Spatenstich für den Fernwärme-Pufferspeicher in Villach-Warmbad – Foto: Kelag/Daniel Waschnig
Wirtschaft
19.01.2021

Eine Million Euro für Fernwärme-Pufferspeicher in Villach

Ein wichtiger Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz: Zukünftig soll Fernwärme-Pufferspeicher der Kelag Energie & Wärme GmbH kurzfristige Bedarfsspitzen im Villacher Fernwärme-System abdecken. So kommt weniger Erdgas zum Einsatz.

In Villach betreibt die Kelag Energie & Wärme GmbH, ein Tochterunternehmen der Kelag, ihr größtes Fernwärmenetz. Dabei werden vor allem umweltfreundliche Wärmequellen genutzt – Abwärme der Kärntner Restmüllverwertung (KRV) Arnoldstein sowie Wärme aus Biomasse-Anlagen. Als Ausfallreserve wird ein Erdgaskessel betrieben. Durch den Bau eines Fernwärme-Pufferspeichers, für den heute der Spatenstich über die Bühne ging, kann mehr Abwärme bzw. mehr Wärme genutzt werden. So verringert man gleichzeitig den Einsatz von Erdgas – eine Effizienzsteigerung. Zukünftig sollen die Erdgaskessel rund fünf Millionen Kilowattstunden weniger Wärme zur Verfügung stellen – das entspricht einem Wärmebedarf von 1.000 Wohnungen. Kurzfristige Bedarfsspitzen im Villacher Fernwärme-System soll also der neue Pufferspeicher abdecken.

So funktioniert der Pufferspeicher

Der Pufferspeicher fasst 450 Kubikmeter Wasser (drei gedämmte Behälter, jeweils 16 Meter hoch) und kann rund 20.000 kWh Wärme speichern. Das Wasser wird mit Abwärme aus Arnoldstein und Wärme aus den Biomasse-Anlagen auf bis zu 110 Grad erhitzt. Kurzfristige Leistungsschwankungen wird der Speicher ab September 2021 ausgleichen – die Wassertemperatur kann bis auf 60 Grad gesenkt werden. Beträgt die Differenz zwischen 110 und 60 Grad, können 20.000 Kilowattstunden nutzbare Wärme gespeichert werden. In nur wenigen Minuten kann eine Leistung bis zu 20 Megawatt (MW) ins Villacher Fernwärmenetz eingespeist werden. Die Leistungsspitze des Villacher Netzes beträgt ca. 90 MW.

Gibt es also Zeiten von geringer Abnahme, wird die Mehrleistung der regenerativen Erzeugung gespeichert, bei hoher Abnahme wird die gepufferte Wärme (bis zu 20 MW) bereitgestellt.

Beitrag zum Klimaschutz

Durch den Speicher können pro Jahr 1.000 Tonnen CO2 eingespart werden. Dieser Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in Kärnten freut nicht nur den Landeshauptmann Peter Kaiser, der beim Spatenstich anwesend war. Auch Umwelt-Landesrätin Sara Schaar sagte vor Ort in Villach-Warmbad: "Wir haben in Kärnten 250 Fernwärme-Anlagen und haben es in den letzten sechs Jahren geschafft, den Fernwärme-Anteil um 20 Prozent zu steigern. Das bedeutet, dass wir 2021 eine Leistung von 2.500 Gigawattstunden haben. Laut Energiemasterplan hätten wir das erst im Jahr 2025 erreichen sollen – somit haben wir zeitlich gesehen das Ziel hier bereits erreicht. Der Anteil der Wärme aus erneuerbaren Quellen liegt bei über 70 Prozent, jener der Fernwärme gar bei rund 90 Prozent."

Die Kelag Energie & Wärme GmbH investiert knapp eine Million Euro in das Projekt.

Beim Spatenstich heute dabei waren:

  • Landeshauptmann Peter Kaiser
  • Umwelt-Landesrätin Sara Schaar
  • Villachs Bürgermeister Günther Albel
  • Arnoldsteins Vize-Bürgermeister Reinhard Antolitsch
  • Villachs Magistratsdirektor Christoph Herzeg
  • Kelag-Vorstandssprecher Manfred Freitag
  • Kelag-Vorstand Danny Güthlein
  • Adolf Melcher (Geschäftsführer Kelag Energie & Wärme GmbH)
  • Michael Wagner (Geschäftsführer Kelag Energie & Wärme GmbH)
Spatenstich für den Fernwärme-Pufferspeicher in Villach-Warmbad – Foto: Kelag/Daniel Waschnig
Schlagwörter