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Leben
25.03.2025

Erinnerungs­jahr 2025 – Leto Spominjanja ausgerufen

Kärnten gedenkt damit bedeutender historischer Ereignisse: 80 Jahre seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, 70 Jahre Staats­vertrag und 30 Jahre EU-Beitritt. Ein umfang­reiches Veranstaltungs­programm wird geboten.

Diese historischen Meilen­steine sind „Grund genug, im Angesicht globaler Veränderungen, Heraus­forderungen und neuer Bedrohungen, dieses Jahr zum kulturellen Erinnerungs­jahr auszurufen. Denn all diese Ereignisse haben etwas gemeinsam: Zulassen der Demokratie, der demokra­tischen Prozesse, Mitsprache, Freiheit und Sicherheit. Niemals dürfen wir vergessen, dass Demokratie keine Selbst­verständlichkeit ist, denn die Realität zeigt durch Extremismen, dass demokra­tische Formen unterwandert werden möchten. Nur acht Prozent der Welt­bevölkerung leben in Demokratien. Die Demokratie zu stabilisieren, ist tägliche Arbeit, Demokratie leben, muss eine Selbst­verständlichkeit sein“, sagt Landes­hauptmann Peter Kaiser im Zuge der Programm­präsentation zum „Erinnerungsjahr 2025 – Leto Spominjanja“.

Neben der Würdigung der historischen Meilen­steine soll das kulturelle Erinnerungs­jahr gleichzeitig ein starkes Zeichen gegen Radika­lismus und Extremismus setzen.

Lebendige Erinnerungs­kultur

Landeshaupt­mann Kaiser würdigt alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass dieses Jahr eine lebendige Erinnerungs­kultur ermöglicht. Michael Aichholzer vom Kärntner Bildungs­werk unterstreicht die Bedeutung der Jugend­beteiligung: „Zudem können wir aus dem Budget des Schwerpunkt­jahres Schul­klassen unterstützen und Kosten für die Besuche von Ausstellungen und Veranstal­tungen übernehmen.“.

"Niemals dürfen wir vergessen, dass Demokratie keine Selbst­verständlichkeit ist, denn die Realität zeigt durch Extremismen, dass demokra­tische Formen unter­wandert werden möchten."

Landeshauptmann Peter Kaiser

Viel­fältiges Programm

Das "Erinnerungs­jahr 2025 – Leto Spominjanja" wird von einer breiten Palette an Veranstaltungen begleitet. Höhe­punkte sind:

  • Fest­veranstaltung am 8. Mai im Kärntner Landtag mit dem ehemaligen Bundes­präsidenten Heinz Fischer als Fest­redner
  • Feierlich­keiten im Juni zum EU-Beitritt Österreichs und dem 60-Jahr-Jubiläum des Europa­hauses Klagenfurt
  • Festakte im Oktober in Ljubljana und Triest anlässlich des National­feiertages
  • Gedenken an die ehemaligen Konzentrations­lager am Loiblpass am 7. Juni
  • Abschluss­veranstaltung am 26. Oktober, dem österreichischen National­feiertag

Neben diesen zentralen Veranstal­tungen wird es 15 Projekte zur Erinnerungs­kultur geben. Das Kärntner Kultur­gremium, in Kooperation mit dem Kärntner Bildungswerk, hat ein vielfältiges Programm entwickelt, das in ganz Kärnten durchgeführt wird. Nadja Danglmaier, Vorsitzende des Fachbereichs Wissenschaft, erklärte, dass sich das Programm nicht auf die Gräuel­taten des Nazi-Faschismus konzentriert, sondern auf die Erinnerungs­kultur von 1945 bis heute.

Schwer­punkt im kärnten.museum

Ein wichtiges Projekt im Erinnerungs­jahr ist die Ausstellung „HINSCHAUN! POGLEJMO!“, die am 8. Mai im kärnten.museum eröffnet wird. Sie thematisiert den Umbruch, die Nach­wirkungen und den Umgang mit der NS-Vergangen­heit bis in die Gegen­wart. Museums­direktor Wolfgang Muchitsch erklärt, dass die Ausstellung unter anderem die lange verdrängten Tatorte von Kärntner National­sozialisten in Europa thematisiert und zur Selbst­erkundung einlädt. Insgesamt wird es im kärnten.museum acht Ausstellungen mit unterschied­lichen Zugangs­weisen zum Ende des Zweiten Weltkrieges, dem Staatsvertrag und dem EU-Beitritt Österreichs geben. Eine ebenso zentrale Rolle spielt die kürzlich eröffnete Daueraus­stellung „Tor zur Demokratie“ im Klagenfurter Landhaus.

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