Mit dem "Bulli-Virus" infiziert: Roman Steindl – Foto: Steindl
Umwelt
01.03.2021

Feinrost: Grüner Faden zieht sich hier durch

Durch Upcycling vermeidet der Maria Rainer Roman Steindl das energieaufwändige Recycling von Stahl – und fertigt so einzigartige Möbelstücke und Accessoires.

Handgefertigte Accessoires und selbst hergestellte Möbel sind Roman Steindls Steckenpferd. Im August 2017 gründete der gebürtige Wiener aus einem Hobby heraus das Unternehmen „Feinrost“. Steindl ist Spengler- und Lackierermeister und hat seine Leidenschaft für den Möbelbau während der Errichtung des Familienhauses in Maria Rain entdeckt. Heute zieren zahlreiche einzigartige Möbelstücke und Accessoires den Wohnraum der Familie.

Recycling vermeiden

Recycling und Nachhaltigkeit sind dem zweifachen Vater wichtig – bei der Arbeit wie privat. Metall-Industriereste, also Metall-Abfälle, werden verarbeitet, weshalb Steindl oft bei der Klagenfurter Firma Kuttin anzutreffen ist. „Upcycling ist für mich wichtig. Ich versuche, viel Alteisen einzubauen, um das energieaufwändige Recycling von Stahl zu vermeiden. Ich repariere und restauriere auch viel.“

Für weitere Materialien wie Holz, Leder oder Beton greift er auf regionale Zulieferbetriebe und somit kurze Wege zurück. Und auch der Online-Marktplatz „willhaben“ hat viel zu bieten. „Ich lasse mich bei meinen Designs gerne vom Material inspirieren.“

Nun möchte er sich mehr auf den Möbelbau spezialisieren. Eine Serie mit alten Werkzeugwägen als Kästen soll entstehen, ebenso eine Kombination aus Schreibtisch mit Rollcontainer inklusive Trainingsgerät – ideal für kleine Wohnungen!

EFK-Zertifikat für „Feinrost“

Für seine Firmenphilosophie wurde „Feinrost“ kürzlich vom Energieforum Kärnten mit dem EFK-Zertifikat für Nachhaltigkeit ausgezeichnet. „In meinem Leben wurde mit eine nachhaltige Lebensweise immer wichtiger. Eine logische Konsequenz war es, diese Philosophie auch in meine Firmen mitzunehmen.“ So verwendet der er als Verpackungsmaterial ausschließlich gebraucht Kartonagen.

Privat wird etwa bei der Ernährung auf Regionalität und „Bio“ geachtet.

Seine Produkte vertreibt der Maria Rainer über den „Feinrost“-Onlineshop, normalerweise auch auf Märkten und Messen, im kleinen Laden bei seinem Wohnhaus und bei „Kunst & Werk“ in St. Veit. Online sind vor allem Steindls Regale der Renner, die individuell nach Maß angefertigt werden.

Bulli-Flotte

Doch der kreative Unternehmer hat noch ein zweites Standbein, das sich „Bulli-Mietbar“ nennt. Schon im Alter von acht Jahren hat ihn sein Vater mit dem „Bulli-Virus“ angesteckt. Mittlerweile ist die Flotte, an der natürlich selbst „gebastelt“ wurde, beachtlich: Da gibt es „Elfi“, eine elfenbeinweiße und zerlegbare mobile Bulli-Bar. Für Feiern, Hochzeiten, Messen etc. ist sie als Theke, Bar oder Empfangstisch einsetzbar. „Hanni“, die rechte Wagenseite, ist „Elfis“ Zwilling. „Anton“ ist ein Lastesel im Original, der sich perfekt als Werbefahrzeug für Traditionsbetriebe eignet – oder auch als Buffet oder Bar. Der smaragdgrüne T1 Westfalen Camper „Smaro“, Steindls erster Bus, wird gerne für Hochzeiten und Promotion gemietet. „Erna“ ist ein Wohnwagen-Anhänger, auch nutzbar für kultigen Urlaub oder als Fotobox für Events. „Einen zweiten Hänger habe ich jetzt auch angeschafft, er ist noch älter. Was daraus wird, ist noch nicht fix.“ Ein rostiger Bus wird nun auch zur mobilen Bar, die Flotte wird also ständig erweitert.

Grüne Bars

Nachhaltigkeit spielt bei der „Bulli-Mietbar“ auch eine große Rolle. Nicht nur, dass die Fahrzeuge und Hänger von Grund auf restauriert wurden, Steindl will sie in Zukunft als „grüne Bars“ anbieten. „Ich will ausschließlich regionale Produkte – bis hin zum Bier – anbieten und auch kein Wegwerfzeug wie Plastikteller und -becher.“

Wir wünsche dem jungen Unternehmer und „Green-up“ viel Glück dabei, noch weitere grüne Akzente zu setzen.

Mit dem "Bulli-Virus" infiziert: Roman Steindl – Foto: Steindl
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