Equal Pension Day: AK fordert mehr Gerechtigkeit
Im Rahmen des Equal Pension Day am 04. August wird auf die immense Bedeutung einer fairen Familienpolitik hingewiesen. Präsident der Arbeiterkammer Kärnten, Günther Goach, weist auf die Missstände in der Politik und Regierung hin. Frauen sollten nicht erneut jahrzehntelang darauf warten müssen, bis endlich eine Gleichstellung erreicht wird und die ungerechte Pensionslücke geschlossen wird.
Geschlechterspezifische Ungleichheit
Jedes Jahr zeigt sich in einem wiederkehrenden Zahlenspiel die Ungerechtigkeiten bei den Pensionen von Männern und Frauen deutlich: Am 04. August dieses Jahres haben Männer in ganz Österreich bereits so viel auf ihrem Pensionskonto angesammelt wie Frauen erst an Silvester. Auch in Kärnten liegen die Zahlen nur knapp über dem österreichischen Durchschnitt. Referatsleiterin für Beruf, Familie und Gleichstellung, Michaela Eigner-Prichler erläutert die besorgniserregende Statistik: „Während kärntenweit die Pensionen von Männern bei 2.050 Euro liegen, betragen jene der Frauen 1.237 Euro. Umgerechnet sind das 145 Kalendertage weniger Pension für Frauen.“
Beeinflussende Faktoren
Die vielfältigen Faktoren hinter den Unterschieden in den Alterspensionen von Männern und Frauen umfassen Aspekte wie die Balance zwischen Beruf und Familie, Teilzeitarbeit, unbezahlte Betreuungs- und Versorgungsarbeit, geschlechtsspezifische Entgeltunterschiede und lange Ausbildungszeiten. „Es ist eine Fülle von Ungleichheiten im Lebensverlauf einer typischen Berufsbiographie einer Frau. Diese lassen Frauen im Schnitt deutlich weniger Versicherungsmonate – und damit natürlich Pension – erwerben“, erklärt Eigner-Prichler. Eine weitere Ursache für das frühzeitige Ausscheiden vieler Frauen aus dem Erwerbsleben vor Erreichen des Pensionsalters liegt in gesundheitlichen Herausforderungen sowie in der Tatsache, dass älteren Frauen oft keine angemessenen Beschäftigungsmöglichkeiten in Unternehmen geboten werden.
Erste Schritte in die richtige Richtung
Ab 2024 wird das Pensionsalter für Frauen schrittweise an das der Männer angeglichen und steigt bis zum Jahr 2033 von 60 auf 65 Jahre. Günther Goach hebt eindrücklich hervor: „Eine gerechte Sozial- und Familienpolitik ist dafür ausschlaggebend, dass Arbeit bis zur Pension möglich ist. Die bessere Anrechnung der Kindererziehungszeiten, einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für jedes Kind, und bessere rechtliche Anreize für eine höhere Väterbeteiligung sind daher dringend notwendig!“. Mit den gesetzten Maßnahmen sollen sich die Möglichkeiten für Frauen verbessern, ein faires Pensionssystem entstehen und die Erwerbsschere im Alter entschärft werden.