Foto: Büro LR Schuschnig
Umwelt
19.10.2022

Erster Wasserstoff-Bus ist startklar

Vertreter aus Industrie, Energiewirtschaft und Verkehrssektor trafen sich beim 2. Wasserstoffgipfel in Villach.

„Kärnten soll zu einer Wasserstoff-Vorzeigeregion werden, um als Wirtschafts- und Technologiestandort einen Innovationsschub zu bekommen. Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein am Weg in eine klimaneutrale Wirtschaft und Mobilität“, so Kärntens Wirtschaftslandesrat Sebastian Schuschnig beim zweiten Wasserstoffgipfel in Villach. Im Rahmen dieses Kongresses wurde über die nächsten Schritte in der Umsetzung der Kärntner Wasserstoffstrategie diskutiert.

Wasserstoff statt Diesel

Zudem wurde der erste Kärntner Wasserstoffbus, der in der Verkehrsregion Villach-Land im Linienbetrieb ab November zum Einsatz kommt, offiziell präsentiert und dem Land übergeben. Der Bus des Herstellers Solaris hat Platz für 75 Fahrgäste und kann 350 Kilometer ohne nachzutanken fahren. Ab Mitte November wird er fix im täglichen Linienverkehr einen Dieselbus ersetzen. Bis Jahresende werden insgesamt fünf wasserstoffbetriebene Busse in Kärnten im Linienbetrieb sein. Betankt werden sie ausschließlich mit nachhaltigem, grünen Wasserstoff. Betrieben werden diese von Postbus.

Postbus als Partner

„Für die Erreichung der EU-Klimaziele und zur Reduktion der CO2-Emissionen braucht es ein Umdenken im Mobilitätsverhalten gepaart mit neuen, alternativen Technologien. Postbus investiert bereits seit Jahren in die Erprobung alternativer und emissionsfreier Antriebsformen und hat wichtige Pionierarbeit für die Branche geleistet. Wir freuen uns und sind stolz, dass in Villach ab Dezember 2022 die allerersten fünf Wasserstoffbusse in Österreich von Postbus im Regelbetrieb eingesetzt werden“, sagt Silvia Kaupa-Götzl, Vorständin von Postbus.

Wasserstoff Roadmap 2030

Insgesamt sollen in den nächsten fünf Jahren rund 20 Millionen in die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff investiert werden. Mit der „Wasserstoff Roadmap 2030“, die ebenfalls den Partnern präsentiert wurde, ist Kärnten das erste Bundesland, das eine strategische Grundlage für die Anwendung und den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur hat. Bis 2030 soll die Wasserstoffnutzung so vervierfacht werden. Die erste Elektrolyseanlage Kärntens wird voraussichtlich noch heuer in Betrieb gehen, die erste Wasserstoff-Tankstelle wird im nächsten Jahr errichtet. Bis 2030 soll an allen wichtigen Verkehrsknotenpunkten in Kärnten eine Betankung möglich sein. Für die Industrie startet im November eine Beratungsoffensive, die vom Wirtschaftsreferat angeboten wird

Kärnten als Vorreiter

Zudem wurde im Rahmen der Tagung eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Kärnten mit dem österreichweiten Wasserstoffnetzwerk, der Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas (WIVA P&G) unterfertigt. „Kärnten ist damit das erste Bundesland, das in diesem Zusammenschluss mitwirkt. Wir wollen damit österreichweite Erfahrungen austauschen und neue Entwicklungspotenziale für Wasserstoffanwendungen besonders in der industriellen Nutzung erforschen und Fördermittel nach Kärnten holen“, betont der Wirtschaftslandesrat.

Regionale Produktion

Möglichkeiten zur Abrufung von europäischen und Bundesfördermittel, insbesondere mit dem Green Deal und dem Transformationsfonds des Bundes, sollen künftig ins Auge gefasst werden. „Es ist ein starkes Zeichen, das Kärnten damit setzt. Man sieht, mit wie viel Kraft an diesem Thema gearbeitet wird und freue mich auf die Zusammenarbeit“, streicht Prof. Dr. Horst Steinmüller, Obmann von WIVA P&G hervor. Im Rahmen der Tagung wurde insbesondere auch über Möglichkeiten gesprochen, in Kärnten künftig regional Wasserstoff zu produzieren. „Das ist die Grundlage, damit wir mit der Strategie in die Umsetzung kommen“, betont Schuschnig.

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