Seit 2009 dient der Europapreis EUROPAEUS als Auszeichnung für Wegbereiter:innen des Europäischen Gedankens. Der von Land Kärnten, Forum Velden und Wirtschaftskammer Kärnten initiierte Award wurde kürzlich abermals im Casineum Velden vergeben. In der Kategorie „Europapolitik“ ging der EUROPAEUS 2024 an Johannes Hahn, EU-Kommissar für Haushalt und Verwaltung, Herbert Kulterer, Unternehmer und Industrieller a. D. bei „Hasslacher Holding“, erhielt den Preis in der Kategorie „Wirtschaft“ und Brigitte Ederer, ehemalige Aufsichtsrätin, Industriemanagerin und EU-Staatssekretärin wurde ihn der Kategorie „Bewusstseinsbildung“ prämiert. Europareferent Landeshauptmann Peter Kaiser und Landeshauptmannstellvertreter Martin Gruber überreichten die Preise und gratulierten den Preistragenden für ihren herausragenden Einsatz.

Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, hielt die Laudatio für EU-Kommissar Johannes „Gio“ Hahn. Timo Springer, CEO der Springer Maschinenfabrik und Präsident der Industriellenvereinigung Kärnten, sprach Worte zum Leben und Wirken von Herbert Kulterer und Pamela Rendi-Wagner, einstige Ministerin für Gesundheit und Frauen und Direktorin der EU-Gesundheitsagentur ECDC, lobte die Errungenschaften und Leistungen von Brigitte Ederer. Die Gäste wurden von ORF-Moderatorin Alice Herzog durch die Veranstaltung geführt, die gesanglich von Sandra Pires begleitet wurde.

Schnittfläche dreier Kulturen

„Die heurigen Preisträger:innen sind Paradebeispiele dafür, wie man erfolgreich mitgestalten kann“, betonte Peter Kaiser in seiner Eröffnungsrede, in der er auch die tiefe Verbundenheit Kärntens mit seinen südlichen Nachbarn und die gemeinsamen Interessen des Alpen-Adria-Raumes hervorhob: „Europa besteht aus Menschen, die große Leistungen vollbracht haben und vollbringen. Lassen Sie uns Europa noch mehr nutzen! Wir befinden uns in einer Region, die die Schnittfläche dreier Kulturen ist – nutzen wir diese Chance. Der Koralmtunnel bietet eine Chance, Europa in alle Richtungen zu erweitern.“ Zudem bedankte sich Kaiser bei Martina Rattinger vom Kärntner Verbindungsbüro in Brüssel, Jürgen Mandl von der WKO, Organisator Walter Prutej sowie allen Menschen, die sich Tag für Tag für ein starkes Europa einsetzen.

Mehr Mut, Hoffnung und Willens­kraft

Kaisers Stellvertreter Martin Gruber verdeutlichte die Vorteile Kärntens bzw. Österreichs durch die Mitgliedschaft bei der EU: „Veranstaltungen wie diese sind entscheidend, um zu verdeutlichen, was die Europäische Union uns bisher gebracht hat. Besonders in unseren ländlichen Regionen können wir sehen, wie viele Projekte und Anträge dank der EU erfolgreich in Kärnten umgesetzt werden konnten“. Dabei hob er speziell die die Holzverarbeitungsindustrie hervor: „Es ist großartig, dass wir die EU haben und ein Teil davon sind, wir sind allerdings nicht davor gefeit, sie noch besser machen zu wollen.“ Weiters appellierte Gruber für mehr Mut, Hoffnung und Willenskraft, um sich gemeinsam Herausforderungen zu stellen und dankte Unternehmer:innen, die mit innovativen Ideen und kreativen Ansätzen zu einem kräftigen Wirtschaftsstandort beitragen.

Unternehmerischer Leucht­turm

Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl lobte den Pioniergeist vieler Kärntner Unternehmer:innen und besonders Herbert Kulterers Engagement: „Kärnten kann sich glücklich schätzen, Unternehmer vom Format eines Herbert Kulterer zu haben. Mit seiner Erfolgsgeschichte vom heimischen Sägewerksbetreiber zu einem Global Player der Holz-, Papier- und Säge-Industrie hat er nicht nur einen weit über Kärnten hinaus sichtbaren unternehmerischen Leuchtturm – natürlich aus Holz – geschaffen, sondern durch die erfolgreiche Übergabe an die nächste Generation auch sein persönliches Lebenswerk vervollkommnet. Für mich – und ich glaube, sagen zu können: für uns alle – ist er damit ein wahrer Kärntner ‚Europaeus‘.“

Gemeinsam Heraus­forderungen meistern

Nominiert wurden die Preisträger:innen nach festgelegten Kriterien von einer Jury, bestehend aus Martina Rattinger (Land Kärnten, EU-Verbindungsbüro), Meinrad Höfferer (WK Kärnten, Außenwirtschaft) und Walter Prutej (Forum Velden, Initiator EUROPAEUS). Für Rattinger stellt die Europäische Union das effektivste Werkzeug dar, um gemeinsam Herausforderungen zu meistern und Chancen zu nutzen. „Es gibt keine Alternative zur europäischen Zusammenarbeit“, so Rattinger. Höfferer betonte das neue Potential für Warenexporte aus Kärnten durch den Koralmtunnel: „In Kärnten sehen wir eindrucksvoll, wie sechs von zehn Euro in der Wirtschaft durch den Export generiert werden.“ Auch als Wirtschaftsraum noch sichtbarer zu werden, sieht er als essenziell. Organisator und Initiator Walter Prutej: „Mit dieser Auszeichnung würdigen wir nicht nur Ihre außergewöhnlichen Leistungen, sondern auch Ihren Mut und Ihr Engagement, die europäische Idee weiterzutragen. Wir vom Forum Velden sind stolz darauf, eine Plattform zu bieten, die außergewöhnliche Persönlichkeiten ehrt, die sich für eine bessere und solidarischere europäische Zukunft einsetzen.“

1. LH Peter Kaiser und WKK-Präsident Jürgen Mandl bei der Verleihung des EUROPAEUS 2024.
2. Meinrad Höfferer, LHStv. Martin Gruber, Herbert Kulterer, LH Peter Kaiser, Jürgen Mandl (WKO) und Timo Springer.
3. LHStv. Martin Gruber, Pamela Rendi-Wagner, Brigitte Ederer, LH Peter Kaiser und Jürgen Mandl (WKO).
4. Meinrad Höfferer, Jürgen Mandl (WKO), LHStv. Martin Gruber, Herbert Kulterer, Johannes Hahn, Brigitte Ederer, LH Peter Kaiser, Pamela Rendi-Wagner, Martina Rattinger, Timo Springer und Walter Prutej.

© LPD Kärnten/Höher