"Niemals dürfen wir vergessen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, denn die Realität zeigt durch Extremismen, dass demokratische Formen unterwandert werden möchten."
Erinnerungsjahr 2025 – Leto Spominjanja ausgerufen
Diese historischen Meilensteine sind „Grund genug, im Angesicht globaler Veränderungen, Herausforderungen und neuer Bedrohungen, dieses Jahr zum kulturellen Erinnerungsjahr auszurufen. Denn all diese Ereignisse haben etwas gemeinsam: Zulassen der Demokratie, der demokratischen Prozesse, Mitsprache, Freiheit und Sicherheit. Niemals dürfen wir vergessen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, denn die Realität zeigt durch Extremismen, dass demokratische Formen unterwandert werden möchten. Nur acht Prozent der Weltbevölkerung leben in Demokratien. Die Demokratie zu stabilisieren, ist tägliche Arbeit, Demokratie leben, muss eine Selbstverständlichkeit sein“, sagt Landeshauptmann Peter Kaiser im Zuge der Programmpräsentation zum „Erinnerungsjahr 2025 – Leto Spominjanja“.
Neben der Würdigung der historischen Meilensteine soll das kulturelle Erinnerungsjahr gleichzeitig ein starkes Zeichen gegen Radikalismus und Extremismus setzen.
Lebendige Erinnerungskultur
Landeshauptmann Kaiser würdigt alle Beteiligten, die dazu beigetragen haben, dass dieses Jahr eine lebendige Erinnerungskultur ermöglicht. Michael Aichholzer vom Kärntner Bildungswerk unterstreicht die Bedeutung der Jugendbeteiligung: „Zudem können wir aus dem Budget des Schwerpunktjahres Schulklassen unterstützen und Kosten für die Besuche von Ausstellungen und Veranstaltungen übernehmen.“.
Vielfältiges Programm
Das "Erinnerungsjahr 2025 – Leto Spominjanja" wird von einer breiten Palette an Veranstaltungen begleitet. Höhepunkte sind:
- Festveranstaltung am 8. Mai im Kärntner Landtag mit dem ehemaligen Bundespräsidenten Heinz Fischer als Festredner
- Feierlichkeiten im Juni zum EU-Beitritt Österreichs und dem 60-Jahr-Jubiläum des Europahauses Klagenfurt
- Festakte im Oktober in Ljubljana und Triest anlässlich des Nationalfeiertages
- Gedenken an die ehemaligen Konzentrationslager am Loiblpass am 7. Juni
- Abschlussveranstaltung am 26. Oktober, dem österreichischen Nationalfeiertag
Neben diesen zentralen Veranstaltungen wird es 15 Projekte zur Erinnerungskultur geben. Das Kärntner Kulturgremium, in Kooperation mit dem Kärntner Bildungswerk, hat ein vielfältiges Programm entwickelt, das in ganz Kärnten durchgeführt wird. Nadja Danglmaier, Vorsitzende des Fachbereichs Wissenschaft, erklärte, dass sich das Programm nicht auf die Gräueltaten des Nazi-Faschismus konzentriert, sondern auf die Erinnerungskultur von 1945 bis heute.
Schwerpunkt im kärnten.museum
Ein wichtiges Projekt im Erinnerungsjahr ist die Ausstellung „HINSCHAUN! POGLEJMO!“, die am 8. Mai im kärnten.museum eröffnet wird. Sie thematisiert den Umbruch, die Nachwirkungen und den Umgang mit der NS-Vergangenheit bis in die Gegenwart. Museumsdirektor Wolfgang Muchitsch erklärt, dass die Ausstellung unter anderem die lange verdrängten Tatorte von Kärntner Nationalsozialisten in Europa thematisiert und zur Selbsterkundung einlädt. Insgesamt wird es im kärnten.museum acht Ausstellungen mit unterschiedlichen Zugangsweisen zum Ende des Zweiten Weltkrieges, dem Staatsvertrag und dem EU-Beitritt Österreichs geben. Eine ebenso zentrale Rolle spielt die kürzlich eröffnete Dauerausstellung „Tor zur Demokratie“ im Klagenfurter Landhaus.