Lukas Leitsberger hat mit einer einzigartigen Idee den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. © 25 grams
Wirtschaft
05.11.2021

Fairer Handel und Nachhaltigkeit im Fokus

Der Klagenfurter Lukas Leitsberger hat als erster in Zentraleuropa eine eigene Cold-Brew-Produktion gegründet und setzt dabei auf fairen Handel und Nachhaltigkeit.

Kaffee war schon immer eine große Leidenschaft von Lukas Leitsberger. Auf Reisen ist er auf einen Spezialitäten-Kaffee gestoßen, den man unterschiedlich zubereiten kann. „In einem Coffeeshop in Neuseeland habe ich dann zum ersten Mal Cold-Brew getrunken und ich war sofort begeistert. Als ich wieder zu Hause war, habe ich sehr viel herumexperimentiert und dann eine Methode entwickelt, mit der man Cold-Brew in großen Mengen produzieren kann“, erinnert sich Leitsberger. Somit war der Grundstein für sein Unternehmen 25 Grams gelegt.

Mit viel Mut in die Selbstständigkeit

Im Jahr 2016 hat sich der Jungunternehmer dann dazu entschlossen, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen. Alles, was man für die Herstellung von Cold-Brew-Coffee wissen muss, hat sich der studierte Soziologe selbst beigebracht. „Nachdem ich der erste war, der sich da ran getraut hat, hat es auch keine Erfahrungswerte gegeben, weder in der Kaffeeszene noch in der Getränkeindustrie.“ Nebenbei hat der Unternehmer auch noch die Ausbildung zum Kaffee-Sensoriker und zum Barista gemacht.

Schonende Herstellung

Mit 25 Grams setzt der Klagenfurter auf eine Marktnische im Kaffeebereich. Denn das Besondere an Cold-Brew-Coffee ist nämlich, dass der Kaffee bei der Zubereitung nicht erhitzt wird. Der gemahlene Kaffee wird in kaltem Wasser angesetzt. „Und nachdem man ohne Hitze und Druck, wie etwa bei einer Espressomaschine arbeitet, ist es eine sehr schonende Herstellung. Die Säure und Bitterstoffe lösen sich nicht so stark und der eigentliche Geschmack des Kaffees bleibt so erhalten. Obendrein ist das auch schonender für den Magen. Eine Win-Win-Situation sozusagen“, lacht Leitsberger.

„Transparenz ist mir sehr wichtig“

Jede Charge, die Lukas Leitsberger produziert ist eine Limited Edition. „Ich verwende jedes Mal unterschiedliche Kaffees aus verschiedenen Anbauregionen. Aktuell habe ich drei verschiedene Cold-Brews auf dem Markt, die geschmacklich von super fruchtig bis nussig und schokoladig reichen.“ Neben Kaffee ist Wasser die einzige Zutat des Cold-Brew-Coffee, es werden keinerlei Zusatzstoffe verwendet. Dem Jungunternehmer ist es besonders wichtig, bei dem Import von Kaffee auf fairen Handel zu setzen. „Mir ist die Transparenz sehr wichtig. In dieser Branche wird viel Greenwashing betrieben und dem trete ich mit kompromissloser Offenheit entgegen. So kann jeder Kunde mittels Link auf der Flasche die gesamte Wertschöpfungskette transparent bis zum Farmer zurückverfolgen. Für die Kaffees, die ich bei 25 Grams verwende, zahle ich zirka das zehnfache vom Weltmarktpreis.“ Dadurch bekommen auch die Bauern vor Ort viel mehr Geld für ihren Kaffee. „Damit können sie nicht nur die Qualität der Bohnen steigern, sondern auch ihre eigene Lebensqualität. Im Idealfall kann ich mich davon auch selbst überzeugen, wie zuletzt in Kolumbien. Bei der Verpackung schaue ich auch auf Nachhaltigkeit, so werden wiederverschließbare Glasflaschen verwendet und der Versand wird plastikfrei abgewickelt. Abgesehen vom Kaffee versuche ich so viel Betriebsmittel und Verbrauchsstoffe wie möglich regional zu beziehen“, erklärt der Jungunternehmer.

Bei der Cold-Brew-Produktion setzt der Klagenfurter auf fairen Handel und Nachhaltigkeit. © 25 grams
Lukas Leitsberger hat mit einer einzigartigen Idee den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. © 25 grams
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