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Umwelt
20.03.2025

Eine Million Jung­bäume für klima­fitte Wälder

Zum „Tag des Waldes“ am 21. März erklärt Forstreferent Martin Gruber, welche Maßnahmen 2025 in Kärnten umgesetzt werden und betont einmal mehr die Bedeutung nachhaltiger Waldbewirtschaftung.

Der interna­tionale Tag des Waldes soll an die Bedeutung eines intakten Waldöko­systems und den gemein­samen Einsatz für seinen Erhalt erinnern. In Kärnten werden heuer 700 Hektar Wald auf­geforstet.

Waldreiches Kärnten

Mit einer Waldfläche von rund 585.000 Hektar, was mehr als 60 Prozent der Landes­fläche ausmacht, zählt Kärnten zu den wald­reichsten Bundes­ländern Österreichs. Der Wald ist hier weit mehr als nur ein natürlicher Lebens­raum: Er bietet Erholung, wirtschaftliche Wert­schöpfung und schützt vor Natur­gefahren. Doch die Herausforde­rungen der letzten Jahre haben die heimische Forstwirtschaft und ihre 23.000 Kärntner Waldbesitzer­:innen massiv belastet. „Unwetter­ereignisse mit Windwürfen und Schneebrüchen, Trockenheit und hohe Temperaturen in den Sommer­monaten sowie die enorme Borkenkäfer­vermehrung haben Kärntens Wäldern stark zugesetzt“, erklärt LHStv. und Forstreferent Martin Gruber.

Unterstützung statt Bürokratie

Zum „Tag des Waldes“ unterstreicht Gruber mit Verweis auf die derzeit ausge[]-setzte EU-Entwaldungs-Verordnung die Notwendigkeit, „die heimische Forstwirtschaft zu unterstützen und sie nicht mit zusätzlicher EU-Bürokratie zu belasten“.

Von Landesseite werden 2025 wieder konkrete Maßnahmen gesetzt, darunter eine großflächige Aufforstungs­initiative: „Gepflanzt werden heuer erneut rund eine Million Jungpflanzen. Zur Unterstützung von Aufforstungen auf einer Fläche von rund 700 Hektar fließen aus dem Forst­budget rund 1,8 Millionen Euro. 1,4 Millionen Euro werden zudem in den Forstwege­bau investiert, um das gut ausgebaute Forstwege­netz zu erhalten und weiter zu verbessern“, so Gruber. Für die Schadholz­aufarbeitung sowie Schutzwald­maßnahmen werden weitere 4,3 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Insgesamt fließen aus Landes-, EU- und Bundes­mitteln rund 12 Millionen Euro an Förderungen an Kärntens Waldbewirt­schafter:innen.

„Mischwälder sind gegenüber einem trockeneren und wärmeren Klima resistenter, jetzt gilt es dieses Potenzial mit zeitgemäßer Bewirtschaftung zu nutzen.“

LHStv. und Forstreferent Martin Gruber

Klimafitte Wälder

Ein besonderer Fokus liegt darauf, die heimischen Wald­bestände resilienter zu machen. Auf Initiative des Landesforst­dienstes wurden im Bezirk Völkermarkt großflächige Birken- und Erlensaaten sowie im Bezirk Spittal Birken-, Lärchen- und Vogelbeer­saaten in Schutzwald­gebieten umgesetzt. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die Biodiversität fördern, sondern auch die Widerstands­fähigkeit der Wälder gegenüber Klima­veränderungen erhöhen. Um das Wissen über die Entwicklung der Baumarten kontinuierlich zu erweitern, wird der „Beispielflächenkatalog“ 2025 aktualisiert. Dieser Katalog dokumentiert Beispiel­flächen verschiedener Baumarten in unterschiedlichen Wachstumsphasen, die jederzeit besichtigt werden können. Das Ziel ist, in jedem Bezirk mindestens eine Fläche für jede Baumart einzurichten. „Damit soll den heimischen Waldbesitzer:innen ein Ausblick auf die zukünftige Entwicklung ihrer Wald­bestände gegeben und das Potential unterschiedlicher Baumarten aufgezeigt werden“, so Gruber.

Mischwälder als Zukunftsmodell

Das übergeordnete Ziel ist klar: Der Umbau hin zu klimafitten Mischwäldern soll vorangetrieben werden, um auch der wirtschaftlich bedeutenden Fichte langfristig Überlebens­chancen zu sichern. „Als Folge der vergangenen Schadholz­katastrophen nimmt der Trend zum Mischwald in den letzten Jahren verstärkt zu. Mischwälder sind gegenüber einem trockeneren und wärmeren Klima resistenter, jetzt gilt es dieses Potenzial mit zeitgemäßer Bewirt­schaftung zu nutzen“, informiert Gruber. Nur ein gesunder, resilienter Wald könne seine wichtigen Funktionen – wie etwa den Schutz vor Lawinen, Muren und Steinschlägen – erfüllen, so der Forstreferent.

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