischen Exporteure. © WKK / Hannes Krainz

Schlagwörter