„Nichts ist so beständig wie der Wandel.“
Gegensätze im Einklang
Yin und Yang sind bekannte und mittlerweile oft verwendete Begriffe, deren Ursprung im chinesischen I Ging, dem Buch der Wandlungen, zu finden ist. Zum Ausdruck gebracht werden zwei entgegengesetzte und gleichsam miteinander verbundene Pole. Yin und Yang steht für Kräfte, die sich ergänzen und aufrechterhalten. Erst gemeinsam bilden sie ein Ganzes, das sogenannte Tao – die Einheit der Gegensätze.
Lehrmeisterin Natur
Damit einher geht ein weiteres Prinzip: Alles unterliegt dem Wandel, nichts ist statisch, alles fließt und verändert sich. Die Natur bringt zahlreiche Beispiele für dieses dynamische Zusammenspiel zum Ausdruck: Tag und Nacht, Sommer und Winter, Ebbe und Flut – all diese zyklischen Phänomene veranschaulichen, dass Gegensätze nicht isoliert existieren, sondern einander bedingen und sich ergänzen. Der natürliche Rhythmus von Yin und Yang bestimmt auch unseren Lebenszyklus: Geborenwerden und Sterben, Schlafen und Wachen, Ruhe und Bewegung.
Welt der Polarität
Ja, nahezu alles hat zwei Pole. Selbst in der Mathematik findet sich das Polaritätsprinzip wieder: Minus und Plus entsprechen und ergänzen sich und heben einander auf. In Hinblick auf die Gegensätze, für die Yin und Yang stehen, wird die Philosophie oft auch auf Geschlechter übertragen. Und auch hier gilt genau der gleiche Grundsatz: Eines kann nicht ohne das Andere bestehen. So symbolisiert Yin die weibliche Kraft, während das Yang für die männliche Kraft steht. Das Weibliche bzw. das Männliche verkörpert aber auch jeweils bestimmte Eigenschaften und Energien in unserem Leben.
„Alle Dinge haben im Rücken das Weibliche und vor sich das Männliche. Wenn Männliches und Weibliches sich verbinden, erlangen alle Dinge Einklang.“
Yin und Yang-Prinzip
Die Weiblichkeit steht etwa für Urvertrauen, Intuition, Emotion, Kreativität und Heilung. Auch Neues erschaffen sowie Gemeinschaft und Hingabe werden mit der weiblichen Kraft in Verbindung gebracht. Die Männlichkeit hingegen steht für Handlung, Durchsetzungsvermögen, Stärke und Fokus. Auch Schutz, Macht, Kontrolle und Kopflastigkeit werden der männlichen Kraft zugeordnet. Dies soll jedoch keine Wertung darstellen: Denn, wir alle tragen – ganz unabhängig von unserem Geschlecht – Yin und Yang Anteile in uns.
Balance finden
Fazit: Wenn es gelingt, Gegensätze miteinander zu vereinbaren, führt das zu einer Balance. Das gilt sowohl für das Wohl des Einzelnen als auch für das Wohl der Gesellschaft und damit auch der Wirtschaft. Sind die Kräfte im Gleichgewicht, entsteht Harmonie. Yin und Yang ist also weit mehr als ein kleines symbolisches Zeichen, sondern vielleicht ein Wegweiser für ein ausgeglicheneres Miteinander. Gemeinsam sind wir stärker.
Quellen: I-Ging/ Die Schicksalsgesetze von Dahlke, R./ Das Yin Prinzip von Hutter, D.