Energiepreis-Explosion: Industrie ruft zu wettbewerbsfähigen Preisen
Die Wirtschaftskammer äußert Besorgnis über den Wirtschaftsstandort Kärnten. Aufgrund hoher Stromkosten, bürokratischer Belastungen und demografischer Herausforderungen wird die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Sofern eine sichere Energieversorgung zu wettbewerbsfähigen Preisen nicht gesichert ist, droht der Zusammenbruch.
Gefährdung für Wirtschaftsstandort
Eine WIFO-Studie bestätigt die dramatischen Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die heimische Sachgüterindustrie, die einen Rückgang von bis zu fünf Prozent befürchtet, insbesondere bei weiteren Schocks wie dem Krieg Russlands gegen die Ukraine. Wirtschaftskammerpräsident Mandl betont die Notwendigkeit, im internationalen Wettbewerb zu bestehen und warnt vor den schädlichen Folgen für den Wirtschaftsstandort Kärnten. Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl erinnert: „Wir vergessen offenbar, dass wir uns im Wettbewerb mit der Welt befinden. Diese Situation ist extrem schädlich für den Wirtschaftsstandort Kärnten.“.
Explodierende Preise
Die Energiepreisexplosion, resultierend aus der langjährigen Unfähigkeit der europäischen Politik, die Preisbindung von Strom und Gas zu entkoppeln (Merit-Order), ist nicht die einzige Bedrohung für den Standort Europa und Österreich. Ebenso besorgniserregend ist die zunehmende bürokratische Versteinerung, die mit immer mehr Vorschriften, steigendem Verwaltungspersonal und höheren Bürokratiekosten einhergeht, was zu langsameren Abläufen führt. Mandl warnt: „Mit diesem Verständnis von Selbstverwaltung werden wir im Wettbewerb mit den USA oder mit Asien niemals bestehen können“. In den besagten Ländern betragen die Strompreise nur ein Fünftel der europäischen Preise und die Lohnkosten sind erheblich niedriger. Die daraus resultierenden Folgen sind verheerend, denn Entwicklungschancen, Einkommen, langfristig soziale Sicherheit und Lebensqualität werden eingeschränkt.
Wettbewerbsfähigkeit in Gefahr
Industrie-Spartenobmann Michael Velmeden warnt vor den anstehenden Herausforderungen und dem Verlust von Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Kärnten durch anhaltend hohe Energiepreise. Die erhöhten Energiekosten beeinträchtigen außerdem den Export und führen dazu, dass Kärnten im internationalen Handel erhebliche Marktanteile verliert. Eine Weitergabe der Kosten an die Kunden ist nur begrenzt möglich. Die Auswirkungen der Energiekosten auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit betreffen nahezu alle Branchen.
Gefahr für Arbeitsplätze
„Die Arbeitsplätze in der Industrie sind in großer Gefahr. Wenn die Energiepreise weiter in schwindelerregende Höhen klettern, können viele Betriebe die exorbitanten Lohnabschlüsse nicht mehr verkraften.“ mahnt Velmeden. Geplante Investitionen wurden bereits auf Eis gelegt und es gibt Überlegungen zur Standortverlagerung in Branchen wie Chemie oder Autozulieferung. Unternehmen könnten zwar mit Subventionen unterstützt werden, die sie derzeit jedoch selbst tragen müssten. Gezielte Fördermaßnahmen im Kapital- oder Prozessbereich würden eine Erleichterung für viele Unternehmen darstellen. Velmeden drängt auf schnelle Maßnahmen wie den Energiekostenzuschuss, die Einführung eines europaweiten Industriestrompreises und die Schaffung eines günstigen regulatorischen Umfelds, um langfristig notwendige Investitionen zu ermöglichen. Der Industrie-Spartenobmann kritisiert zudem die Benützungsabgabe in Höhe von 6 Prozent, die jeder Haushalt zusätzlich bezahlen muss.