„Mit dem dritten Heizkessel in St. Agathen erfüllen wir die Anforderungen für die nächsten Jahre.“
Erweiterung der Fernwärme Villach schreitet voran
Der Biomassekessel mit integriertem Wärmetauscher wurde Anfang August durch das offene Dach am gewünschten Standort platziert. Für die spektakuläre Arbeit kam ein achtachsigen 650-Tonnen-Kran zum Einsatz. Von dieser Kranklasse gibt es in ganz Österreich nur zwei Stück. Der Heizkessel wurde in Kärnten produziert und mit einem 34 Meter langen Sondertransport zum Ziel nach St. Agathen gebracht.
Spektakuläre Ausmaße
Der dritte Biomasseheizkessel in St. Agathen hat eine Grundfläche von 4,2 x 4,2 Meter und ist 12 Meter hoch, er besteht aus 75 Tonnen Stahl und wiegt betriebsbereit gewaltige 105 Tonnen. Er verfügt über eine Leistung von 12 Megawatt und soll ab Jahresende 2024 rund 50 Mio Kilowattstunden Wärme aus Biomasse erzeugen, die in das Fernwärmenetz eingespeist wird.
Grüne Energie
In der Anlage wird Fernwärme ökologisch und energieeffizient nach dem letzten Stand der Umwelttechnik produziert. Pro Stunde werden dazu bis zu 20 Schüttraummeter Hackschnitzel verbrannt. Umgelegt auf Heizöl entspricht dies einer Menge von rund 1.300 Liter pro Stunde. Im Herzstück der Anlage - „dem Heizkessel“, erfolgt die Erwärmung vom Fernwärmewasser mit bis zu 1.000 Grad Celsius heißem Rauchgas aus der Biomasseverbrennung auf etwa 90 Grad Celsius. Die Wärmeübertragung im Inneren des Heizkessels erfolgt über 668 Stück Stahlrohre mit einer Fläche von 875 Quadratmetern, dies entspricht etwa der Fläche von dreieinhalb Tennisplätzen. Die Investition für die dritte Biomassekesselanlage am Standort St. Agathen beträgt 11,5 Mio EUR. Zur Errichtung wurden rund eineinhalb Jahre benötigt.
Am neuesten Stand der Technik bleiben
„Dieser Kessel ist das Herzstück der Erweiterung unseres Fernwärmesystems in Villach“, sagt Adolf Melcher, Sprecher der Geschäftsführung der Kelag Energie & Wärme. „Gleichzeitig erweitern wir auch unser Fernwärmenetz in Villach bis Ende 2025 von 130 auf 150 Kilometer. In die Netzerweiterung und in den neuen Kessel investieren wir rund 32 Mio EUR.“ Damit kann die Kelag Energie & Wärme den Wärmeabsatz in Villach von derzeit 250 auf 300 Mio Kilowattstunden steigern. „Villach entwickelt sich dynamisch weiter, die Fernwärmeversorgung muss mit dieser Entwicklung Schritt halten und gleichzeitig grün bleiben. Das bedeutet, dass mehr als 80 % der Fernwärme aus Abwärme und Biomasse stammen“, betont Melcher.
Bedarfsgerechte Produktion für Villach
Die Fernwärme in Villach ist das größte System der Kelag Energie & Wärme, es gehört zu den zehn größten Fernwärmesystemen in Österreich. Die Fernwärme in Villach ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Wichtige Wärmequellen sind die Abwärme der KRV in Arnoldstein, Abwärme von Omya sowie Wärme aus Biomasse von den beiden Standorten St. Agathen und Obere Fellach. Als Ausfallsreserve bzw. für die Spitzenabdeckung werden zudem Erdgaskessel in St. Magdalen eingesetzt. Der Wärmeabsatz in Villach entspricht dem Bedarf von rund 60.000 Wohnungen. In Villach werden aber nicht nur Wohnungen mit Fernwärme beheizt, sondern auch zahlreiche Gebäude von Industrie- und Gewerbetrieben sowie öffentlichen Einrichtungen.