Energiewende: 110-kv-Netz in Mittelkärnten wird erneuert
Ein zuverlässiges und leistungsfähiges 110-kV-Netz spielt eine entscheidende Rolle für die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Mittelkärnten, die Integration zusätzlicher Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und den Erfolg der Energiewende. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, plant die Kärnten Netz die Erneuerung und Verstärkung des 110-kV-Netzes in der Region. Das Projekt umfasst sowohl den Neubau des Umspannwerkes Treibach als auch die Erneuerung der bestehenden 110-kV-Leitungsverbindung von St. Veit an der Glan über Treibach nach Wietersdorf und Brückl.
Investition in die sichere Stromversorgung
Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, betont die Notwendigkeit der neuen 110-kV-Leitungsverbindung und des erneuerten Umspannwerkes Treibach, um den steigenden Strombedarf in Mittelkärnten zu decken. Die wachsende Dynamik im Lebens- und Wirtschaftsraum führe zu einem höheren Energiebedarf, vor allem durch die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik und den vermehrten Einsatz von Wärmepumpen und Elektroautos. Insgesamt sollen rund 100 Millionen Euro in dieses zukunftsweisende Vorhaben investiert werden.
Neues Umspannwerk Treibach
Das neue Umspannwerk Treibach befindet sich im Bau und wird noch dieses Jahr in Betrieb gehen. Die Anlage wird auf einem neuen Standort im Süden von Althofen errichtet und integriert drei bestehende 110-kV-Leitungen sowie vier 110/20-kV-Trafos. Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan, und die Anlage wird mit der größten 20-kV-Schaltanlage im Netz ausgestattet sein, um zukünftige Anforderungen zu erfüllen.
Erneuerung des 110-kV-Netzes in Mittelkärnten
Parallel zu den Arbeiten am Umspannwerk Treibach plant die Kärnten Netz die Erneuerung der rund 40 km langen 110-kV-Leitung von St. Veit an der Glan über Treibach nach Wietersdorf und Brückl. Die bestehende Leitung, die zwischen 1950 und 1970 errichtet wurde, muss den steigenden Anforderungen angepasst werden. Die neue 110-kV-Leitung wird als leistungsstarkes Doppelsystem ausgeführt und bildet das Rückgrat der zukünftigen sicheren Stromversorgung für den Lebens- und Wirtschaftsraum Mittelkärnten. Nach Fertigstellung der neuen Leitung wird die alte Leitung abgebaut, was neue Entwicklungsmöglichkeiten für einige Orte, insbesondere im Görtschitztal und in Kappel am Krappfeld, ermöglicht.
Zusammenarbeit mit der Treibacher Industrie AG und Flex Austria
Die Treibacher Industrie AG, ein führender Hersteller von Feinchemikalien auf Basis seltener Erden und deren Verbindungen, betont die Bedeutung der Energiewende und die Notwendigkeit einer zuverlässigen Stromversorgung für ihr Unternehmen und die Region. Die Kärnten Netz übernimmt im Umspannwerk Treibach die Installation und den Betrieb wichtiger Anlagen, um die Sicherheit der Stromversorgung für die Treibacher Industrie AG zu gewährleisten.
Auch Flex Austria, ein Unternehmen, das elektronische Module und Komplettgeräte für die Medizintechnik, Automobilindustrie und Industrietechnik herstellt, hebt die Wichtigkeit einer modernen Strominfrastruktur hervor. Die Zuverlässigkeit des Netzes stärkt das Vertrauen internationaler Kunden in das Unternehmen und fördert die Investitionsbereitschaft für den Wirtschaftsstandort.