„Nicht jede Idee wird bis zur schlussendlichen Unternehmensgründung verfolgt. Es braucht Mut, Tatendrang und Durchhaltevermögen seitens der Gründer.“ Theresa Omann, Corporate Communications/Startup Coach bei build!. © build! Gründerzentrum
Wirtschaft
16.05.2022

„Es braucht Mut, Tatendrang und Durchhaltevermögen“

Das build! Gründerzentrum Kärnten unterstützt interessierte Gründer in vielen verschiedenen Bereichen. Allen voran stehen Beratungsleistungen der build! Startup-Coaches, sowie von externen Beratern. Heuer feiert das Gründerzentrum bereits das 20-Jahr-Jubiläum.

„Neben der Wissensvermittlung und der finanziellen Unterstützung liegt der Fokus der Bemühungen auf der Vernetzung der inkubierten Start­ups mit externen Partnern“, erklärt Theresa Omann vom build! Gründerzentrum. Im Rahmen des Mentoring-Programmes bieten ehemalige erfolgreiche Unternehmer, Mentoren aus dem ASEP-Pool (Austrian Senior Experts-Pool), ihre Hilfe an. „Zudem sorgt das Programm ,build!ing bridges‘ für wertvolle Austauschmöglichkeiten zwischen Industrie und Startups“, so Omann. Weitere bundesländerüber­greifende Netzwerkmöglichkeiten bestehen beispielsweise mit „aaia – Austrian Angel Investors Association“, dem „Silicon Alps Cluster“ oder dem „Greentech Cluster“. „Als Gründerzentrum ist es unsere Aufgabe junge Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen. Als Inkubator sind wir Kompetenz-, Support-, und Entwicklungscenter für technologieorientierte, wissensbasierte und skalierbare Gründungsvorhaben mit einem Fokus auf IOT BUSINESS INNOVATIONS, Scale-up Projekte von jungen Unternehmen und Projektentwicklung von regionalen Chancenfeldern mit hohem Potential für technologieorientierte und wissens­basierte Gründungen oder Scale-up Prozessen mit regionaler Wertschöpfung.“

Weg in die Selbstständigkeit

Im ersten Gespräch, das vom build! Gründerzentrum mit den jungen Unternehmern geführt wird, geht es darum, die Person und deren Geschäftsidee besser kennen­zulernen. „Ist die Idee innovativ und technologieorientiert, werden im Anschluss zukünftige Schritte für die Umsetzung der Idee abgeklärt. In der weiteren Vorbereitungsphase gilt es dann die Gründungsidee weiter zu konkretisieren“, erklärt Omann. Im build! Coaching-Programm das vier Stunden dauert, wird gemeinsam ein Fahrplan entwickelt. „Wir definieren Ziele, um effektiv an deinem Gründungsvorhaben in Kärnten zu arbeiten. Und dann heißt es: Vollgas geben, um dem eigenen Traum der Selbstständigkeit ein Stück näher zu kommen.“

„build your networks“

Das bestehende Netzwerk kann und soll von den Gründern stets genutzt werden. Erfahrungen zu Folge ist es wichtig, sich zu trauen, nicht zu viel Zeit bei der Um­­setzung der eigenen Idee verstreichen zu lassen und auf die Kunden aktiv zuzugehen – auch wenn das Produkt noch nicht zur Gänze fertiggestellt wurde. Ein weiterer Tipp des Gründerzentrums lautet: „build your networks.“ „Denn Erfahrungswerte zeigen, dass viele Dinge alleine mühsamer und schwieriger sind als im Team“, erklärt Theresa Omann. Das Kärntner Gründerzentrum hilft Startups dabei, sich zu vernetzen und stellt die Expertise der betreuten Startups im Zuge des Projekts „Digital Innovation Hub Süd“ Klein- und Mittelbetriebe (KMU) im Süden Österreichs zur Verfügung. „So sollen teilnehmende Unternehmen bestmöglich auf dem Weg in die digitale Zukunft unterstützt werden.“

222 Erstgespräche durchgeführt

Von 2018 bis 2021 hat das build! Gründerzentrum 222 Erstgespräche durchgeführt. Davon wurden 64 Projekte final eingereicht, woraus 35 Gründungsvorhaben entstanden sind. „Nicht jede Idee wird bis zur schlussendlichen Unternehmensgründung verfolgt. Es braucht Mut, Tatendrang und Durchhaltevermögen seitens der Gründer“, erklärt Omann und führt weiter aus: „Das build! Gründerzentrum ist in Kärnten die Anlaufstelle, wenn es um innovative, technologierte und skalierbare Gründungsvorhaben geht. Unser Team unterstützt junge Unternehmer in verschiedenen Angelegenheiten und steht ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.“ Gerade am Beginn der Startup-Reise ist es wichtig, sich mit erfahrenen Coaches und anderen Gründern aus der Szene auszu­tauschen, Feedback zu bekommen und finanzielle Hilfestellung zu erfahren. „Wir bieten unseren Startups Beratung und Know-how, Workshops mit externen Experten Vernetzung innerhalb der Start­up-Community, Büros und Co-Working Spaces und ermöglichen ihnen den Zugang zu diversen Förderprogrammen.“

Kärnten als Gründerland

Als eines der vielen build!-Paradebeispiele gilt Nancy Wang – sie hat gezeigt, was man mit Ehrgeiz und Mut alles erreichen kann. Sie wurde in Taiwan geboren und ist dort aufgewachsen, absolvierte ihr Studium in Kanada und zählt mittlerweile zu den erfolgreichen Gründerinnen der Kärntner Startup-Szene. Mit ihrer reisenden Bücherbox begeistert sie Familien und möchte Kindern eine Alternative zu TV-Abenteuern bieten. „Nancy hat das build! Team vor allem durch ihre Zielstrebigkeit und Konsequenz in ihrer Startup-Entwicklung beeindruckt. Das Beispiel von Nancy Wang zeigt, welche Strahlkraft das Land Kärnten besitzt. Was einst als kurzer Urlaubsaufenthalt begonnen hat, hat sich für die Unternehmerin und ihre Familie schon bald danach zum Alltag entwickelt“, so Omann. Kärnten bietet die besten Voraussetzungen für technologieorientierte Gründer. Besonders die Kombination des Dreiländerecks (ITA, SLO, AUT), das ­vorhandene Ecosystem und die Förderlandschaft machen das Bundesland Kärnten zu einem sehr attraktiven Standort und zeichnen Kärnten als Gründerland aus – vor allem im Bereich „IoT Business Innovation“.

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