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Wirtschaft
22.06.2025

EU zu Gast in Kärnten: Fach­kommission ECON tagte in Klagenfurt

Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums des EU-Beitritts Österreichs hatte sich das Land Kärnten erfolgreich um die Austragung dieser hochkarätigen Veranstaltung beworben.

Am 12. und 13. Juni trafen 80 hochrangige Vertreter:innen aus 26 EU-Mitgliedstaaten sowie Expert:innen der Europäischen Kommission bei der Konferenz der Fachkommission für Wirtschaftspolitik (FK ECON) des EU-Ausschusses der Regionen (AdR) im Klagenfurter Lakeside Science & Technology Park zusammen. „Diese Konferenz zeigt eindrucksvoll, dass die Regionen nicht nur das Rückgrat Europas sind, sondern auch die Orte, an denen Zukunft gestaltet wird – technologisch, sozial und strategisch. Und Kärnten nimmt dabei eine zentrale Rolle ein“, bekräftigte LH Peter Kaiser.

Die Regionen im Fokus

Wichtige Tagesordnungspunkte der Konferenz bildeten der Beschluss einer Stellungnahme zur EU-Verteidigungsstrategie „ReArm Europe“, der „Aktionsplan für den KI-Kontinent“ sowie der „Aktionsplan für Stahl und Metalle“, der auf die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit eines für Europa zentralen Industriesektors zielt. Und man war sich einig: Um die großen Herausforderungen unserer Zeit wie Krieg, Klimawandel, Wettbewerbsfähigkeit und das menschliche Miteinander anzugehen, braucht es eine stärkere, abgestimmtere EU. Beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) liege die EU zwischen den USA und China. „Wir müssen den Weg von Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen unterstützen: Wettbewerbsfähigkeit stärken und Bürokratie senken, ohne Rechte und Berechtigungen damit einzuschränken“, erläuterte Kaiser.

„Je näher, je besser wir innerhalb Europas zusammenarbeiten, desto besser wird es den Menschen gehen.“

Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten

Nachhaltig und wettbewerbsfähig

Der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der EU sei nur durch grenzüberschreitende Kooperationen möglich. „Um weltweit, im globalen Kontext, weiterhin eine Rolle spielen zu können in den Fragen der Sicherheit, des Klimawandels, der KI, können wir nur gemeinsam agieren. Je näher, je besser wir innerhalb Europas zusammenarbeiten, desto besser wird es den Menschen gehen. Kärnten wird jedenfalls auch in Zukunft sichtbar in Brüssel agieren“, so Kaiser.

LHStv. Gaby Schaunig betonte die Bedeutung der Kooperation zwischen Regionen. Es gehe vor allem auch darum, Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Innovation stattfinden könne: „Wir wollen als politische Entscheidungstragende dazu beitragen, dass unsere Region, wie auch Europa, zu einem besseren Ort wird.“

Kärnten als Gastgeber

Als Brücke zwischen regionaler Politik und europäischer Entscheidungsfindung fungiert das EU-Verbindungsbüro Kärnten unter der Leitung von Martina Rattinger, das mit der Organisation der Veranstaltung seine Schlüsselrolle eindrucksvoll unter Beweis stellte. „Es ist für Kärnten eine Auszeichnung, die Sitzung der Fachkommission auszurichten, geht es doch innerhalb der EU um gegenseitiges Verständnis, um gemeinsame Anliegen aller Regionen gegenüber dem Europäischen Gesetzgeber zu deponieren und vor allem einig durchzubringen. Diese Besuche stärken das gegenseitige Vertrauen, die Gesprächsbasis und das Verständnis für unterschiedliche Mentalitäten in der Union und machen uns zukunftsfit“, freute sich LH Kaiser.

Die Ausrichtung der ECON-Sitzung zeige auch auf, dass Kärnten nicht nur Gastgeber europäischer Politik sei, sondern als aktiver Gestalter und verlässlicher Partner maßgeblich zur Formung eines nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Europas beiträgt. „Wir sind stolz, dass wir Kärnten als innovativen und technologisch bespielhaften Standort präsentieren konnten und das, beruhend auf zahlreichen Beispielen, auch von Vertreter:innen der Regionen und von Expert:innen bestätigt bekommen haben“, so Kaiser.

Innovationsstandort im Herzen Europas

Abgerundet wurde das Programm durch fachliche Exkursionen zu ausgewählten Innovationsstandorten Kärntens. Die EU-Delegation nutzte die Möglichkeit neben dem Lake Side Park mit der Drohnenhalle und dem Robotik-Forschungszentrum auch Klagenfurt, das kärnten.museum, Infineon und die Silicon Austria Labs zu besichtigen.

Unter den Vertreter:innen der Regionen waren neben Alberto Cirio, Präsident der Region Piemont (Italien) & Vorsitzender der FK ECON, auch Christophe Rouillon, Bürgermeister von Coulaines (Frankreich), Guillermo Peláez Álvarez, Finanzminister von Asturien (Spanien), Ricardo Rio, Bürgermeister von Braga (Portugal) in Klagenfurt vor Ort.

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WISSENSWERT

30 Jahre Österreich in der EU

Am 12. Juni 1994 entschieden sich knapp zwei Drittel der Österreicher:innen in einer Volksabstimmung für den Beitritt Österreichs zur Europäischen Union (EU). Vor 30 Jahren, am 1. Jänner 1995, ist Österreich der EU beigetreten.

„Ausschuss der Regionen (AdR)“

Der AdR hat eine beratende Funktion im Gesetzgebungsverfahren auf EU-Ebene und gibt Stellungnahmen zu allen Themen ab, die die lokale und regionale Ebene betreffen.

Insgesamt 329 Vertreter:innen der lokalen und regionalen Ebene tragen im Ausschuss der Regionen zu einem Europa der Regionen bei. Österreich entsendet 12 Mitglieder (ein Mitglied pro Bundesland + die übrigen Mandate stehen dem Gemeinde- und dem Städtebund zu). Kärnten ist im Ausschuss der Regionen durch LH Dr. Peter Kaiser vertreten.

Was ist „FK ECON“?

Es gibt sechs Fachkommissionen (FK), die die Themen und Inhalte, die im AdR-Plenum beschlossen werden, aufbereiten. Kärnten ist mit LH Peter Kaiser federführend in zwei Fachkommissionen vertreten: in der Fachkommission für Wirtschaftspolitik (ECON) und in der Fachkommission für Sozialpolitik, Bildung, Arbeit, Forschung und Kultur (SEDEC).

Die Fachkommission ECON koordiniert sämtliche Beiträge der EU-Mitglieder zu wirtschafts- und industriepolitischen Themen, die sich mit Wettbewerb, staatlichen Beihilfen, dem Auftragswesen der öffentlichen Hand oder der Politik für KMU beschäftigen.

Quelle: EU-Verbindungsbüro Brüssel

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