Erster Windpark in Kärnten feierlich eröffnet
Im Sommer 2023 konnte die Kelag einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung in Kärnten verzeichnen. Mit dem Erwerb von insgesamt acht Windkraftanlagen auf der Steinberger Alpe und der Soboth gelang der Einstieg in die Stromerzeugung aus Windkraft.
Am 2. September wurde der erste Kärntner Windpark offiziell eröffnet, ein historischer Moment für die Energiewende in Kärnten. Die Entwicklung und Umsetzung dieses Projekts erfolgte durch das Unternehmen EcoWind. Der Windpark besteht aus den besagten acht Anlagen mit einer Gesamtleistung von 26 MW. Jährlich wird dieser Windpark rund 60 Millionen kWh Strom produzieren, was dem Bedarf von 17.000 Kärntner Haushalten entspricht.
Sichere Stromversorgung im Winter
Die Bedeutung der Windkraft als Beitrag zur sicheren Stromversorgung aus erneuerbaren Energien, insbesondere während der Wintermonate, wurde von Danny Güthlein, Vorstand der Kelag, betont: "Der Windpark Steinberger Alpe & Soboth ist einer der ersten Schritte der Energiewende in Kärnten, die Energiezukunft hat begonnen." In den Wintermonaten, wenn der Strombedarf hoch ist, aber Wasserkraft und Photovoltaik weniger Strom liefern, soll die Windkraft als eine zuverlässige Quelle diene und zur Unabhängigkeit von Stromimporten und fossilen Energieträgern beitragen.
Windkraftpotenzial nutzen
Kärnten weist das viertgrößte Windkraftpotenzial aller österreichischen Bundesländer auf, wie Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag, erklärte: „Vor allem im Bereich der Landesgrenze zur Steiermark gibt es nutzbare Windkraftstandorte. Wenn die Energiewende in Kärnten gelingen soll, müssen wir die Stromerzeugung aus erneuerbarer Energie stärken, dazu gehört neben der Wasserkraft und der Photovoltaik auch die Windkraft.“ Die Kelag plant bereits die Entwicklung weiterer Windparks in Kärnten, darunter der Windpark Lavamünd, der Windpark Steinberger Alpe II in St. Georgen im Lavanttal und der Windpark Peterer Alpe in Reichenfels. Diese Form des Ausbaus der erneuerbaren Stromerzeugung ist ein zentraler Bestandteil der Energiewende und erfordert geeignete politische und rechtliche Rahmenbedingungen, wie Draxler weiter betonte.
Klares Bekenntnis zur Energiewende
Energielandesrat Sebastian Schuschnig ging bei der Inbetriebnahme des ersten Windparks in Kärnten auf die neue Ausrichtung der Kärntner Energiepolitik ein: „Wir haben in Kärnten eine Kehrtwende in der Energiepolitik eingeleitet und werden das Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energie deutlich erhöhen. Ziel ist es, Kärnten ganzjährig so regional unabhängig und so nachhaltig wie möglich zu machen und mehr Projekte in die Umsetzung zu bringen. Dafür wird eine zeitgemäße und ambitionierte neue Energiestrategie mit einem klaren Bekenntnis zum beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren und rascheren Verfahren der Grundstein sein“, betonte Schuschnig und führte weiter aus: „Die Versorgung mit nachhaltiger Energie ist auch ein wichtiger Faktor für den Wirtschaftsstandort. Kärnten braucht einen intelligenten Energiemix aus Sonnenkraft, Wasserkraft, Biomasse, neuen Technologien wie Wasserstoff und auch Windkraft, wo es ökologisch vertretbar und ökonomisch sinnvoll ist. Der heute in Betrieb genommene Windpark ist dazu ein wichtiger Schritt, mit dem insgesamt 17.000 Haushalte mit sauberem Strom ganzjährig versorgt werden können.“
Maßvolle Nutzung der Windkraft
Günter Leikam, Abgeordneter zum Kärntner Landtag, unterstrich bei der Eröffnung des ersten Kärntner Windparks: „Wir streben in Kärnten einen nachhaltigen Energiemix aus Wasserkraft, Sonnenenergie, Biomasse und Windkraft an – nicht nur um klimafreundlich Energie zu gewinnen, sondern auch, um immer unabhängiger von den Schwankungen des internationalen Energiemarktes zu werden. Eine maßvolle Nutzung der Windkraft im Einklang mit den örtlichen Gegebenheiten ist insbesondere während der Wintermonate ein wichtiger Baustein für flächendeckende Versorgungssicherheit.“
Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft
„Es ist vor allem der konstruktiven Zusammenarbeit von Grundbesitzern, der Bevölkerung und der einheitlichen Haltung des Gemeinderates geschuldet, dass der erste Windpark in Kärnten auf der Steinberger Alpe in unserer Gemeinde entstanden ist“, betonte Karl Markut, Bürgermeister der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal und Abgeordneter zum Kärntner Landtag. „Unsere 2004 begonnenen Bemühungen um alternative Energiestandorte haben zum Erfolg geführt, begleitet von Pionieren und Umsetzern.“ Positiv bewertet Markut den Erwerb des Windparks durch die Kelag. „Das zeigt, dass die alternative Energieproduktion ein zukunftsorientiertes Erfordernis geworden ist, die uns eine unabhängige Energieversorgung für unserer Bevölkerung und unsere Wirtschaft ermöglicht. Diesen Weg müssen wir gemeinsam weitergehen!“
Reinhard Draxler, Joachim Binder, Karl Markut, Pater Marian, Günter Leikam, Sebastian Schuschnig, Danny Güthlein, Wolfgang Gallant, Johann Janker
Fotos: © Kelag