FH Kärnten ist jetzt eine European University
Seit dem 1. Januar 2023 ist die FH Kärnten assoziiertes Mitglied der European University ATHENA. ATHENA steht für Advanced Technology Higher Education Network Alliance. Unter der Anwesenheit von Landeshauptmann Peter Kaiser sowie Konstantinos Pedridis, Generalsekretär der ATHENA Allianz und zahlreichen Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik wurde die Aufnahme in das Exzellenzprogramm der Europäischen Kommission kürzlich feierlich begangen. Ein signifikanter Meilenstein seit der Gründung der Fachhochschule und mehr als „nur“ das Beitreten zu einer Hochschul-Allianz wie Rektor Peter Granig und Denise Wornig, Leitung Europäische Kooperationen, im Interview mit advantage bekräftigen.
advantage: Welche Bedeutung hat die ATHENA-Mitgliedschaft für die FH Kärnten?
Peter Granig: ATHENA ist kein Projekt, sondern eine langfristige Vision und ein strategischer Internationalisierungsprozess. Die Aufnahme ist eine Anerkennung unserer starken Leistung in der praxisorientierten Lehre und Forschung. Wir erhalten die Möglichkeit in die internationale Wissens-, Forschungs- und Lehrgemeinschaft einzutreten: Geteiltes Wissen, geteilte Forschungsexpertise. Durch die European University kommen wir auch international auf die Landkarte und werden sichtbar. Das Bildungsland Kärnten wird damit massiv bereichert und aufgewertet. Aber der wichtigste Punkt: Wir als FH bieten unseren Studierenden und Mitarbeitern vollkommen neue Möglichkeiten. Sie können das gesamte Netzwerk der ATHENA Allianz mitnutzen - sowohl was die Studienmöglichkeiten betrifft als auch den Kompetenzerwerb und kulturelle Perspektiven. Ziel ist es die Zahl der internationalen Studierenden an der FH Kärnten auf 25 Prozent zu erhöhen.
Welche Chancen bieten sich für die Studierenden?
Denise Wornig: Es ist wirklich ein Angebot an die Studierenden künftig an diesem reichhaltigen Korb an Lehrangeboten, an Internationalisierungsmöglichkeiten, an studentischen Austausch zu partizipieren. Ein Studium an der FH Kärnten wird durch die Tatsache, dass wir Mitglied einer europäischen Allianz sind wesentlich attraktiver und interessanter. Das bietet für die Studierenden auch die Chance viel proaktiver zu werden in ihrem Denken und ihrem Mindset.
Was sind die nächsten Schritte?
Granig: Es sind bereits eine Menge gemeinsamer Projekte geplant und in Vorbereitung, sowohl in der Forschung als auch in der Lehre. Insbesondere im Bereich der anwendungsnahen Lehre, in der gemeinsamen Entwicklung von neuen Bildungsangeboten wie Microcredentials und Short Learning Programmes, wird bereits gearbeitet. Das ist sehr im Fokus.
Welche Möglichkeiten sehen Sie in diesem Zusammenhang für Industrie und Wirtschaft in Kärnten?
Wornig: Auch die Industriebetriebe in Kärnten werden immens profitieren, denn schlussendlich brauchen wir in Kärnten Fachkräfte. Die ATHENA Allianz hat zudem einen Schwerpunkt auf Industrie-Kooperationen und möchte sich auch ganz klar positionieren als Allianz, die mit der Industrie stark in Verbindung geht. Einerseits wird in ihrem Netzwerk ein Praktikumspool angeboten. Andererseits gibt es auch Forschungsprojekte sowie Anwendungsforschung mit den Unternehmen in der Region, wo es darum geht von und miteinander zu lernen.
Mit der ATHENA-Partnerschaft öffnet sich eine neue Tür für die FH Kärnten und unser Bundesland. Welche Zukunftsperspektive tut sich auf?
Granig: Das ist eine der Strategien, wie wir Kärnten als Bildungsraum und darüber hinaus auch als Wirtschafts- und Lebensraum attraktiv erhalten und noch attraktiver machen können. Indem wir interessante, internationale Kooperationen eingehen, mit guten Partnern zusammenarbeiten und unseren jungen Menschen hier auch wirklich eine weltoffene, an internationale Standards angedockte Bildung ermöglichen. Gleichtzeitig verschaffen wir den Firmen, Unternehmen, Organisationen und der öffentlichen Verwaltung aber auch Zugang zu internationalen Know How. Das sind ganz entscheidende Faktoren zur Stärkung der Wettbewerbskraft von Kärnten.
Fotocredit: FH Kärnten