„Wandlung ist notwendig wie die Erneuerung der Blätter im Frühling.“
Eingebettet im Kreislauf der Natur
Der Winter hat sich verabschiedet. Langsam erwärmt die Sonne den Boden. Mit dem Blühen des Haselstrauchs hat der Vorfrühling begonnen. Dicht gefolgt vom Palmkätzchen und dem Huflattich, der uns mit seinen strahlend gelben Köpfchen entgegenlacht. Und auch in den Zweigen der Birke sprießen bereits die ersten Blätter. Nach und nach zieht die Natur ein frisches Kleid an. Alles erwacht – ein neuer Zyklus beginnt.
Im Hier und Jetzt
Nach dem grauen Winter verwandelt sich die Natur Schritt für Schritt in einen prachtvollen Reigen aus Farben und Düften – umrahmt von zauberhaften Klängen, denn auch die Vögel sind wieder unermüdlich beschäftigt. Der Frühling symbolisiert nicht umsonst den Neubeginn – eine Kraft, die wir bewusst nutzen können. Wenn wir uns zu einem Spaziergang hinausbegeben – in den Wald, zum Fluss, zum See, auf den Berg – wird das Leben spürbar. Wir können wahrnehmen, wie der neue Jahreskreislauf beginnt – mit all unseren Sinnen. Das Verweilen im Augenblick ist der Schlüssel, um ganz im Hier und Jetzt zu sein.
Stetiger Wandel
Der Gang in die Natur ist gleichzeitig eine einfache Möglichkeit, um Energie zu tanken, Klarheit zu erlangen und die Selbstheilungskräfte zu stärken. Die Stille unterstützt dabei, die innere Stimme wieder zu hören, aus einer gesunden Distanz auf das eigene Leben zu blicken und begrenzte Sichtweisen zu erweitern. Über die Verbindung zur Natur erfahren wir uns selbst. Denn eingebettet im ewigen Kreislauf der Jahreszeiten durchwandert auch der Mensch seinen individuellen Lebenszyklus. Warum also das Rad neu erfinden? Viel sinnvoller ist es, die natürlichen Rhythmen in den Alltag zu integrieren und sie als wertvolle Wegweiser zu erkennen.
Mensch und Umwelt
Gleichermaßen wichtig ist es, der Natur unsere Wertschätzung auszudrücken – indem wir ihr unsere Aufmerksamkeit schenken und die Schöpfung achten. Wenn wir uns der Natur wieder zuwenden, entsteht ein Miteinander. Denn in Zeiten wie diesen braucht es nicht nur ein gelebtes Miteinander zwischen den Menschen, es braucht auch das Miteinander von Mensch und Umwelt. Es ist von zentraler Bedeutung zu erkennen, dass wir eins sind mit der Natur – um es mit den Worten des ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker auszudrücken: „Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht. Der Mensch ist Teil der Natur, er ist ihr nicht übergeordnet. Erst wenn er das begreift, hat er eine Überlebenschance.“