Eine Woche im Zeichen des Waldes
Seit den 70er-Jahren findet in Österreich die „Woche des Waldes“ statt, um ein Bewusstsein für die Bedeutung sowie die vielfältigen Funktionen des Waldes zu schaffen. Heuer steht diese unter dem Motto „Wälder und Innovationen“ und wird in Kärnten mit einem Walderlebnistag am 13. Juni in Völkermarkt unterstrichen. Das Programm sowie auch aktuelle Herausforderungen für die Holz- und Forstbranche waren demnach auch die Themen des kürzlich stattgefundenen Pressegesprächs, zu welchem Forstreferent LHStv. Martin Gruber gemeinsam mit LK-Präsident Siegfried Huber, dem Kärntner Forstverein und Vertretern der Forstbranche geladen hatte. Mit anwesend war u.a. auch Landesforstdirektor Christian Matitz.
Bewusstsein für Wälder schaffen
„Wir müssen gemeinsam heute für den Wald von morgen sorgen. Das fängt schon mit der Bewusstseinsschaffung über die Bedeutung des Waldes an“, betonte Gruber und dankte dem Forstverein sowie der Bezirksforstinspektion für die Organisation des Walderlebnistags, der auch vom Forstreferat finanziell unterstützt wird. „Wir hoffen, am Walderlebnistag mit vielen Menschen ins Gespräch zu kommen und zu zeigen, was von der Forstwirtschaft geleistet wird, wo unsere Probleme liegen, aber auch warum wir für den genialen Rohstoff Holz und unsere Arbeit im Wald so viel Begeisterung aufbringen“, so auch Johannes Thurn-Valsassina, Präsident des Kärntner Forstvereins. Erwartet werden heuer rund 900 Schüler:innen, wobei alle Interessierten herzlich willkommen geheißen werden. Rund 30 Aussteller:innen werden am Walderlebnistag von 8 bis 14 Uhr über die gesamte Wertschöpfungskette „Holz“, die Bewirtschaftung des Waldes und die Holzwirtschaft des Bezirkes Völkermarkt informieren.
Richtiger Umgang mit der Natur
LK-Präsident Huber erklärte zudem, dass Kärntens Wälder zu 96 Prozent in Privateigentum stehen sowie von rund 20.000 Waldbäuerinnen und Waldbauern nachhaltig bewirtschaftet werden. Gleichzeitig wird der Wald auch immer intensiver für Erholungszwecke in Anspruch genommen. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen wissen, dass für sie als Besucher:innen im Wald gewisse Regeln gelten. Das fängt damit an, dass kein Müll liegen gelassen wird und endet damit, dass man beim Mountainbiken auf den beschilderten Wegen bleibt. Dieses Bewusstsein soll auch schon bei den Kindern geweckt werden und dazu kann die Woche des Waldes mit dem Walderlebnistag einen Beitrag leisten“, betont Huber.
Innovative Zukunftslösungen
Das Motto „Wälder und Innovationen“ passe laut Gruber auch ausgezeichnet zu Kärnten, da die Kärntner Forstbranche hoch innovativ sei. „Wir produzieren nicht nur Holz, wir bauen mit Holz, heizen mit Holz und forschen rund um Holz! Der Rohstoff ist für den gesamten Wirtschaftsstandort Kärnten wichtig“, erklärte der Forstreferent. Darüber hinaus wurden auch die aktuellen Herausforderungen, die den Wäldern zu schaffen machen, von den Teilnehmer:innen des Pressetermins betont – Klimawandel, Katastrophenschäden, Borkenkäfer. Es brauche vor allem hier innovative Lösungen, um den Wald für die Zukunft zu erhalten. Kontraproduktiv dabei sei aber vor allem die überbordende EU-Bürokratie, welche die Bemühungen rund um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung – wie sie in Kärnten praktiziert wird – ignorieren. Beispiele hierfür wären die EU-Entwaldungsverordnung oder das EU-Renaturierungsgesetz. „Es kann nicht sein, dass unsere Waldbäuerinnen und Waldbauern mit büßen für Fehler anderer“, kritisierte Gruber dazu. In Kärnten werden jedes Jahr, unter hohem finanziellen Aufwand, Schadhölzer aufgearbeitet, Schutzwälder wiederhergestellt und zahlreiche Projekte für klimaresistente Wälder umgesetzt. Bei einer Schadholzmenge von 1,8 Mio. Festmeter im Jahr 2023, davon über 800.000 Festmeter aufgrund des Borkenkäfers, sind diese Investitionen und Leistungen der Forstwirtschaft auch weiterhin notwendig, um den Wald langfristig abzusichern.